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Zusammenlegung von Intensivstationen

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    Zusammenlegung von Intensivstationen

    Wer hat Erfahrungen mit dem Zusammenlegen von 2 ( äußerst unterschiedlichen ) Intensivstationen? In diesem Fall handelt es sich um eine neurochirurgische und eine interdisziplinäre.

    #2
    AW: Zusammenlegung von Intensivstationen

    Hi,
    die Erfahrungen sagen, dass das keine gute Idee ist, da Konflikte auch über Jahre anhalten.
    Man sagt auch: "eine ITS umfasst meist 8-16 betten, optimal wären 10-12 Betten, bei weniger als 8 Betten wird die ITS unökonomisch,Geräte/ Personal , bei mehr als 16 Betten ist unüberschaubar." (ich glaube das steht im Larsen)
    Bei uns haben 3 ITS ´en 72 Betten mit über 200 Pflegepersonalern. Man hat jetzt eine Arbeitsgruppe gebildet, um die Probleme z.B. der Überschaubarkeit, Unverantwortlichkeit und der Anonymität ... zu lösen. Mal schauen was draus wird.

    LG Tobias

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      #3
      AW: Zusammenlegung von Intensivstationen

      Hallo Tempo!

      Schau mal hier:


      Bei uns liegt eine Zusammenlegung im Frühjahr/Sommer an, mal sehen, was sich daraus ergibt. Die Teams kennen sich aber schon zum teil. Sicherlich schon mal ein Vorteil.
      Strukturell wird´s interessant, eine vergleichbare ITS gibt´s schon, mal sehen wie es bei der neuen wird.

      Gruß, Monty
      Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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        #4
        AW: Zusammenlegung von Intensivstationen

        Hallo,
        bei uns wurde eine internistische (8 Betten) und operative (15 Betten) zusammengelegt, aus der 8 Betten- Station wurde der "internistische Schwerpunkt" für nicht beatmete (Intermediate Care IMC), aus der 15- Bettenstation eine "9- Betten High und 6 Betten IMC". Zur Fusion, die lehrbuchhaft alles umfasste, was man verkehrt machen konnte, gab es eine Stellenreduktion um 5 Stellen. Die Doc´s haben in ihren Köpfen immer noch die getrennte Innere und Operative Station, das heißt, denen viel hinterherrennen. Viele Mitarbeiter rotieren, die nicht bereit sind ("Wenn ich für die High- Care eingeteilt werde, habe ich nix dagegen, dann wird aber meine Gastritis wieder aufflammen"http://forum.zwai.net/images/smilies/wut.gif
        ) lästern am lautesten über "Die anderen". Nach 4 Jahren hat sich langsam (ohne Begleitung der Führungsebene) wieder ein Team gebildet.
        Wenn die Fusion ordentlich geplant, vorbereitet und begleitet gewesen wäre, hätte es uns viel Frust erspart. Viel Probleme macht einfach, dass es sich um 2 Stationen, die räumlich getrennt sind, handelt.
        „Für den Pflegeberuf scheint es aber spezifisch zu sein, dass sich seine Vertreter zwischen der Hilfsbedürftigkeit des Patienten und der Hilfsbedürftigkeit’ des Arztes ständig entscheiden müssen. In diesem Konflikt gewinnt derzeit mit weitem Vorsprung der Arzt ...“ Antje Grauhans (1979)

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          #5
          AW: Zusammenlegung von Intensivstationen

          Veränderungen in der Struktur kann man "machen", wenn man die nötige Macht besitzt – Veränderungen in der Kultur hingegen, also in der Art und Weise, wie die Mitarbeiter miteinander und/oder mit externen Partnern umgehen, lassen sich nicht vorgeben, sondern nur über einen gut gestalteten Prozess herbei-führen.

          Strukturelle Veränderungen kommen in der Regel verblüffend rasch zum Leben, weil sie von der normativen Kraft des Faktischen unterstützt werden: Wenn Sie eine Abteilung auflösen oder eine Führungsebene herausnehmen, dann mag dies große Aufregung und heftige Proteste auslösen, aber die neue Struktur wird, wenn sie erst einmal in Kraft ist, in aller Regel relativ rasch zu arbeiten beginnen. Die Notwendigkeiten des Tagesgeschäfts lassen einfach keine andere Wahl. Ähnlich ist es, wenn Sie Unterstellungsverhältnisse ändern: Den betroffenen Mitarbeitern und Führungskräften bleibt kaum etwas anderes übrig als sich zusammenzuraufen.

          Ganz anders verhält es sich, wenn Sie die Kultur, d.h. die Gewohnheiten Ihres Unternehmens verändern wollen – zum Beispiel den Grad der Kundenorientierung, die Innovationskraft, Flexibilität, das unternehmerische Denken oder was auch immer. Hier haben Sie eine echte missionarische Herausforderung vor sich, denn aus der Tatsache, dass Sie erhebliche Veränderungen für erforderlich halten, folgt für Ihre Mitarbeiter kein Handlungsbedarf. Im Gegenteil: Jeder einzelne Ihrer Mitarbeiter ist von der Richtigkeit seines Denkens und Handelns genauso fest überzeugt wie Sie von dem Ihren. Und ist höchstens beleidigt, dass sie an seiner Einstellung etwas auszusetzen haben.
          http://www.umsetzungsberatung.de/dia...ungsbedarf.php
          Und da ist es wieder das Problem an dem Pflege zu kranken scheint: mangelnde Führungskompetenz oder anders gesagt- Führen per Dienstanweisung infolge mangelnder Changekompetenz.

          Top down wirds also ein Kampf. Wie wäre es mit Button up- die Basis nimmt das Changemanagement in die Hände und führt zusammen, was im ersten Moment vielleicht nicht zusammenzugehören scheint? das setzt voraus, dass man offen für Veränderungen ist und gewillt sie mitzugestalten.

          Elisabeth

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            #6
            AW: Zusammenlegung von Intensivstationen

            Hallo!
            Bei uns gibt es auch immer ernster werdene Pläne der Klinikleitung die beiden je 11 Betten großen Intensivstationen Kardiologisch/Internistisch und Chirugisch) zu einer 25 Betten Station zusammenzufassen. Ich selber halte das eben wegen der Überschaubarkeit für eine schlechte Idee. So viele Disziplinen, so viele Visiten, noch mehr Meinungen pro Patient...

            Cu Simon
            Alles wird gut !!!

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              #7
              AW: Zusammenlegung von Intensivstationen

              Zitat von Elisabeth
              Und da ist es wieder das Problem an dem Pflege zu kranken scheint: mangelnde Führungskompetenz oder anders gesagt- Führen per Dienstanweisung infolge mangelnder Changekompetenz.

              Top down wirds also ein Kampf. Wie wäre es mit Button up- die Basis nimmt das Changemanagement in die Hände und führt zusammen, was im ersten Moment vielleicht nicht zusammenzugehören scheint? das setzt voraus, dass man offen für Veränderungen ist und gewillt sie mitzugestalten.

              Elisabeth
              Halli hallo,

              da muss ich aber mal ganz laut lachen, bottom up in der Pflege...

              Das wird doch in der Pflege vehement vermieden, meist mit der Begründung "Das ist doch nicht meine Aufgabe!!!".

              Bei der z.Zt. stattfindenden Zusammenlegung unsere operativen mit unserer neurochirurgischen Intensiv gibt es auch nur ein Hauen und Stechen, natürlich immer nur hinter dem Rücken der Beteiligten... Obwohl räumlich immer schon auf quasi einer Station haben sich zwei komplett unterschiedliche Kulturen und Arbeitsweisen entwickelt die jetzt zusammengeführt werden sollen.
              Auf kurz oder lang wird es klappen, aber anstrengend ist es schon....

              Grüße

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                #8
                AW: Zusammenlegung von Intensivstationen

                Hallo,

                ich arbeite auf einer kombinierten operativen ITS (Neurochirurgie,Unfallchirurgie,MKG-Chirurgie,Orthopädie) mit integrierter Stroke Unit/Akutneurologie. Insgesamt 18 Betten (10 ITS/8 Stroke). Das Spektrum reicht also vom "Ausschläfer" / dem Polytrauma / dem Multiorganversagen bis zur TIA. Ist relativ umfassend und bislang musste die Pflege rotieren. Aufgrund von großer Unzufriedenheit, Überlastung und persönlichen Vorlieben gibt es nun wieder sog. Stammteams, um die fachliche Qualität zu verbessern.
                Beide Stationen (ITS und Stroke Unit) wurden vor 3 Jahren zusammengelegt. Bis heute gibt´s Konflikte und die hohe Bettenzahl bei gerade ausreichender Besetzung (8/7/6) sorgen für ein angespanntes Arbeitsklima. Eigentlich sind´s immer noch zwei Stationen, die jeweils anästhesiologisch bzw. neurologisch ärztlich betret werden.
                Vorteile sind aber auch da: insbesondere bei der Notfallversorgung (Intubation,Reanimation,Sepsis...) von neurologischen Patienten oder sehr angenehm ist auch die Möglichkeit für die Intensivpflege mal wieder mit wachen Patienten zu kommunizieren...
                Da im Intensivbereich sämtliche invasive Verfahren (PICCO,CVVH,ICP-Messungen,Sepsis-Therapie...) angeboten werden, profitieren davon auch kritisch kranke Neurologie-Patienten.

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                  #9
                  AW: Zusammenlegung von Intensivstationen

                  Zitat von Tempo
                  Wer hat Erfahrungen mit dem Zusammenlegen von 2 ( äußerst unterschiedlichen ) Intensivstationen? In diesem Fall handelt es sich um eine neurochirurgische und eine interdisziplinäre.

                  Hallo,
                  ist die Frage für Dich noch aktuell...
                  ich habe Erfahrung mit der Zusammenlegung von 2 Intensivstationen (internistisch und anästheologisch)...

                  meine ´Tips:

                  frühzeitig, nach Möglichkeit vor der Zusammenlegung planen (klingt so selbstverständlich, war es aber bei uns leider nicht): z.B. schon mal vorab Personal tauschen, um sich kennenzulernen, Ängste abzubauen, Erfahrungen zu machen...

                  dann strukturieren, welche Kompetenzen die Kollegen mitbringen und welche nicht (haben alle Erfahrung mit Beatmung, CVVH etc.)...entsprechend der verschiedenen Kompetenzen kann man Mentoren im Team bestimmen, die andere Kollegen im Dienst mitnehmen und anleiten... ausserdem sind Standards sinnvoll um zu gemeinsamen Nennern zu kommen...

                  verschiedene Stationen haben oft auch verschiedene Arbeitsabläufe und Arbeitsweisen (die einen mehr als Einzelkämpfer, die anderen mehr in der Gruppe arbeitend)... hier gemeinsame Abläufe planen...

                  es darf nicht der Eindruck entstehen, daß eine Station von der anderen übernommen wird, deswegen alles gemeinsam besprechen und beschliessen...

                  nicht vergessen, mit den Ärzten gemeinsam zu planen... daran denken, daß dort auch zwei verschiedene Fachgruppen aufeinander treffen, also einfordern, daß hier Zuständigkeiten und Abläufe ebenfalls geplant werden...

                  sehr hilfreich ist es, über leitende und erfahrene Pflegepersonen Schichtleitungen zu bestimmen, die die Organisation übernehmen der Station...
                  in Stosszeiten wie Frühdienst sollten diese Schichtleitungen ohne Patienten arbeiten können... glaub mir, auf so einer grossen Station ist das satt und genug Arbeit und es entlastet ungemein die Pflegenden (Kommunikation mit Ärzten, Planung von Untersuchungen und Transporten, Verlegungen und Aufnahmen etc.)

                  Viel Erfolg, Volker

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