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Sterbehilfe

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    AW: Sterbehilfe

    Ich schließe mich dem Entsetzen an. Verwundern tut mich die Entwicklung allerdings nicht. Es war die logische Folge. Nach dem man nur das Ende des Lebens im Focus hatte musste i-wann auch der Anfang in den Blickwinkel rücken. Man darf gespannt sein, wo das enden wird.

    Elisabeth

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      AW: Sterbehilfe

      Vielleicht darin, dass nicht immer Fremde über das Leben ihrer Patienten bestimmen. Welches Leid wie ertragen oder nicht ertragen werden kann, ist auch nicht immer in der Kompetenz eines Palliativmediziners, wenn der Patient überhaupt dahin gelangt. Eine Reise in das Ausland ist für Sterbende auch entwürdigend.

      Sören
      wat mut dat mut

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        AW: Sterbehilfe

        Zitat von Elisabeth
        i-wann auch der Anfang in den Blickwinkel rücken.

        Elisabeth
        Es geht nicht um den Anfang, sondern immer nur um das Ende.

        Helmut

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          AW: Sterbehilfe

          das ist korrekt, das andere was das Ding mit dem pränatalen.

          Sören
          wat mut dat mut

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            AW: Sterbehilfe

            @Sören- das ist wohl der Knackpunkt: das Leid.

            Vielleicht liegt meine andere Sichtweise auch darin begründet, dass ich einige Zeit im Palliativbereich gearbeitet habe. Es gibt kein Leben ohne Leiden- das habe ich bei den Pat. gelernt. Und ich habe gelernt, dass in meinen Augen nicht mehr erträgliches Leben, für die Betroffenen durchaus lebenswert war. Mir ist keiner erinnerlich, der um aktive Sterbehilfe gebeten hat. Diese Wünsche kenne ich eher aus der Richtung von Angehörigen.

            Und nebenbei- das Leben beginnt mit dem ersten Atemzug und endet mit dem letzten. Aber auch dies ist natürlich eine willkürliche Festlegung- analog zu deiner.

            Wer entscheidet, welches Leben lebenswert ist? Der mündige Pat.. Wirklich? Wenn ich den Umfragen folge, dann wird dort die aktive Sterbehilfe favorisiert gemäß dem Wunsch nach einen schnellen, möglichst Sekundentod. Mal überlegt, warum?

            Was macht Angst vor dem Sterben? Habt ihr euch die Frage eigentlich mal selbst gestellt?

            Elisabeth

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              AW: Sterbehilfe

              Wer sollte besser geeignet sein als ich selbst um zu sagen: jetzt ist es genug?
              Muss ich wirklich so lange durchhalten bis eure Moralvorstellungen erfüllt sind?
              Nicht vergessen, ich bin ein Todkranker, sterbe sowieso in absehbarer Zeit, habe aber den Zeitpunkt verpasst um mir selbst zu helfen. Nun bin ich auf die letzte Hilfe von anderen angewiesen und bringe sie mit meiner Bitte in rechtlich schwierige Situationen. Das will ich nicht, deswegen bin ich für die Sterbehilfe.
              Und da der Tod kein Alter kennt, ist es nur konsequent es auch für Kinder zu erlauben. Die Hürden für die Erfüllung der Bitte sind für Kinder ja noch mal höher. Neben mehreren Ärzten muss auch ein Psychologe bestätigen dass das Kind die Tragweite seiner Entscheidung versteht. Auch die Eltern müssen zustimmen.

              Helmut

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                AW: Sterbehilfe

                Wie kann es sein, dass du den Zeitpunkt verpasst, wo du dir selber helfen kannst? Du weißt dich schon, dass du in absehbarer Zeit sterben wirst. Kann es sein, dass du selbst als Todkranker doch nich leben willst? Das widerspricht in meinen Augen aber deinen Wünschen.

                Und warum soll ich etwas tut, was du nicht selber wolltest? Woran erkenne ich, wann für dich der richtige Zeitpunkt ist? Du hast ja bis dahin gezögert. Woher weiß ich, dass du immer noch zu dem von dir- vorher verfassten Willen- stehst?

                Und dann sind wir wieder bei dem diffusen Begriff "Leiden". Was ist Leiden und woher weiß man, dass man in der entsprechenden Situation nicht doch anders entscheiden würde? Siehe dein verpasster Zeitpunkt.

                Die Vorstellung, dass eine Pat.-Verfügung alles ganz einfach macht, trügt gewaltig. Und in jedem Falle, wenn es um die aktive Sterbehilfe vor dem Zeitpunkt geht.

                Elisabeth

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                  AW: Sterbehilfe

                  Ach Elisabeth. Es gibt halt einfach mal den verpassten Zeitpunkt. Stell dir vor, du hast ein Glioblastom, (nicht heilbar, die Frage ist nur wann du stirbst) bekommst einen epileptischen Anfall, dabei unglücklich aufs Kreuz gefallen, Querschnitt....

                  Du musst ja nicht für mich entscheiden wann das Leben / Leiden für mich unerträglich wird, der Wunsch nach aktiver Sterbehilfe muss ja geäußert werden.
                  Helmut

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                    AW: Sterbehilfe

                    Schon gelesen?
                    ...Nicht alle Hirntoten sind Hirntod!...
                    Lt. SZ erklären Ärzte Patienten oft fälschlicher Weise für Hirntod !

                    Dies gibt der Diskussion um Transplantationen und Sterbehilfe wieder neuen Vorschub.

                    Viele liebe Grüße
                    der un-tote
                    fridolin
                    immer gelegentlich manchmal
                    Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

                    Kommentar


                      AW: Sterbehilfe

                      Zitat von Helmut
                      ...Du musst ja nicht für mich entscheiden wann das Leben / Leiden für mich unerträglich wird, der Wunsch nach aktiver Sterbehilfe muss ja geäußert werden.
                      Helmut
                      Genau das ist der entscheidende Punkt. Und der hat mittlerweile einen ganz faden Beigeschmack.

                      Was mich mittlerweile sehr stört ist die fast völlig von der Intensivmedizin beherrschte Diskussion zur aktiven Sterbehilfe. Der Palliativmedizin wird eine Randbedeutung zugemessen. Warum? Müssten nicht eigentlich diese es sein, die die Möglichkeiten und Grenzen aufzeigen?

                      Mnachmal gewinnt man den Eindruck, dass man in der Vorsorgevollmacht nicht nur festlegen sollte, was zu unterbleiben hat sondern auch, was gemacht werden soll.

                      Und zur Durchführung: wie stellst du dir das eigentlich vor? Bei deinem Beispiel musst ja mehr machen als nur den Schalter umlegen. Der Pat. schaut dich an, wenn du ihm das entsprechende Medikament gibst. Du musst daneben stehen und das Steben beobachten und- nicht zu vergessen- die Angehörigen begleiten. Wie viele von uns werden dies machen wollen? Ich jedenfalls nicht.

                      Elisabeth

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                        AW: Sterbehilfe

                        Die Palliativmedizin muss hier mit Sterbehilfe, wenn es dann wirklich sein muss, verknüpft werden. Ich kann hier doch Angehörige begleiten, besser als in Phasen des endlosen Sichtums, teilweise über Jahre, wenn bekannt ist, dass der Patient es so nicht wollte.

                        Sören
                        wat mut dat mut

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                          AW: Sterbehilfe

                          Wie gut sind die Kenntnisse der Intensivmediziner zum Thema Palliativmedizin? Ich finde es unmöglich, dass man mit "endlosem Siechtum" droht. Es fehlt in der aktuellen Debatte jegliches Maß. Woran liegt das?

                          Über Palliativmedizin wird in der Regel in den öffentlichen Medien nur einmal im Jahr berichtet- Ende November. Ansonsten wird sie als Fußnote angeführt, wenn es um die aktive Sterbebegleitung geht.

                          Vielleicht wäre es an der Zeit, den ganz normalen Sterbevorgang- der auch mal Wochen dauern kann, zu entubaisieren. Vielleicht wäre ja schon viel geholfen, wenn man nicht immer alles versucht zu pathologisieren.

                          Elisabeth

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                            AW: Sterbehilfe

                            Liebe Elisabeth,

                            ich habe von mir gesprochen. Ich habe keine Betreuung und darf meinen Willen hier öffentlich kundtun. Wenn meine Geduld mit Palliativmedizin, die jeder Arzt mit Intensiverfahrung ein Stück weit beherrscht, am Ende ist, dann ist das so. Das nenne ich Selbstbestimmung. Diese ist mit dem Titel "Würde" schon im Grundgesetz niedergeschrieben.

                            Sören
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                              AW: Sterbehilfe

                              Zitat von Sören Lösche
                              ...Palliativmedizin, die jeder Arzt mit Intensiverfahrung ein Stück weit beherrscht, ...
                              Unabhängig von deiner Vorsorgevollmacht... genau hier liegt ein Problem. Jeder Arzt beherrscht ein Stück weit etwas aus einem anderen Fachgebiet. Und trotzdem würden wohl jeder einen Spezialisten vorziehen wenn er denn die Wahl hat. Nur bei der Sterbebegleitung ist es anders?

                              Elisabeth

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                                AW: Sterbehilfe

                                Elisabeth,
                                auch wenn du es ignorierst, das Entscheidende ist für mich die Selbstbestimmung. Alles andere ist nachrangig, auch die Qualifikation des Personals. Wir werden wohl nicht jedem Sterbenden einen Palliativmediziner anbieten können. Ich möchte in der Erkenntnis des Machbaren meine Entscheidung treffen können. Ist das so schwer zu verstehen?
                                Sören
                                wat mut dat mut

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