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Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

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    Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

    Liebe KollegInnen,

    ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit dem Thema "Anwesenheit von Angehörigen während der CPR". Ich würde gerne von Euch wissen, ob Ihr schon Erfahrungen damit gemacht habt und wenn ja welche. Dazu habe ich einen Online-Fragebogen erstellt, der unter
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    abrufbar ist.
    Bitte füllt alle (auch die ohne Erfahrungen) den Fragebogen aus!!
    Vielen Dank.

    Stefan Köberich (Freiburg i.Br.)

    #2
    AW: Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

    Also mal ganz ehrlich...
    Angehörige anwesend während der CPR...
    progressive Pflege in Ehren, aber man kanns auch übertreiben...

    es sei denn, man steht darauf, Angehörigen das Trauma ihres Lebens zu verpassen... denn darauf läuft es hinaus...

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      #3
      AW: Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

      Zitat von Schnoeps
      Liebe KollegInnen,

      ich beschäftige mich schon seit einiger Zeit mit dem Thema "Anwesenheit von Angehörigen während der CPR". Ich würde gerne von Euch wissen, ob Ihr schon Erfahrungen damit gemacht habt und wenn ja welche.
      Hallo erstmal!

      Mit was genau beschäftigst du dich denn dabei? Führst du ein Pilotprojekt durch bei dem Angehörige während einer Reanimation dabei sind??? Literaturrecherche???

      Ich persönlich habe es schon ein paar mal erlebt das Angehörige zu Beginn einer Reanimation dabei waren (...waren gerade zufällig im Zimmer als das "Reanimationpflichtige Ereigniss" begann! Es war eine absolute Katastrophe - und das ist noch untertrieben!!!! Ich persönlich halte von dieser Idee überhaupt nichts, kann mich da nur der Meinung von Volker anschließen! Wir hatten dieses Thema schon mal in einem anderen Thread angeschnitten, nämlich genau hier - http://forum.zwai.net/showthread.php?t=701&page=3

      Zitat von Obs-Pfleger
      Viele Besucher bekommen ja schon einen halben Kreislaufzusammenbruch wenn sie ihren Angehörigen beim Besuch auf der Intensivstation "verkabelt" und "am Tropf hängend" im Bett danieder liegen sehen! Ich frage mich wie sie dann reagieren würden wenn sie bei einer Reanimation dabei wären??

      Selbst wenn ein eingespieltes Team reanimiert ist es meiner Meinung nach fast nie Routine, ich habe schon Reanimationen erlebt wo wir auf Station Patienten thorakotomiert haben, z.B. bei rupturiertem Aortenaneurysma. Ich finde solch einen Anblick sollte man den Angehörigen auf jeden Fall ersparen. Wie gesagt, es können viele unvorhergesehene Dinge während einer Reanimation passieren, die einen voll und ganz fordern, ich persönlich hätte in solch einer Situation keine Zeit und keine Lust mich auch noch um die ganz bestimmt sehr aufgeregten Angehörigen zu sorgen!
      Mfg Obs-Pfleger
      ..."Früher haben wir Obse immer mit doppel p in der Mitte geschrieben - Oppse halt".....

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        #4
        AW: Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

        Moin,
        mich würde interessieren, wer überhaupt auf so eine Idee kommt. Mir wäre die Sache zu abstruss, um überhaupt Energie für Nachforschungen zu investieren.
        Warum soll man die Angehörigen nicht dabeilassen? Man müsste nur von seiten des Hauses einen Anwalt, einen Seelsorger, einen Psychologen, einen Arzt und eine erfahrene Pflegekraft dem Angehörigen an die Seite stellen. Ist dann die akute Phase überwunden, ist der Angehörige vielleicht mit langdauernder ambulanten Psychotherapie in der Lage, das Trauma zu verarbeiten. Das ginge doch!!
        Sören aus Hannover
        wat mut dat mut

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          #5
          AW: Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

          Sören, Wer auf so eine Idee kommt? Hier ein paar Beispiele:


          1) Family presence during cardiopulmonary resuscitation: Foote Hospital emergency department_s nine-year perspective.
          Hanson, C., Strawser D.
          J Emerg Nurs 1992 Apr 18(2): 104-6

          2) Family Presence During Cardiopulmonary Resuscitation and Invasive Procedures: Practices of Critical Care and Emergency Nurses
          American Journal of Critical Care. 2003;12: 246-257, B Susan L. MacLean et al.

          3) 2005 American Heart Association Guidelines for Cardiopulmonary Resuscitation and Emergency Cardiovascular Care,
          Part 2: Ethical Issues, Circulation 2005; 112:IV-6-11

          4) Practice Alert
          http://www.aacn.org/AACN/practiceAlert.nsf/Files/FP/$file/Family%20Presence%20During%20CPR%2011-2004.pdf


          Grüße, WomBat
          Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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            #6
            AW: Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

            Hallo.

            Zufällig haben wir gestern einen Mann reanimiert und seine Frau stand am Bett. Er kam mit NAW und hat beim umlegen geflattert, daraus wurde 20 min. CPR. Ich hatte einen recht fitten Doc., 2 PJ´tler und eine Internistin, die letzten drei zum lernen. Ich hatte aber keinen Kollegen als Springer oder so, da die beiden auch notfälle zu versorgen hatten. Die Frau (selber Krankenschwester in einer anderen Klinik) fragt ob sie am Bett bleiben kann und mein Doc. (warscheinlich im Afekt) erlaubt das. Ich konnte mich nicht drum kümmern da einer ja den Pat. behandeln sollte.
            Es war eine riesen Katastrophe!!!
            Das reanimieren, das Zugängelegen....
            Sie war total fertig.

            WER ARBEITET DAS AUF???

            Im Rettungsdienst erleben die Angehörigen öfters eine CPR mit.
            Ich hab noch von keinem gehöhrt der das gut fand.


            Cu Simon
            Alles wird gut !!!

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              #7
              AW: Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

              Hallo zusammen,

              ich denke, dass dies kein Thema ist, bei dem man sagen kann, dass die oder andere Verfahrensweise richtig ist. Das Verarbeiten einer solchen Situation ist so unterschiedlich wie die Menschen auch.

              Ich halte es auf jeden Fall für praktikabel, dass Angehörige anwesend sind, wenn diese wie bereits hier erwähnt von einer extra Person betreut werden und das Rea-Team ungestört arbeiten kann.
              Angehörige wollen in einer solchen Situation bei ihren geliebten Menschen sein und nicht vor verschlossener Tür darüber grübeln, was gerade geschieht.

              Manchmal ist die Konfrontation mit solchen Ereignissen auch eine Möglichkeit die Situation in ihrer Ernshaftigkeit zu begreifen. Ich glaube nicht, dass man generell allen Angehörigen das Trauma ihres Lebens verpasst, wenn sie zusehen, wenn der ihm nahestehende Mensch reanimiert wird. Was ist denn, wenn die Reanimation erfolglos ist? Könnte die Anwesenheit den Angehörigen nicht trösten, dass er in Nähe des geliebten Menschens war, als er gestorben ist. Vielleicht ist auch die Tatsache, dass er gesehen hat, dass man um das Leben des Patienten gekämpft hat und es letztlich erfolglos war, eine Hilfe das Ganze zu verarbeiten. Man kann solche Dinge nicht über einen Kamm scheren, jeder geht anders damit um.

              Eine unserer Aufgaben, als professionell Pflegende, muss es sein, Strategien für solche speziellen Situationen zu entwickeln um damit umgehen zu können. Das dies leicht ist, wird niemand behaupten.

              Liebe Grüße
              Tildchen

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                #8
                AW: Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

                Mit welchem Recht schicken Sie die Angehörigen bei einer Raeanimation anwesend sind, weg ?
                Es gibt nur einen Grund, das ist ist eine Störung oder Behinderung der Reanimation.
                Ein Arzt ist nicht berechtigt, die Angehörigen Grundlos aus zuschliesen.
                Wenn Angehörigen die durch zuführenden Massnahmen bei einer Reanimation erklärt werden, ist Ihre Anwesenheit kein Problem.
                Wenn Angehörige nicht anwesend sein wollen gehen Sie von selbst der Situation aus dem Wege.
                Mit welchem Recht nehmen Sie den Angehörigen die Möglichkeit in der ev. letzten Phase mit einer geliebten Person zu komunizieren und sie zu berühren solange sie noch warm ist. Das Gefühl während der letzten Momente dort und eine Hilfe für eine nahestehende Person da gewesen zu sein als diese es brauchte.
                Wenn eine Rea kompetent und offen durch geführt wird gibt es in der Regel keine Probleme mit den Angeöhrigen.
                Den Umgang den Manche in Bezug auf Angehörige oder Anwesende pflegen, in dem sie als Gaffer oder Störer bezeichnet werden ist für eine bestimmte Spezies typtisch . Vielleicht sollten diese Kollegenüber ihre eigenen Bedürfnisse in Extremstiuationen reflektieren.
                Grüsse H. M.

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                  #9
                  AW: Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

                  Hallo @all,

                  die Situation habe ich selbst noch nicht erlebt, meine erste Reaktion beim Lesen des Threads war 'So ein Schwachsinn'...., aber was Tildchen schreibt, ist sicher zu bedenken.

                  Warum reagiere ich erstmal ablehnend?
                  Vielleicht auch, weil mich Angehörige in einer Situation erleben, in der ich mein eigenes Arbeiten anders wahrnehme, mich auch anders verhalten muss als in einer normalen Besuchssituation. Ich bin evtl. lauter als gewohnt, nicht mehr so ruhig und souverän, wie ich sonst erscheine...
                  Ich denke, dass dieses unter ganz besonderer Beobachtung stehen auch eine Rolle spielt, auch wenn ich die Reanimationssituation sicher beherrsche.

                  Das gesamte Geschehen wird von den Angehörigen wahrgenommen, und nicht nur bei unerwartetem Misserfolg kann das traumatisch sein.

                  Gruss vom Rhein, Madi
                  Die Absicht bestimmt die Sicht.

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                    #10
                    AW: Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

                    Hallo zusammen.

                    Nachdem die Umfrage für rege Diskussion gesorgt hat, haben wir nun die Literaturanalyse von Stefan Köberich aus der intensiv im zwai-Journal veröffentlicht:

                    >>> zum Artikel >>>

                    Schöne Grüße,

                    hhe

                    Köberich S, Anwesenheit von Angehörigen während einer kardiopulmonalen Reanimation, intensiv 2005; 13: 215-220

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

                      Hallo tip-top!

                      Ich weiß nicht ob ich "einer dieser Spezies" bin, aber ich habe trotzdem mal über meine eigenen Bedürfnisse reflektiert
                      Ich denke das wir schon einer Meinung sind.
                      tildchen hat recht mit ihrer Aussage.
                      Wenn es das Team hergibt und sich bei einer REA jemand um den Angehörigen kümmern kann, ihm das vorgehen erklährt oder auch nur sagt wo er stehen kann und wo nicht, dann ist das durchaus praktikabel. Die Kollegen aus der Pädiatrie machen das grundsätzlich so. (Nach meinem Wissen)
                      Leider gibt unser Personalschlüssel dies nicht her.
                      Wenn ein CPR-Team aus Profis besteht, wo der Pfleger/Schwester und der/die Doc´s alle ruig und professionel agieren ist das auch kein Problem.
                      Leider ist das (zumindest bei uns) nicht die Regel.

                      Und deswegen bitte ich die Angehörigen im falle einer REA in die Schleuse.


                      Cu Simon
                      Alles wird gut !!!

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                        #12
                        AW: Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

                        Zitat von tip-top
                        Den Umgang den Manche in Bezug auf Angehörige oder Anwesende pflegen, in dem sie als Gaffer oder Störer bezeichnet werden ist für eine bestimmte Spezies typtisch . Vielleicht sollten diese Kollegenüber ihre eigenen Bedürfnisse in Extremstiuationen reflektieren.
                        Wenn ich Angehörige während einer Reanimation "wegschicke" hat das nicht im geringsten was damit zu tun das ich sie als "Gaffer" oder "Störer" betrachte!!! Ich bin für Angehörigenintegration in fast jeder Situation, ich bin auch gegen feste Besuchszeiten für Angehörige von Intensivpatienten! Es ist jedoch irgendwann der Punkt erreicht, wo Schluß ist mit Angehörigenintegration - und das ist für mich die Anwesenheit bei einer CPR!!! Ich persönlich würde bestimmt nicht zu sehen wollen, wie irgendwelche Leute meiner Mutter, meinem Vater, Opa, besten Freund oder sonst nahestehenden Personen auf dem Thorax "rumdrückt"! Aber ok, das ist meine persönliche Meinung, vielleicht sehen das andere Leute anders! Wie soll das denn bitte ablaufen, wenn eine extra dafür abgestellte Person den Angehörigen die CPR erläutert? Stehen die dann vor der Tür und schauen sich das ganze an, stehen sie in einer Ecke im Zimmer und schauen sich das Geschehen an??? Angehörigenintegration in der Pflege sollte auch immer den Hintergrund haben die "Machtlosigkeit", die viele verspüren zu lindern! Eben indem ich sie in die Pflege integriere, sie mithelfen lasse, ihnen das Gefühl gebe (...und nicht nur das Gefühl, sondern auch einen wirklichen, wichtigen Beitrag...) das sie auch einen wichtigen Teil zu Genesung ihres Angehörigen beisteuern können! Im Falle einer CPR würde ich das krasse Gegenteil tun, die Angehörigen können nämlich in dieser Situation überhaupt nichts beisteuern, sie stehen einfach nur da und sind "ohne Macht" etwas beizusteuern, ich vermittele ihnen also ein Gefühl von "Ohnmacht"!

                        Desweiteren würde ich gerne wissen was für "für eine bestimmte Spezies" du meinst?

                        Ebenso stelle ich fest das ich meine Bedürfnisse, nicht nur in Extremsituation, sehr häufig reflektiere!

                        Mfg Obs-Pfleger - "Schönes Wochenende und ruhige Dienste an alle die schuften müssen"
                        ..."Früher haben wir Obse immer mit doppel p in der Mitte geschrieben - Oppse halt".....

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                          #13
                          AW: Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

                          Hallo @ all!

                          Ich muss ganz ehrlich ich finde die Idee Angehörige bei einer CPR anwesend sein zu lassen, ebenfalls für abstruss. Mal ganz ehrlich, wenn ich mir überlege auf der Seite der Angehörigen zu stehen zu müssen, ich würde das nicht wollen. Wenn die Situation nun mal nicht positiv ausgeht, hat man zwar das Gefühl, dass alles getan wurde was getan werden konnte, aber trotzdem ist so ein Ereignis sehr prägend. Ich hab nun schon einige Male in den letzten 5 Jahren selbst auf der anderen Seite (Angehöriger) gestanden und ich muss ganz ehrlich sein, es ist nicht immer von Vorteil überall dabei zu sein, gerade weil es ein Angehöriger ist und es in der Situation um Leben und Tod geht. Klingt krass, aber ich möchte wirklich nicht unbedingt noch mal in so eine Situation kommen. Wir sind vom Fach und wir haben in unserer Berufszeit alle einen eigene Verarbeitungsmechanismen entwickelt, aber wir reagieren und verarbeiten solche Situationen anders, wenn wir selbst betroffen sind.

                          Ich persönlich habe vor 6 Jahren eine Situation erlebt, die ich selbst nicht vergessen kann. Eine 31jährige Patientin, die selbst diagnostizierte Rhythmusstörungen selbst therapierte, kommt unter Reanimaton zu uns in den Schockraum. Einer der Rettungssanis trägt die 2-jährige Tochter auf dem Arm und hat den 4-jährigen Sohn an der Hand, der Vater musste von einem Seelsorger betreut werden. Die Frau wurde bereits 30 Min. zu Hause reanimiert und weitere 2 Stunden bei uns (Kalium von 9,5). Die ganze Sache endete zwar positiv, aber der Mann hat uns im Nachhinein mitgeteilt, wie belastend die Situation für ihn war und er die Nächte danach nicht schlafen konnte, obwohl seine Frau ohne Folgeschäden die Rea überlebt hat (außer Thoraxschmerzen).

                          Gruß der Randbayer
                          At a cardiac arrest, the first procedure is to take your own pulse

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                            #14
                            AW: Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

                            Randbayer, Du hast meine Empathie. Guter Gedanke dazu (ich bemühe mich): Macht das nicht irgendwie sanft und doch stärker als vorher? Wie schlimm wäre es, würde wir solche Situation vergessen?

                            Für mich passt das Wort "Dilemma" hier ganz gut.

                            Anscheinend gibt es Angehörige, die das möchten (ob sie das "bewältigen" können, weis ich nicht). Und Angehörige, die gar nicht auf die Idee kämen danach zu Fragen. Vielleicht liegt es schlicht an gesellschaftlichen "Gegebenheiten". Stichworte: Aufklärung (wie auch immer), Autonomie, Empowerment evtl. sogar Tradition, Kultur.

                            Vergleiche hinken bekanntlich, es erinnert mich irgendwie an La Maze. Vor vielen, vielen Jahren (hört sich an wie ein Märchen!) dachte kein Mensch daran, werdende Väter zum Kreissaal Zugang zu gewähren. In der Zwischenzeit, sind es neben den Vätern...Ja, das weis ja jeder. Notfalls der beste Freund des Vaters.

                            Vielleicht trauen wir den Menschen zu wenig zu, ich denke an Geschichte. Was mussten Menschen schon alles erleben im Laufe der Jahrhunderte? Vielleicht ist unsere Generation "gut weg-gekommen" und sind...na, irgendwie...

                            Leben und Tod sind gar nicht so weit voneinander entfernt?

                            Ich denke daran, wie viele Menschen in Krankenhäuser sterben. Der Tod wurde an uns delegiert (ob wir wollten oder nicht). Vielleicht holen sich (einzelne) Angehörige jetzt das zurück, was "Früher" normal war. Das Überleben oder das Sterben zu begleiten.
                            "Früher" waren medizinische usw. Laien am Bett von Gebärenden. Und am Bett von Sterbenden.

                            Da beschleicht mich ein Gedanke, was ist von einer Gesellschaft zu halten, deren Mitglieder grausamste Videos, Spiele usw. betrachten, z.T. zynisch (dass es bei mir eher zu Nausea führt) und dann bei einer realen Situation Effortil Trpf. brauchen inkl. PTSD Therapie? Sind wir jenseits von...?

                            Von den Problemen, die das für Docs und Pflegende macht, greife ich nur eines heraus: Woher sollen wir wissen oder erfassen, welche dabei sein können oder eben das nicht bewältigen werden? Hier, vermute ich, ist Mut zur Lücke nötig. Für die Angehörigen und für uns, die am Geschehen unmittelbar beteiligt sind. Zeit für ein gründliches Assessment der Angehörigen wird in dieser speziellen Situation sicherlich nicht zur Verfügung stehen, auch in der Zukunft nicht. (es sei denn, wir bekommen alle Pässe, wo drin steht, ob wir das wollen oder nicht. Angehörige zucken dann ihren Reanimations-Dabei-Sein Pass.)

                            Ich fand den Artikel in Zwai zum Thema gut. Beleuchten der verschiedenen Seiten des Themas. Sicherlich nicht verfrüht, wer weis, wie viele Angehörige (oder Patienten) das in Zukunft einfordern werden?

                            WomBat, ein dunkle Höhle spart Strom. Aber nicht HirnEnergie. Aber die ist ja kostenlos und verursacht kein CO2.
                            Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                              #15
                              AW: Anwesenheit von Angehörigen während der CPR

                              Hallo WomBat,
                              du dast gut recherchiert. Offenbar interessieren sich doch Leute dafür.
                              Ich bin bestimmt ein Anhänger von Sterbebegleitung. Ich sage aber ganz klar, dass ich z.B. es in gar keiner Weise ertragen könnte, bei der Reanimation mir lieb gewonnener Personen anwesend zu sein, obwohl mich diese Situationen sonst nicht sehr belasten. Ich meine, wir haben nicht die Gelegenheit in einer akuten Situation die Belastbarkeit von Angehörigen einzuschätzen. Sind sie einmal dabei, müssen wir sie auch nach ihrem Bedarf danach unterstützen, auch dazu werden wir kaum in der Lage sein. Sicherlich ist es aber ein diskussonswürdiges Thema. Die amerikanischen Studien möchte ich auch ungern auf uns Europäer übertragen, da unsere Kultur sowie ethisch, moralischen Ansichten nach meiner Meinung different sind.
                              Gruß
                              Sören
                              wat mut dat mut

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