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Volatile Anästhetika auf der ITS

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    Volatile Anästhetika auf der ITS

    Hallo!

    Wer hat schon Erfahrungen gemacht mit der Anwendung volatiler Anästhetika zur Sedierung auf der ITS? Wer hat das AnaConDa-System der Fa. Sedana in Gebrauch?
    Wer kennt die Datenlage zur langfristigen Anwendung von Sevofluran in der Intensivtherapie?
    Die Aussagen der Firma und die technischen Bedingungen sind mir bekannt, was steckt aber wirklich dahinter? Ist Sevofluran in Deutschland für die Langzeitsedierung zugelassen?

    Gruß mit Freude über den beginnenden Frühling,
    Monty
    Zuletzt geändert von Monty; 01.04.2006, 00:22.
    Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

    #2
    AW: Volatile Anästhetika auf der ITS

    Liebe Kollegen!

    Habe sehr positive Erfahrungen gemacht bei Langliegern im herzchirurgischen Bereich mit Iso.
    Denke, mit Sevo sieht das noch besser aus (stabiler, schneller wach?).
    Gruß, rainer.
    ...not sleeping...but relaxed...

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      #3
      AW: Volatile Anästhetika auf der ITS

      Zitat von R.Fischer
      Habe sehr positive Erfahrungen gemacht bei Langliegern im herzchirurgischen Bereich mit Iso.
      Denke, mit Sevo sieht das noch besser aus (stabiler, schneller wach?).
      Welches System benutzt ihr? Anaconda?
      Benutzt ihr einen Aktivkohlefilter für die Restmengen-Eliminierung? Welcher Monitor zur Gas-Messung wird benutzt?

      Gruß, Monty
      Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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        #4
        AW: Volatile Anästhetika auf der ITS

        Hallo monty!

        Viel einfacher: einfach ein Narkosegerät auf die Intensivstation mit Monitoring und Du hast alles, was Du brauchst.

        Gruß, Rainer.
        ...not sleeping...but relaxed...

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          #5
          AW: Volatile Anästhetika auf der ITS

          Hallo Rainer
          die Idee mit dem Narkoseger't ist ja sch;n und gut aber die Intensivstationen sind leider fast nie mit einer Gasbasugung ausgestattet.

          Grüße

          Christoph

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            #6
            AW: Volatile Anästhetika auf der ITS

            Hallo zusammen,

            würde ich auch mal interessieren wer wie eine sedierung mit volatilen Gasen durchführt.

            Zu dem Narkosegerät auf der ITS, wäre ne schöne sache aber die wie schon gesagt oft fehlende Absaugung und zweitens der zumindest bei uns fehlende Platz für ein Narkosegerät.

            Wie war bei euch auf der Station die Einführung dieser Saedierungsform von welcher Berufsgruppe kam die Initiative für das AnaConDA System???

            Fragen über Fragen.... wer kann mir Infos zukommen lassen???

            Freu mich schon
            Gruss
            spud

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              #7
              AW: Volatile Anästhetika auf der ITS

              Hi!

              Schau mal hier:


              Technisch ist mir das System klar, bin selber eher auf der Suche nach Anwendererfahrungen!

              Gruß, Monty
              Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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                #8
                AW: Volatile Anästhetika auf der ITS

                Hallo zusammen,

                bei uns wird auch die Sedierung mit volatilen Anästhetika durchgeführt. Wir benutzen die Anaconda, haben aber auch eine Narkosegas-Absaugung !!
                Übrigens wird nur in den ersten 24 Stunden Sevoflurane benutzt, danach steigen wir auf Isoflurane ( Forene ) um, wenn die Patienten länger als 24 Stunden beatmet werden. Soviel ich weiss, muss bei Sevofluran der Fluorid-Spiegel engmaschig kontrolliert werden.
                Wach werden ist nach Iso überhaupt kein Problem !

                Liebe Grüsse, M

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                  #9
                  AW: Volatile Anästhetika auf der ITS

                  Hallo zusammen.

                  Nach den guten Erfahrungen mit Repräsentaten der Industrie im -Forum haben wir nun auch Robert vom Dorp, Business Unit Manager der Firma SedanaMedical zu dieser Diskussion eingeladen.

                  Herr vom Dorp wird Euch in Kürze für alle Fragen rund um das AnaConDa-System zur Verfügung stehen.

                  Schöne Grüße,

                  hhe

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                    #10
                    AW: Volatile Anästhetika auf der ITS

                    Sehr geehrter Herr Endres,
                    recht herzlichen Dank, dass Sie mir die Möglichkeit geben, auf die Fragen, die sich bei der Verwendung zu AnaConDa stellen in Ihrem Forum zu antworten.
                    AnaConDa ist eine Abkürzung für Anaesthetic Conserving Device (a und e wurden aus Marketinggründen ausgetauscht). Die erste Idee zu diesem Produkt wurde in Schweden Mitte der 90er Jahre entwickelt. Prototypen wurden 1999 an Patienten getestet und 2003 wurde das System ähnlich seiner heutigen Form in Paris vorgestellt. Wir vertreiben das System aktiv seit Anfang letztem Jahr 2005 in Deutschland.

                    Technischer Hintergrund:
                    AnaConda wird ebenso wie der bei passiver Befeuchtung eingesetzte Bakterien-/Virenfilter patientennah platziert. Die Funktion des Filters übernimmt eine im AnaConDa System eingebaute elektrostatische Bakterien-/Virenfilter Membrane. Der Totraum entspricht den grösseren HME Filtern. AnaConDa beinhaltet nun zusätzlich einen sog. Miniaturverdampfer. Über eine spezielle Spritze (beschichtet) wird über den Perfusor gesteuert flüssiges Isoflurane oder Sevoflurane über die Wirkstoffzuleitung in den Minaturverdampfer geleitet. Der Wirkstoff verdampft und wird mit dem Flow zum Patienten transportiert. Das ausgeatmete Gas wird nun in dem AnaConDa System in einer speziellen Aktivkohlefiltermebrane gespeichert und zum Patienten zurückrecycelt. D.h. um einen Patienten 24 Std. zu sedieren wird durchschnittlich 50ml Isoflurane oder 130ml Sevoflurane benötigt. Die HME Funktion übernimmt AnaConDa ebenfalls.

                    Restgaseliminierung:
                    Da AnaConDa den grössten Teil des Gases patientenseitig recycelt, ist selbst ohne Restgasfiltration die Raumkontamination sehr gering. Eine Studie aus Schweden zeigt, dass bei einer Laufrate von ca. 3ml Isoflurane bei normaler Raumklimatisierung (4-8mal pro Stunde kompletter Raumlauftwechsel) die Belastung ohne Restgasfilter bei ca. 0,1-0,5ppm liegen. Grenzwert Deutschland 10ppm Isoflurane. Wir empfehlen dennoch sofern keine Narkosegasabsaugung vorhanden ist (lediglich3-5% aller ITS in Deutschland besitzen eine solche) den Einsatz von Restgasfiltern. Diese Restgasfilter auf Aktivkohlebasis oder Zeolithbasis werden unmittelbar über einen Schlauch am Expirationsventil/Flowsensor des Beatmungsgerätes angeschlossen. Uns liegt ein Gutachten eines Filterherstellers vor, welches in einer deutschen Uniklinik vorgenommen wurde. Hier wurde über mehrere Tage ein enstprechender Filter untersucht und Messungen an der Bekleidung der Pflegekräfte, der Absaugstelle, die übrige Raumluft sowie unmittelbar hinter dem Restgasfilter vorgenommen. Die Messwerte lagen nahezu alle unterhalb der Bestimmungsgrenzen. Selbst hinetr dem Restgasfilter wurden nach überschreitung der zeitlichen Zulassung lediglich 3ppm gemessen.

                    Anwendung:
                    Derzeit wird AnaConDa in Deutschland von ca. 30 Kliniken eingesetzt. Dabei sind ca. 10 Anwender die den Einsatz nun routinemässig betreiben. Vor allem steht hier das Aufwachverhalten auch nach längerer Sedierung im Vordergrund. Das Aufwachen kann sehr exakt bestimmt werden. Darüberhinaus gibt es keinen sog. ceiling-effekt. Überlegungen von Anwendern gehen in die Richtung von Prozesskostenoptimierung, jedoch ist dafür das System noch zu kurz auf dem Markt.
                    Optimal wird das System bei Asthmatikern und COPD betrachtet.
                    AnaConDa wird derzeit zu 90% auf ITS verwendet, kann jedoch auch mit normalen Beatmungsgeräten den Einsatz von volatilen Anästhetika im OP ermöglichen. Es wird kein Verdampfer oder ein CO2 Absorber mehr benötigt.
                    In Schweden kommt das System auch in der Neonatologie/Pädiatrie zum Einsatz. Dabei muss aber auf den Recyceleffekt verzichtet werden, da der Totraum zu gross ist. Hier wird AnaConDa als Verdampfer genutzt und in den Inspirationsschenkel ähnlich eines Medikamentenverneblers gebaut.

                    Frage Off-label use:
                    Das Argument ist sicher richtig. Weder Isoflurane oder Sevoflurane ist zur Sedierung zugelassen, wie eine Vielzahl weiterer Medikament im Intensivbereich bzw. in der Kinderanästhesie ebenfalls keine Zulassung haben. Die Datenlage zur Langzeitsedierung mit Isoflurane geht in die Jahre vor 1990 zurück und hier liegen viele Studien vor in denen, damals noch mit Anästhesiemaschinen, über Wochen sediert wurde (alles ohne Nebenwikrungen).
                    Die Datenlage mit Sevoflurane ist dagegen noch sehr gering. Wir gehen davon aus, dass sich dies in den nächsten Monaten über Studien die derzeit laufen ändern wird. Von vielen Anwendern wurde mir gesagt, dass man davon ausgeht, dass auch Langzeitsedierung mit Sevo keinen Unterschied zu Isoflurane geben wird. Derzeit setzen aber auch Anwender Sevoflurane über einen Zeitraum von mehr als 5 Tagen ein.

                    Gasmonitore
                    Die Limitierung ist in vielen Kliniken der fehlende Gasmonitor. Teilweise kann man sich mit einem alten ausgemusterten Gerät aus dem OP behelfen. Der häufigst eingesetzte Monitor ist der Vamos Fa. Dräger, möglich sind auch alte Capnomac Datex, PhaseIn Veo, Poet Criticare, MM1 Fa. EKU usw.

                    Ich hoffe ein paar Fragen beantwortet zu haben. Da es sich um ein völlig neues Konzept handelt, denke ich kommen weitere Fragen auf. Ich beantworte Ihnen gerne weitere Fragen.

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                      #11
                      AW: Volatile Anästhetika auf der ITS

                      hallo herr vom Dorp!

                      vielen dank für die vielen informationen, interessant!

                      können sie noch ein paar takte zu den (anschaffungs-)kosten sagen?
                      "Ich heiße Superfantastisch. Ich trinke Schampus mit Lachsfisch."

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                        #12
                        AW: Volatile Anästhetika auf der ITS

                        Hallo Superfantastisch,

                        Kostenaufstellung:
                        ein AnaConDa-System kostet ca. 49,--€ (AnaConDa inkl. Spritze)
                        Spritzen einzeln kosten 1,90€ pro Stück (i.d.R. werden Spritzen mehmals verwendet)
                        Fülladapter (Einmalinvestition) für Iso oder Sevo 190,--€
                        Restgasfilter ca. 6-8,--€ pro Tag.

                        Kosten pro Tag:
                        AnaConDa 49,--€ (bei 24 Std. Betrieb)
                        Gas Iso (24 Std.) ca. 6,--€
                        oder Gas Sevor (24 Std.) ca. 55,--€
                        Restgasfilter 8,--€

                        Die Tagessedierungskosten schwanken somit je nachdem ob AnaConDa 24 Std. oder 48 Std. eingesetzt wird bzw. welches Gas Verwendung findet zwischen. 38,-- € (pro 24 Std) und 112,--€ (pro 24 Std.).
                        Der letzte Preis scheint zuerst ziemlich hoch, jedoch ist das Aufwachen des Patienten exakt bestimmbar und ein ceiling-effekt tritt nicht auf.

                        Derzeit gibt es eine Vielzahl von Anwendern, die gerade aus DRG Gesichtspunkten das System bzw. dieses Verfahren neu bewerten.

                        Ich bin gerne für weitere Fragen offen.

                        Viele Grüsse
                        Robert vom Dorp

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                          #13
                          AW: Volatile Anästhetika auf der ITS

                          Danke für diese Kosten-Aufschlüsselung!
                          Mal was an der Hand, um bzgl. der Anwendung Argumente zu haben.

                          Gruß, Monty
                          Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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                            #14
                            AnaConDaY 2010

                            Vor gut zehn Jahren wurden die ersten Erfahrungen mit AnaConDa® und der inhalativen Sedierung gemacht. AnaConDa® ist das erste und einzige System, das eine inhalative Sedierung außerhalb des OPs ermöglicht.

                            In einem interdisziplinären Symposium am Universitätsklinikum Heidelberg - genannt AnaConDaY - haben eine Reihe namhafter Referenten von den Grundlagen und ihren Erfahrungen berichtet.

                            Einen Kongressbericht mit den Abstracts der sechs wichtigsten Vorträge können wir nun in Kooperation mit der Sedana Medical AB kostenlos zum Download zur Verfügung stellen. (hhe)

                            >>> Download Kongressbericht AnaConDaY 2010 >>>
                            (PDF, 551 kb)

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Volatile Anästhetika auf der ITS

                              Auch wir nutzen gelegentlich das AnaConDa - System mit ITS - Beatmungsgerät und nachgeschaltetem Filter. Das hat halt so seine Tücken, ist für die Patienten aber als vorteilhaft zu beurteilen.
                              Leider ist das System für diese Anwendung (noch) nicht zugelassen, es ist ein sog. "off label use" siehe Bericht aus Ludwigshafen.
                              Viele liebe Grüße
                              fridolin
                              immer gelegentlich manchmal
                              Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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