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Zitronen und Saftladen

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    Zitronen und Saftladen

    Wer hat Evidenz für die sichere, wirksame Anwendung von Zitronensaft zur Desinfektion im offenen Abdomen während chirurgischer Eingriffe?

    Meine Meinung zu den Fällen des Dr. P. spielt hier keine (wirklich wichtige) Rolle. Es ist sehr, sehr schlimm für die Menschen, die hierdurch geschädigt worden sind.

    Mich interessiert noch etwas:

    Bei einer OP am „offenen Bauch“ steht der Chirurg typischerweise nicht allein am Tisch, noch ist er allein im OP-Saal.

    Da gibt es mind. 1-2 weitere ärztliche Assistenten, sowie eine Instrumentierende (OP Schwester/Pfleger oder OTA) und jemand als Springer (z.B. um Zitronensaft zu pressen! Und an den OP-Tisch weiterreichen….)

    Üblicherweise ist ein Anästhesist anwesend, dazu kommt kontinuierlich oder zeitweise eine Anästhesieschwester oder -Pfleger.

    Selbst bei einer absoluten Mindestbesetzung wären noch in diesem OP-Saal:

    Chirurg, Assistenzsarzt, OP-Schwester, Anästhesist. Das sind (mind.) 3 Zeugen.

    Was dachten, sagten sie über „Zitronensaft“? Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihnen das „an die Nieren“ ging, ich meine, sie sind ethisch irgendwie darin verwurtschtelt und verwickelt.

    WomBat, Schade, das Whistle-Blower immer noch nicht „In“ sind

    Falls der Zitronensaft auf der Apotheke kam (und nicht aus dem Saftladen), frage ich mich: Was denkt so ein Apotheker, wenn sie/er besagten Saft in den OP gibt ?
    Zuletzt geändert von WomBat; 22.09.2009, 17:19. Grund: Neuer Gedanke :) Potzblitz
    Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

    #2
    AW: Zitronen und Saftladen

    Hi WomBat!

    Nahezu exakt dies wollte ich heute auch Posten.
    Was haben "die Anderen" gedacht??

    Werde den Prozess aufmerksam verfolgen.

    Cu Simon
    Alles wird gut !!!

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      #3
      AW: Zitronen und Saftladen

      Zitat von WomBat
      WomBat, Schade, das Whistle-Blower immer noch nicht „In“ sind
      Dazu fällt mir nur eins ein: In D gibt es Täterschutz und nicht Opferschutz.

      Du wirst als Bürger dafür bestraft, wenn du Mißstände offen legst... und der Täter nicht selten dank guter Anwälte rausgehauen oder mit einem "dudu" bestraft.
      Da fällt vielen Mitbürgern nur eins ein: Augen zu und durch. Auch der Schwächere will überleben und manchmal hilft da der Todstellreflex mehr als sich zu wehren.

      Elisabeth

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        #4
        AW: Zitronen und Saftladen

        Twittern von der Anästhesie bis zum Ruheraum: US-Kliniken proben den Einsatz von Microblogs, um Angehörige von Patienten über den Fortgang von Operationen zu informieren. Mit bis zu 300 Kurztexten werden die Wartenden auf dem Laufenden gehalten. Bei den Familien kommen die Tests gut an.


        dann hätten auch wir uns nicht mehr herausreden können...
        arnold

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          #5
          AW: Zitronen und Saftladen

          Hm- schreiben kann man viel. *g*

          Elisabeth

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            #6
            AW: Zitronen und Saftladen

            aber was passiert wenn einer schreiben würde und jetzt nehmen wir den Zitronensaft...
            Würden wir remonstrieren
            oder denken er wird schon wissen was zu tun ist...

            oder denken wir oh eine neue Therapie...habe ich noch nicht gehört (so ging es mir beim Honig und den Maden auch!)

            so long arnold

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              #7
              AW: Zitronen und Saftladen

              *g* Honig gilt immer noch als umstritten. Und selbst Maden sind nicht jedermans Sache und gelten eher als ultima ratio.

              Würde Pflegekraft remonstrieren- gute Frage?
              1. Ich befürchte mal es hängt von der Einstellung zu alternativen Therapien ab, da kann man die schönsten Sachen erleben. Und wenn man hinterfragt: hab ich so gelernt in der und der WB.
              2. Und da wir alle wissen, dass ein nicht geringer Teil unserer Prägung (Sichtweise auf Diagnostik und Therapie) durch Ärzte erfolgt, gehe ich mal davon aus: Kollege/ Kollegin sah keinen Grund zur Intervention.

              Elisabeth

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                #8
                AW: Zitronen und Saftladen

                Die Diskussion bringt mich auf Ideen! (Wie immer hier!) Erst mal Danke. Nun zu den Ideen, in keiner Organisierten Form, so wie Ideen mal sind.

                Da war das Eisen und Fönen, da war der Streit über den BESTEN ZVK-Verband, dann der ALLERBESTE ZVK-Verband, usw. Alles inzwischen Quatsch. Ich dachte, so, Du hast er überlebt. Fehlanzeige. Es ging weiter. Wie waschen? Von re- nach li, von oben nach unten, von vorne nach hinten? Der beste Monitor, der beste Respirator, lieber SIMV oder MMV oder besser gleich BIPAP? Nee, NIV gerade „in“. Wenig Sedierung, viel Analgesie, dann so viel von Beiden wie reingeht, jetzt wieder wie damals. Hönig habe ich nie ausprobiert (an anderen, im Tee ist er ganz nett), ich wollte Honig auch nicht „ausprobieren“.

                Ist „ausprobieren“ wollen das Problem? Oder einfach einer Mode nachrennen? Cool, heh?

                Meine Idee: ich wäre sehr froh, wenn Krankenpflege sich mal anstrengen würde, das, was wir tun, richtig gut zu tun. Und dann das Gute daran noch perfektionieren. Ob es Überwachen ist (Fähigkeiten erweitern), ob es Pflegen ist (Methoden verfeinern), ob es Unterstützung des ärztlichen Dienstes ist (ehrlich – kommunikativ – sachlich – aufrichtig – fachlich usw.), ob es „organisieren“ ist, ob es Anleiten von neuen Pflegende ist….usw.

                Dabei auch noch Freude am Tun haben.

                Ich glaube, mir macht das mehr Spaß. Im Vergleich zur der Saftladen Philosophie.

                WomBat, Danke, dass ich durch Euch auf Ideen komme.

                PS Nein, in einem Saftladen wollte ich nie arbeiten. Zu saftig für mich.
                Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                  #9
                  AW: Zitronen und Saftladen

                  Wenn du deine Wünsche realisieren wolltest, dass mit dem reflektieren und hinterfragen, müsstest du eigenständig Hintergrundwissen erwerben- auch in Bereichen, die primär nicht pflegenah erscheinen... und da kann es durchaus auch mal die Pholosphie sein. Stichwort: Moral und Ethik.

                  Es ist unendlich schwer eigenständig und unabhängig seine Entscheidungen möglichst oft richtig zu treffen und dann auch noch zum rechten Zeitpunkt. Selbständig Entscheidungen zu treffen, unser handeln zu reflektieren, darauf werden/sind wir nicht vorbereitet. Unter Zeitmangel geht es ums Funktionieren- nicht ums Nachdenken. Leider.

                  *grübel* Wie war das nochmal mit den zuvielen Infos und dem Pessimismus?

                  Elisabeth

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                    #10
                    AW: Zitronen und Saftladen

                    Ich gebe Dir Recht, Elisbeth. Wir werden nicht darauf vorbereitet, nicht wirklich.

                    Über Ethik und Moral wird oft geschmunzelt, dabei sind sie handlungsleitend. Ob es uns passt oder nicht.

                    Manchen hatten/haben Glück, je nach Schule, Arbeitsplatz usw. und lernten, sich zu entscheiden, oder zumindest eine fundierte Meinung zu haben. Manchen hatten/haben am Arbeitsplatz, die Möglichkeit, mal etwas zu Hinterfragen. Andere nicht.

                    Leider sind wir noch viel zu abhängig.

                    WomBat, Nein, ich werde mich dem Zitronensaft im Saftladen nicht unterwerfen. Und wenn ich mir das behaarte Gesicht dabei ansenge...

                    Die Haare wachsen nach.
                    Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                      #11
                      AW: Zitronen und Saftladen

                      Ach Wombat, manchmal kommen deine Worte einem Seele streicheln gleich.

                      Ja wir sind zuwenig- viel zu wenig... und wir sind unbequem- zu unbequem?

                      Elisabeth

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                        #12
                        AW: Zitronen und Saftladen

                        Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                          #13
                          AW: Zitronen und Saftladen

                          Mit dem Punkt zu viele Infos und Nachdenken gebe ich Euch recht. Es sollte mal wieder mehr auf das Bauchgefühl geachtet werden. Leider ist das Ratio so dominant und es fällt auch mir manchmal sehr schwer, mich von meinen Gefühlen leiten zu lassen. Arne
                          Zuletzt geändert von zwai; 12.10.2009, 10:12. Grund: kommerziellen Link entfernt

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                            #14
                            AW: Zitronen und Saftladen

                            hier ein update von der verhandlung



                            gegen ende von dem artikel:
                            War es am Todestag der Patientin eine OP? „Nein”, sagt Pier. „Ein großer Verbandswechsel.” Mit Eingriff in eine offene Bauchwunde? Ja, sagt Pier. Das Gewebe sei bis tief in die Bauchhöhle nekrotisch, also abgestorben gewesen. Nähte hätten sich aufgelöst. Er habe versucht, die Wunde zu reinigen, aber es sei nicht mehr viel Hoffnung für die Patientin gewesen. Und wieso, fragt der Richter, deklariere die Abrechnungsstelle der Klinik den Eingriff bei der Krankenkasse als „Bauchschnitt”, also OP?

                            Ascorbinsäure getränkte Streifen

                            Breiten Raum nimmt die Piersche Methode ein, Wunden mit Zitronensaft zu desinfizieren. Der Doktor schwört drauf, spricht von positiven Gutachten, vom sauren Milieu, das Bakterien abtötet und von der „ultima ratio”, also der letzten Möglichkeit, Wunden zu behandeln. Niemals habe er Zitronensaft in offene Bauchhöhlen gespritzt, sondern lediglich „ascorbinsäure getränkte Streifen” knapp unter die Haut verbracht. Ob er die Patientin darüber informiert habe, fragt der Staatsanwalt. „Nein”, sagt Pier. Man müsse doch nicht jeden Behandlungsschritt abfragen.
                            Nein, ich bin nicht die Signatur - ich putze hier nur!

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                              #15
                              AW: Zitronen und Saftladen

                              Danke fürs Dranbleiben, ToBiBo!

                              Ich habe den Artikel gerade gelesen, darin sind einige Ungereimtheiten. Diese könnten auch durch die Berichtserstattung sein…wenn die Daten allerdings stimmen, dann habe ich leider die Beschreibung eines elenden Sterbens gelesen. Es tut mir leid für die Patientin und ihre Angehörigen, sowie für alle anderen, die so etwas erleiden müssen. Und ich bin froh, dass ich nicht selbst habe an diesem Bett stehen müssen und Pflege verrichten.

                              WomBat
                              Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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