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DGF-Fachkrankenpflegestandard

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    DGF-Fachkrankenpflegestandard

    DGF-Fachkrankenpflegestandard

    Patienten mit akuten, schwerwiegenden und/oder lebensbedrohlichen Erkrankungen benötigen im Verlauf ihrer stationären Krankenhausbehandlung zumindest temporär die Behandlung in Einheiten für Intensivtherapie.
    Diese Bereiche stellen im Gesamtbehandlungsprozess einen sensiblen und für die betroffenen Patienten verletzlichen Bereich dar. Die hierbei stattfindenden Patientenbetreuungs- und Behandlungsschritte zählen zu den komplexesten im Krankenhaus. Zur Wahrung umfassender Patientensicherheit stellt dies höchste Anforderungen an alle beteiligten Berufsgruppen. Die Festlegung eines qualitativen und quantitativen Fachkrankenpflegestandards [1] (kurz: Fachpflegestandard) in der interdisziplinären Patientenversorgung in Intensivstationen – und auch Anästhesie- und OP-Abteilungen - stellt eine entscheidende Bedingung zur Sicherung von Qualität und Fehlerprävention in diesen Bereichen dar.

    Die Qualifikation der Fachkrankenpflegekraft besteht aus einer dreijährigen pflegerischen Ausbildung, spezifischer Berufserfahrung in den Fachbereichen und einer zweijährigen berufsbegleitenden Weiterbildung innerhalb der Fachbereiche. Dieser in der Regel siebenjährige Qualifikationsweg wird durch zwei Staatsexamen belegt.

    In der pflegerischen Ausbildung werden die Grundlagen für eine eigenverantwortliche Patientenbetreuung entsprechend dem Pflegeprozess erlernt. Hierauf folgen die Zeiten der Berufspraxis in den spezifischen Bereichen, wie Anästhesie- oder Intensivpflege, in welchen die Kenntnisse und Fähigkeiten vertieft werden können. Daran schließt sich die zweijährige Weiterbildung mit vertiefenden pflegerischen und medizinischen Inhalten an, die theoretisch und praktisch zum Expertenstatus entwickelt werden.

    Der Fachpflegekraft sind definierte Tätigkeitsfelder im Intensivbehandlungsprozess zuordenbar, die sich auch im Bereich heilkundlicher Behandlung befinden. Delegationen auf ärztliche Anordnung im Einzelfall entsprechen heute nicht mehr den Erfordernissen interdisziplinärer Intensivtherapie im Sinne umfassender Patientensicherheit und -behandlung. Vielmehr stehen hierbei die gegenseitige Supervision und kontinuierliche Anleitung und Beratung innerhalb des intensivmedizinischen Teams im Mittelpunkt. Die Intensivbehandlungseinheit, als lernende Organisation, agiert erfahrungs- und qualifikationsgesteuert und kann dadurch optimal auf die Patientenbedürfnisse reagieren.

    In Verbindung mit dem intensivmedizinischen Team ist die Fachpflegekraft befähigt, beispielsweise:

    - einen umfassenden Status des kritisch erkrankten Patienten zu erheben und darstellen, inklusive der Vervollständigung der klinischen Untersuchung und Anamneseerhebung

    - diagnostische und therapeutische Prozeduren durchführen oder anzufordern

    - Medikamentenapplikationen, Infusions- und Ernährungstherapien zu steuern und anpassen

    - z.B. invasive Gefäß- und Atemwegszugänge herzustellen, zu überwachen und -steuern

    - einen patientenadaptierten Akuttherapie- und pflegeplan zu erstellen und entwickeln

    - Angehörige, Patienten und andere Teammitglieder Anzuleiten und zu Beraten

    - inner- und interklinische Transportbegleitungen kritisch Erkrankter verantwortlich durchzuführen

    Die DGF fordert die Einhaltung des Fachpflegestandards in den spezialisierten Bereichen pflegerischer Patientenversorgung. Spezifisch bedeutet das die Einhaltung der Mindestquote von 70% Fachkrankenpflegekräften (qualitative Forderung) in den Bereichen Anästhesie-, OP- und Intensivpflege. Dadurch kann gewährleistet werden, dass jedem kritisch oder akut erkrankten Patienten, zu jedem notwendigen Zeitpunkt eine Fachpflegekraft zur Verfügung stehen kann [2]

    Folglich ist eine zahlenmäßige Begrenzung der pro Pflegekraft zu betreuenden Patienten in der täglichen Praxis unabdingbar (quantitative Forderung). Bei kritisch erkrankten Patienten wird eine Pflegekraft/Patienten-Quote von 1:1 gefordert [3].


    1 Eine detaillierte Leseversion/Definition des Fachkrankenpflegestandards wird demnächst in den DGF-Organen veröffentlicht

    2 Einhaltung des Fachpflegestandards bedeutet, dass die Betreuung der Patienten in der Anästhesie, OP- oder Intensivpflege entweder durch eine Fachpflegekraft durchgeführt wird oder diese zur Unterstützung und Supervision einer Pflegekraft zur Verfügung steht und bei Problemen/Fragestellungen jederzeit eingreifen kann (pflegend, beratend oder anleitend)

    3 Bei weniger kritisch Kranken, in so genannten Überwachungs- oder IMC-Einheiten höchstens 1:2


    >>> PDF-Download >>>

    Vorstandsbeschluss vom 01.07.2009

    Referenzadresse:

    Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e. V., DGF

    1. Vorsitzender: Klaus Notz

    Geschäftsstelle
    Salzufer 6, D-10587 Berlin

    Telefon: 030/3974 5935
    Telefax: 030/3988 5246
    E-Mail: dgf@dgf-online.de
    http://www.dgf-online.de

    Korrespondierende Autoren:

    Rolf Dubb
    Karsten Gehmlich
    Arnold Kaltwasser
    Tilmann Müller-Wolff

    Die DGF ist die nationale Interessenvertretung der Fachkrankenpflege. Förderung der pflegerischen Aus-, Fort-, und Weiterbildung ist die Kernkompetenz der DGF. Eine zukunftsfähige und qualitätsorientierte Patientenversorgung stehen im Mittelpunkt aller Aktivitäten.

    Die DGF vertritt die Fachkrankenpflege in berufspolitischer und fachlicher Hinsicht in der Gremien-, Beirats- und Ausschussarbeit. Schwerpunkt ist hierbei die Weiterentwicklung eigenständiger pflegerischer Kompetenzen der Fachkrankenpflege im Rahmen integrativer interdisziplinärer Versorgungskonzepte der stationären Therapie und Pflege. Der Fokus der DGF-Arbeit liegt in den hoch spezialisierten klinischen Bereichen der Intensivpflege, Onkologie, Anästhesie, OP-Pflege/Endoskopie, Nephrologie/Dialyse und Kardiologie.

    Die DGF ist im Deutschen Pflegerat organisiert. International ist die DGF Mitglied in der IFNA und der EfCCNa.
    Angehängte Dateien
    online-Redaktion
    Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF)

    #2
    AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

    Ich drück euch ganz dolle die Daumen, dass es wenigstens einer der Entscheider im Gesundheitswesen genauso sieht... befürchte aber, dass es ungehört verhallen wird. Es läuft doch im Gesundheitswesen auch ohne große Spezialisierung, die dem Träger Kosten verursacht.
    Wenn man alle Stunden bezahlen müsste, die wir Engagierten fürs autodidaktische Lernen bisher und zukünftig verbraucht haben/ verbrauchen werden... . Ach ja. Das wäre ne Stange Geld- will bloß keiner zahlen: Billig solls sein und am besten umsonst.

    Elisabeth

    PS Wie wäre es eigentlich mal mit realistischen Forderungen- siehe z.B. OTA; ATA, usw..

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      #3
      AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

      Merci der Wünsche Elisabeth.

      je nach gewünschter Ebene werden diese auch entsprechend erfolgreich eingebracht werden, da sei dir sicher.

      Vorsichtig sollten wir allerdings mit Diskussionen sein, die nach hinten losgehen könnten. Viele Entscheider lesen auch Forenbeiträge...

      Also keine Angst vor Diskussionen, im Gegenteil, aber bitte immer mit Augen- und Tastenmaß.

      Nicht das hier jemand den Eindruck gewinnt, in entscheidenden Fragen sei sich die Pflege nicht einig...

      herzlichen Gruß, T.
      Zuletzt geändert von Tilmann Müller-Wolff; 07.07.2009, 20:17. Grund: orthografie

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        #4
        AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

        Zitat von Tilmann Müller-Wolff

        Nicht das hier jemand den Eindruck gewinnt, in entscheidenden Fragen sei sich die Pflege nicht einig...
        Tut mir leid, aber so blöd ist nicht mal der dümmste Politiker das er diese Tatsache noch nicht erfasst hat. Pflege war sich noch nie einig und das wird sich auch in absehbarer Zeit nicht ändern.
        Tipp: Zähle doch mal die verschiedenen Berufsverbände durch... und jeder will für seine Mitglieder nur das Beste. Schon die alten Römer wußten: Teile und Herrsche... dann musst du nie mit massiver Gegenwehr rechnen. Funktioniert in der Pflege optimal.

        Elisabeth (die auch von Natur aus nicht blauäugig ist und mittlerweile mehr als ernüchtert ist ob des Engagements der Basis)

        Kommentar


          #5
          AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

          nanana,

          so (mit solchen Aussagen) ändert sich jedenfalls sicher nichts liebe Kollegin,
          wie wäre es mal mit ein wenig konstruktivem


          ...lehre die Männer die Sehnsucht nach den fernen Zielen und sie werden dir ein schönes Schiff bauen...
          (Zitat, bekannt, ihr wisst schon...)

          Tilmann


          think, before writing...

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            #6
            AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

            Wer zu oft mit zu fernen (unrealistsichen) Zielen gelockt und dann enttäuscht wurde, hat leider keinen Boch mehr zum Schiffe bauen.

            Wir brauchen realistische (derzeit eher kleine) Ziele um den Kollegen endlich auch mal das Gefühl zu geben, es bewegt sich was. Und da wäre die allererste Aufgabe: Schulterschluss zwischen den Verbänden >>> Vereinigung zu einem einzigen Verband.

            *grübel* Obwohl, das scheint das unrealistischste Ziel überhaupt zu sein. *grmpf*

            Elisabeth

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              #7
              AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

              Die Diskussion ist ja weit entfernt vom Fachpflegestandard - eigentlich schade aber interessant. Es zeigt mir deutlich, dass wir innerhalb der Pflege ein Informations- und Kommunikationsdefizit haben.

              Es gibt einen Deutschen Pflegerat (DPR) dem sich zwischenzeitlich alle relevanten Pflegeverbände angeschlossen haben und sehr erfolgreich zusammen arbeiten, insbesondere als Partner im Umgang mit den unterschiedlichsten Selbstverwaltungen und der Bundespolitik. Weitere Informationen zum DPR finden Sie auf der Homepage des DPR ( www.deutscher-pflegerat.de ).

              Klaus Notz
              Klaus Notz
              1. Vorsitzender der DGF

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                #8
                AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                Zitat von Elisabeth
                ...

                Wir brauchen realistische (derzeit eher kleine) Ziele um den Kollegen endlich auch mal das Gefühl zu geben, es bewegt sich was. Und da wäre die allererste Aufgabe: Schulterschluss zwischen den Verbänden >>> Vereinigung zu einem einzigen Verband.
                ..Elisabeth
                Liebe Elisabeth Dinse,
                an der Stelle könnte Arnold meinen du kennst Deine eigenen Beiträge nicht mehr...es sollte nicht sein, dass wie jetzt wieder bei Adam und EVA anfangen bzw. bei Moses Kapitel 1
                und jetzt BITTE zum Thema und konstruktive Vorschläge!
                arnold

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                  #9
                  AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                  Ist doch ein konstruktiver Vorschlag: statt zig Klein- und Kleinstverbände ein großer Verband. Das wäre doch mal was.

                  Frage an die Funktionäre: Warum geht das eigentlich nicht? Würden endlich mal ein paar ordentliche MigliederZahlen hinter den Forderungen stehen.

                  Elisabeth

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                    #10
                    AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                    Elisabeth, ich habe dir eine mail geschrieben.

                    Kommentar


                      #11
                      AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                      Neues von dgai.de:

                      Zitat von dgai.de
                      Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e. V. (DGF) hat am 01.07.2009 einen Beschluss zum Fachkrankenpflegestandard in Op und Intensivmedizin (Anhang) gefasst, zu dem BDA und DGAI eine gemeinsame Stellungnahme erarbeitet haben, die wir Ihnen hier zu Kenntnis geben.
                      >>> Stellungnahme BDA/DGAI (PDF) >>>

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                        #12
                        AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                        Als frischer zwai-Nutzer möchte ich an dieser Stelle ersteinmal alle hier begrüßen.

                        Ich sehe es genauso, dass die Disskussion zum Thema Fachkrankenpflegestandard sehr überlegt geführt werden muss, denn im Gegensatz zu Elisabeths Meinung halte ich die Implementierung eines slochen Standards für nicht nur realistisch sondern ferner auch für essentiell. Dass die DGF als größter Berufsverband im Bereich der Anästhesie- und Intensivpflege wie auch der Funktionsdienste diesen formuliert, steht in ihrer Verantwortung. Dabei steht außer Frage, dass sich Pflege in der Gesamtheit berufspolitisch noch weiter strukturieren und festigen muss- die Bildung des Deutschen Pflegerates (DPR) kann man in diesem Sinne sicherlich als eine Art 'Grundsteinlegung' betrachten.

                        Inhaltlich ist der Fachpflegestandard interessant, da er Interpretationen zulässt. So scheint mir nicht eindeutig ersichtlich, ob die aufgeführten Befähigungen eine Tätigkeit gänzlich unabhängig von der ärztlichen Delegation ermöglichen sollen. Insofern ist die Stellungnahme des BDA und der DGAI nicht überraschend.
                        Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass in der Praxis erfahrungsgemäß viele der genannten Tätigkeiten im Rahmen einer nicht zufriedenstellenden Rechtslage ärztlich delegiert werden (Bsp. Steuerung der Medikamentenapplikation oder Infusionstherapie), ist die verbandsübergreifende Disskussion jedoch notwendig. Nicht zuletzt der Hinweis in der Stellungnahme, dass eine Delegation an qualifiziertes nicht-ärztliches Personal möglich ist, erfordert eine klare Definition jener Qualifikation. Diese wäre auf Grundlage eines Fachkrankenpflegestandards möglich.
                        Der „Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen" des Bundesministeriums für Gesundheit kommt daher auch nicht überraschend in seinem 2007 erschienenen Gutachten „Kooperation und Verantwortung" zu dem Ergebnis: „Die Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe weist gegenwärtig eine Reihe von Defiziten auf, [...] : hinsichtlich der Arbeitsteilung zwischen den Gesundheitsberufen, insbesondere zwischen Ärzten und der Pflege, besteht ein hohes Maß an Rechtsunsicherheit.“

                        Zu guter letzt würde ich mich auch freuen, wenn in einem Fachkrankenpflegestandard zudem die berufliche Eigenständigkeit definiert ist. Denn auch auf diesem Weg kann die Qualifikation und Profession von Pflege anhand eines ganzheitlichen Pflegeverständnisses hervorgehoben werden. Beispielsweise könnte sich die Diskussion zur Diagnostik und Therapie mit Blick auf Pflegediagnosen relativieren...

                        Ich hoffe, dass ich die Disskussion ein wenig in die richtige Richtung schubsen konnte und verbleibe ersteinmal

                        mit kollegialen Grüßen
                        Ole

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                          #13
                          AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                          Hallo,

                          ich sehe das so wie Ole, wer kennt es nicht aus dem Alltag, da kommt der Doc ins Behandlungszimmer und sagt könntest du das bitte mal für mich tun.
                          Nun tut man die verschiedensten Tätigkeiten ohne Rechtssicherheit.
                          Im Klinikalltag gern vom Mediziner abgegeben, jedoch die Kompentenz nicht zu gestanden. Kratzt man den Doc's an den Kompetenzen werden sie plötzlich ganz unangenehm.
                          Warum funktioniert dies in anderen Ländern?

                          LG Martin

                          Kommentar


                            #14
                            AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                            Die Reaktion war vorauszusehen. Ich stimme unserem neuen Nutzer zu, so ein Teil muss nicht nur gut überlegt, sondern auch wohlformuliert sein. In Kenntnis vom Alldem-Drum-Herum Zeugs. Inklusive der (wahren) Seele der Reakteure.

                            Gut finde ich das Angebot, es gemeinsam anzugehen.

                            Schlecht finde ich die unglaubliche Beton-Haltung*, so, als ob Pflegende noch nie etwas „ärztliches“ (manchmal delegiert, im Einzelfall auch eigenständig initiiert (wenn mal gerade jemand schläft)) mit keinem Wort darüber, wie sehr Pflegende sie schon ewig entlasten. (*die wir nun schon JAHRE erleben).

                            Die Pflegediagnosen könnten helfen, dafür ist jedoch noch viel Arbeit nötig inkl. evtl. Anpassungen, Erweiterungen, usw.. Das braucht noch Zeit, denke ich...

                            WomBat, grüßt das Forum recht herzlich.

                            Nicht aufgeben. Ich bin zuversichtlich, die kriegen Dat hin.
                            Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

                            Kommentar


                              #15
                              AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                              Die Stellungnahme des BDA/DGAI hat mich nicht all zu sehr verwundert, denn was unter der "beispielsweisen" Befähigungen aufgeführt wird, ist schon etwas viel. Vor allem was die Befähigung bei therapeutischen Maßnahmen betrifft.
                              Sind wir doch mal ehrlich, wenn einer unserer Verwandten auf unserer eigenen Station liegen würde, möchte da jemand, daß jedwede Fachpflegekraft die wir in unseren Teams haben, an denjenigen eigenständige Prozeduren durchführt, so wie man es sich bei dem publizierten Standard vorstellen kann.
                              Bei der momentanen Qualifikation und Ausbildung der Fachpflege geht das zu weit. Wenn wir mehr Kompentenzen haben wollen, brauchen wir eine bessere Ausbildung, keine 2jährige berufsbegleitende Weiterbildung.
                              Ich hab´s erst vor kurzem wieder erlebt, daß die Fachpflege in direkter Kombination mit unseren Ärzten super funktioniert. Da wird Wissen geteilt, Erfahrungen abgesprochen, gemeinsam Hand in Hand gearbeitet, wenn es wirklich um Minuten geht. Einer Fachpflegekraft, sei es in der Intensivmedizin oder in der Anästhesie, ist bei der jetzigen Ausbildungsform nicht entsprechend qualifiziert, so was allein zu entscheiden. Aber so hörte es sich in dem Standard an! Ich trau mich mal sagen, daß ich selbst bei überdurchschnittlichen Wissen und ausreichender Erfahrung nicht von mir selbst allein behandelt werden möchte. Weder in der Anästhesie, noch auf der Intensivstation. Und jede Fachkraft, egal wie gut sie ist, die meint mit seiner eigenen Aus- und Weiterbildung es trotzdem zu können, hat seit der eigenen FWB aufgehört mit zu denken. Ich hab in der FWB nicht gelernt, was ich alles kann, sondern mir eingestehen müssen, was ich noch alles lernen muß! Wer diese Personalkompetenz bei seiner FWB nicht entwickelt, der hat eigentlich nichts gelernt.
                              Der für mich einzige Weg, die angeführten Punkte zu verwirklichen ist:
                              1. Rechtliche Festlegung der diagnostischen und therapeutischen Einflußmöglichkeiten unter dem Gesichtspunkt eines echten Heilberufes.
                              2. Einführung von Studiengängen an den Fachhochschulen für die getrennten Arbeitsbereiche Intensiv- und Anästhesiepflege.
                              3. Keine Überführungsregelung für bereits fertige Fachweitergebildete. Befähigung allein durch den jeweiligen Studiengang.

                              Ich will uns/mir nicht selbst ans Bein pinkeln, sondern uns vor uns selber schützen. Keiner von uns möchte sich selbst (oder Angehörige) von einem Studenten eine Allgemeinanästhesie machen lassen, bei fremden Menschen wollen wir aber rumdoktern. So geht das nicht!

                              Ich weiß was ich kann, und deswegen weiß ich genau, was ich auch nicht kann!!!


                              Gruß,
                              Monty
                              Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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