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"Drehbuchstandard"

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    "Drehbuchstandard"

    Wie sinnvoll sind drehbuchartige Standards bei dem Transfer von Theorie in die Praxis?

    These:
    Ein Standard soll helfen das momentan gesicherte Pflegewissen in der Praxis zu etablieren. Es kann nicht jeder aufs Neue anfangen im Internet eine Literaturrecherche oder Umfrage zu starten wenn er ein momentan dringendes Problem auf Station lösen will. Natürlich bietet das im Einzelfall auch Spielraum vom Standard abzuweichen. Aber das sollte man auch begründen können.


    Meine Fragen:
    Wie kann ich erkennen ob der Standard zutrifft, wenn ich nicht fachkompetent bin?
    Wenn ich fachkompetent bin, wozu brauche ich diesen Standard?


    Elisabeth

    Ein Standard muss 1:1 umgesetzt werden. Anders verhält es sich bei einer Leitlinie. Das aber nur am Rande.

    #2
    AW: "Drehbuchstandard"

    Hallo Elisabeth

    Zu Frage 1
    Kritische Auseinandersetzung mit der Fachliteratur und Kollegen. Das Kostetviel Zeit.
    Zu Frage 2
    Ein Grund warum es Standards, Leitlinien oder Absprachen im Team darüber geben sollte wie die Pflegenden einzelne Pflegehandlungen durchführen könnte sein, dass wir unsere Handlungen evaluieren wollen.
    Wenn jetzt jeder die Pflegehandlung so durchführt wie er gerade denkt das sie richtig ist, wird sie zwar erledigt, im Nachhinein betrachtet ist die Pflegehandlung aber eventuell von 10 Pflegenden 10 mal verschieden durchgeführt worden und bei eine Verbesserung oder Verschlechterung des Zustandes des Patienten kann nicht gesagt werden ob eine durchgeführte Pflegehandlung der Auslöser war.
    Auch ist es ganz nett wenn der im Mittelpunkt unserer Handlungen stehende sich auf ein Vorgehen der Pflegeperson einstellen kann, ist ja nicht jeder analgosediert, und wenn du einmal als "Kunde" bei uns warst weist du was ich meine.

    Gruß morgenmuffel

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      #3
      AW: "Drehbuchstandard"

      Mir fällt auf, dass Drehbuchstandards selten 1:1 umgestezt werden. Woran liegts?

      Fachkompetenz ist vorhanden bei den Kollegen: sie brauchen den Standard nicht. Informationen holen sie sich durch die Beschäftigung mit der Materie bzw. Weiterbildungen.

      Fachkompetenz ist nicht vorhanden. Es besteht akute Gefahr für den Pat., da der Kollege nicht erkennen kann, ob der Standard zutrifft oder ob er einer Abwandlung bedarf.

      *grübel* In welchem Bereich gibt es noch solche "Drehbuchstandards"? Hab ich bei den Medizinern noch nicht gesehen? Ist demzufolge die Qualität dort zu hinterfragen?

      Ich hab ne zeitlang auch versucht Standards zu entwickeln. Das Ergebnis der Umsetzung war eher kläglich, da ich anfangs immer von meinem Fachwissen ausgegangen bin. Fehler erkannt: "Drehbuchstandard" entwickelt. Das scheiterte dann daran, dass die Kollegen sich gemäß des Dinetsanweisung 1:1 an die Vorgabe gehalten haben... und nicht das Ziel erreichten. Wieder Problem erkannt... jetzt vermittle ich die Grundlagen von Pflege in Seminaren.

      Und so langsam schwant mir das Hauptproblem: Es fehlt an dem banalsten Grundlagenwissen. Alles was sich mit Grundpflege beschäftigt wird von den meisten Kollegen eher auf Laienniveau durchgeführt. Deshalb kann weder der "Drehbuchstandard" noch die Leitlinie etwas an der Qualität verändern. siehe oben.

      Elisabeth

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        #4
        AW: "Drehbuchstandard"

        Hallo Kollegen,
        Sinn eines Standards ist doch, eine gleichbleibende Qualität zu garantieren und die entsprechende Dokumentation zu erleichtern.
        Sinn eines Standards kann doch nicht sein, Pflege nach Rezept durchführen zu wollen!
        Unsere Patienten sind Individuen mit ganz speziellen Erkrankungen, Problemen, Forderungen und Bedürfnissen, die eine ganz individuelle Behandlung und Pflege verdienen. Natürlich müssen bestimmte Dinge bei pflegerischen und therapeutischen Maßnahmen immer beachtet und erfüllt werden, das kann und muß aber nicht heißen, dass jede Schwester und jeder Pfleger jeden Arbeitsgang genau wie der andere ausführt! Auch ich bin ein pflegendes Individuum und möchte mich für bestimmte Methoden selbst entscheiden dürfen. Viele Wege führen nach Rom und eine Absprache im Mitarbeiterteam und gegenseitiges Voneinanderlernen sind immer von Vorteil!
        Beim Erstellen von Standards müssen immer die Leute aus der Praxis beteiligt sein und eine Prämisse sollte lauten: es gibt keine Regel ohne (selbstverständlich begründete) Ausnahme.
        Um meine Ansicht noch einmal zusammenzufassen: ich bin durchaus ein Befürworter von Standards, die aus der Praxis für die Praxis kommen, ich bin in jedem Fall für selbstständiges Denken (gerade in unserem Beruf) und wehre mich dagegen, dass immer mehr Pflegetheoretiker, die sich am Krankenbett vor Angst in die Hose ..., mir meinen Job erklären wollen.

        liebe Grüße

        Uli

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          #5
          AW: "Drehbuchstandard"

          Sinn eines Standards ist doch, eine gleichbleibende Qualität zu garantieren
          Wie kann ich eine gleichbleibende Qualität gewährleisten, wenn der Inhalt des Standards nicht verstanden wird?
          Und wenn der Inhalt verstanden wird... warum brauchts dann den Standard? Um sagen zu können, ich pflege nach xyz? Das dürfte eigentlich im Pflegeprozess nachzulesen sein.

          Natürlich müssen bestimmte Dinge bei pflegerischen und therapeutischen Maßnahmen immer beachtet und erfüllt werden, das kann und muß aber nicht heißen, dass jede Schwester und jeder Pfleger jeden Arbeitsgang genau wie der andere ausführt!
          Jeder hat eine Grundausbildung und jeder ist angehlaten sich regelmäßig weiter zu bilden. Ein Standard kann diese Grundvorraussetzungen professionellen Handelns nicht ersetzen.

          ...ich bin durchaus ein Befürworter von Standards, die aus der Praxis für die Praxis kommen, ich bin in jedem Fall für selbstständiges Denken (gerade in unserem Beruf) und wehre mich dagegen, dass immer mehr Pflegetheoretiker, die sich am Krankenbett vor Angst in die Hose ..., mir meinen Job erklären wollen.
          Pflegewissenschaftliche Erkenntnisse sind nicht gefragt? Oder habe ich hier was mißverstanden.

          Elisabeth

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