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Sturzgefahr!

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    Sturzgefahr!

    Stürze stellen vor allem für Intensivpatienten eine gefährliche Komplikation im Behandlungsverlauf dar, die mit Frakturen oder sogar mit einem Todesfall enden kann.

    Seitens der Kostenträger wird im Rahmen eines Qualitätsmanagements in der Patientenversorgung ein „Sturzmanagementsystem“ gefordert. Dieses System gewinnt in der Zukunft der Patientenversorgung immer mehr an Bedeutung.

    >>> weiter >>>

    #2
    Sturzprophylaxe ja/nein ??

    Hallo liebe Forumgemeinde,
    Bei uns im Haus und auch auf unserer ITS soll demnächst verstärkt mit einem Formular zur Sturzprphylaxe gearbeitet werden. Genau wie bei einer Decubituseinschätzung soll die Sturzgefahr eines Patienten erfasst werden.
    Ich würde gerne von Euch wissen, ob Ihr damit schon gearbeitet habt, wie eure Erfahrungen sind, welche Erkenntnisse Ihr daraus gewonnen habt, und wo klar die Vorteile liegen, oder ob Ihr der Meinung seid, das wäre "überflüssig"
    Danke im voraus für eure Beiträge
    Liebe Grüße aus dem sonnigen und kalten Calenberger-Land
    Meila

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      #3
      AW: Sturzgefahr!

      Bei uns im Haus (allerdings nicht auf unserer ITS) wird bei jeder Aufnahme das Sturzrisiko anhand eines Bogens eingeschätzt und auch in der Kurve vermerkt. Unsere Nachtwachen bekommen sogar nen Mondkalender, da das Sturzrisiko bei Vollmond erhöht ist.
      Laut der PDL sind seit Einführung dieser Bögen die Stürze deutlich zurückgegangen, wobei ich dazu noch keine Zahlen gesehen hab. Laut den Kollegen von Station ist das aber schon eine gute Sache.
      Inwiefern das auch auf ITS sinnvoll ist, weiß ich nicht, da die Pat ja eigentlich ständig "unter Kontrolle" sind. Mir sind in den letzten 7 Jahren erst 2 Leuz aus´m Bett gefallen. (Was auch gerne so bleiben darf)

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        #4
        AW: Sturzgefahr!

        Mahlzeit!

        Zitat von FKPD
        Inwiefern das auch auf ITS sinnvoll ist, weiß ich nicht, da die Pat ja eigentlich ständig "unter Kontrolle" sind.
        Ich persönlich halte ein solches System zur Beurteilung der Sturzgefahr der Patienten für sinnvoll, gerade auf ITS! Bei uns gibt es sowas jedoch noch nicht! Ob und inwie fern die Patienten auf der ITS "unter Kontrolle" sind hängt ja auch immer davon ab, mit welchem "Pflegesystem" (...mir fällt das andere Wort dafür gerade nicht ein...) gepflegt wird. Ist es z.b. so das Zimmerpflege stattfindet, d.h. eine Pflegekraft ist ständig im Zimmer anwesend (...ein Springer arbeitet ihr zu...) ist das Risiko eines Bettsturzes bestimmt stark reduziert!!! Bei uns ist es v.a. im Nachtdienst der Fall das eine Pflegekraft 3 Patienten betreut, da wir nur 2-Bett-Zimmer haben ist es also unvermeidlich einen Patienten manchmal eine Zeit lang "alleine" zu lassen bzw. nicht "im Blickfeld" zu haben! Da wir größtenteils kardiochirurgische Patienten haben ist bei uns der Anteil der Patienten im Durchgangssyndrom/ICU-Syndrom deutlich erhöht, somit auch die Gefahr von "Bettflüchtigkeit", Sturzgefahr, ziehen von Zugängen (...manchmal auch schon der IABP...)! Wie gesagt, es ist bei uns schon öfters vorkommen das ein Patient "aus dem Bett knallt"! Das v.a. kardiochirurgische Patienten in den ersten 3 postoperativen Tagen manchmal von einem Moment auf den anderen von völliger "Orientiertheit" in totale "Desorientierheit" kommen, macht die Situation auch nicht einfach! Ich persönlich habe den Eindruck (...ist allerdings mein subjektives Empfinden welches ich nicht belegen kann...) das "Bettstürze" häufiger vorkommen je weniger Personal da ist, bzw. weniger vorkommen je mehr Personal das ist!

        Mfg Obs-Pfleger - "geht gleich zum Nachdienst - hoffentlich stürze ich nicht vom Fahrrad, hat gerade angefangen zu schneien "
        ..."Früher haben wir Obse immer mit doppel p in der Mitte geschrieben - Oppse halt".....

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          #5
          AW: Sturzgefahr!

          Im Ruheraum die Nase gebrochen
          VON CHRISTINE BADKE, 26.04.07, 07:15h

          Der Anästhesie-Chefarzt spricht von einer „schicksalhaften Fügung“, vor der sich das Krankenhaus nicht schützen könne.

          Euskirchen / Mechernich - Buchstäblich ein böses Erwachen erlebte eine Patientin nach einem Eingriff im Kreiskrankenhaus Mechernich im September 2005. Ihre Schilddrüsen-Operation verlief komplikationslos. Doch als die 62-Jährige aus der Narkose erwachte, war ihr Nasenbein gebrochen. Noch im Aufwachraum war sie aus dem Bett gefallen. [...]

          Ausdrücklich, so betonte ihr Anwalt Franz Troschke, habe die Patientin ihre Einwilligung für die Befestigung eines Gitters am Aufwachbett gegeben. Dass diese Maßnahmen nicht getroffen worden seien und beide zuständigen Pfleger offenbar abgelenkt waren, wertete Troschke als fahrlässig. Ihm seien aus dem letzten dreiviertel Jahr noch drei weitere Fälle aus dem Mechernicher Krankenhaus bekannt, bei denen Patienten nach einer Narkose aus dem Bett gefallen seien.

          Die gegnerische Anwältin, Barbara Scheben, argumentierte jedoch mit einem „allgemeinen Lebensrisiko“, dem man sich generell in jedem Krankenhaus aussetze. Die Klägerin sei „nach allen Regeln der Kunst“ behandelt worden, ihr Sturz sei nicht vorhersehbar gewesen, sagte der Anästhesist.

          Hering wies darauf hin, dass Gitter am Bettrand lediglich bei Kindern, dementen Personen oder akuten Gefährdungen üblich seien. All dies habe bei der Klägerin nicht zugetroffen. Überdies behindere eine Vergitterung möglicherweise die Behandlung. Zudem gebe es Krankenhäuser, die überhaupt nicht über einen Aufwachraum verfügten. [...]
          -> http://www.ksta.de/servlet/OriginalC...=1176113313757

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            #6
            AW: Sturzgefahr!

            Was genau verbessert sich durch die Einführung eines Erfassungsbogens?

            Allein das Ausfüllen eines solchen Bogens hindert die Patienten noch lange nicht daran, aus dem Bett zu plumpsen, wenn sie das denn möchten .

            Welche Konsequenzen werden aus so einem ausgefüllten Bogen gezogen, welche man nicht auch ziehen könnte, wenn man den Patienten anhand seiner Berufserfahrung und Profession (Kriterien, die zu erhöhter Sturzgefahr führen, haben wir schliesslich alle in der Krankenpflegeausbildung gelernt) ganz simpel mit Dokumentation in der Kurve beurteilt bzw. dokumentiert und entsprechend situativ handelt?

            Wird mehr Personal bereitgestellt, wenn anhand eines Bogens dokumentiert vermehrt sturzgefährdete Patienten vorhanden sind?
            Oder werden dann erst Bettgitter beispielsweise organisiert? (Sollten an jedem ITS Bett zur Grundausstattung gehören)
            Wird der (orientierte und wache) Patient gefragt, ob er einverstanden ist, dass man ihn mit Bauchgurt fixiert, weil das Ergebnis des ausgefüllten Bogens ergeben hat, dass er womöglich des nachts in der Duchgang rutschen und damit aus dem Bett fallen könnte?

            Fragen über Fragen....

            Mir ist schon klar, dass im Sinne des Qualitätsmanagements grossen Wert auf Transparenz und Dokumentation, allein schon aus rechtlichen Gründen, gelegt werden muss.

            Nur, muss es für alles und jedes einen Einschätzungsbogen geben?
            Damit machen wir unsere professionelle Arbeit ja überflüssig. Um einen standardisierten Ankreuzbogen auszufüllen und die danach eventuellen festgelegten Handlungen treffen zu können muss man keine examinierte Krankenpflegekraft sein...

            Und wieviele Einschätzungsbögen müssen denn mittlerweile ausgefüllt werden, bevor man sich effektiv um den Patienten kümmern darf?

            Es grüsst eine kritische Honigbiene....
            Das war schon immer so, das war noch nie so und da könnt ja jeder kommen.....

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              #7
              AW: Sturzgefahr!

              Zitat von Miss Honey
              Was genau verbessert sich durch die Einführung eines Erfassungsbogens?...
              ...Und wieviele Einschätzungsbögen müssen denn mittlerweile ausgefüllt werden, bevor man sich effektiv um den Patienten kümmern darf?

              Es grüsst eine kritische Honigbiene....
              Genau, neben dem Dekubitusmanagement, dem Sturzmanagement, dem Schmerzmanagenment, dem Entlassungsmanagement und dem Ernährungsmanagement, sowie irgendwelchen Verwahrscheinen oder Pendellisten werden wir von immer mehr Papier belastet, dessen Bearbeitung langsam mehr Zeit in Anspruch nimmt, als die eigentliche Pflege. Ganz zu schweigen von der täglichen Dokumentation, die in den Augen der Pflegedienstleitung oder der Rechtsabteilung sowieso nur mangelhaft bis ungenügend geführt wird. Nicht dass ich gerne wieder Zustände wie vor 20 Jahren hätte, aber die Zeit, die ich am Patienten zugebracht habe, hat seit damals deutlich abgenommen.

              Zum Thema Bettgitter, bzw. Sicherungsmaßnahmen (Bauchgurt u.ä.): wie schon angesprochen gehört dies sicher zu den basics eines Bettes auf jeder Intnesiv-, Wachstation oder Aufwachraumes. Im normalen Alltag ist es nicht möglich, kontinuierlich an einem Bett zu stehen und den Patienten darin zu beobachten. Solange der Patient in der Lage ist, sich zu bewegen, tut er dies auch in irgendeiner Form. Und hier geht die Sicherheit dann vor. Hier werden wir von unserer Rechtsabteilung unterstützt. Die sagt, alles was ärztlich angeordnet ist, sei auch durchführbar. Und ein einfaches Feld auf dem Anordnungsbogen mit Sicherungsmaßnahmen zum ankreuzen ist ja kein Hexenwerk, oder?
              "Do, or do not. There is no try" Jedi Master Yoda

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                #8
                AW: Sturzgefahr!

                Zitat von Zorro
                Und ein einfaches Feld auf dem Anordnungsbogen mit Sicherungsmaßnahmen zum ankreuzen ist ja kein Hexenwerk, oder?
                Danke Füchschen, Du sprichst mir aus der Seele

                Bei uns gibt es auf den Tageskurven ein Feld zum ankreuzen und abzeichnen durch die Ärzte:
                o Handfixierung
                o Fußfixierung
                o Bauchgurt
                o Bettgitter

                Und es kann jederzeit individuell entschieden werden, was der Patient braucht oder nicht. Rechtlich genehmigt der Amtsrichter eine Fixierung (nicht der Arzt!!!!), dafür haben wir Faxvorlagen, die bei Bedarf umgehend ans Amtsgericht gefaxt werden, damit ist der Arzt auf der sicheren Seite.

                So. Wozu also einen zusätzlichen Erfassungsbogen, der durch die Pflege bearbeitet werden muss?
                Das war schon immer so, das war noch nie so und da könnt ja jeder kommen.....

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