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Pulmonale Hypertonie unter Leflunomid

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    Pulmonale Hypertonie unter Leflunomid

    Pulmonale Hypertonie unter Leflunomid
    Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) informiert
    auf ihrer Homepage (www.akdae.de) über einen Fall von Lungenhochdruck unter
    dem Basisantirheumatikum Leflunomid (Arava®).
    Leflunomid ist zugelassen zur Behandlung von Erwachsenen mit aktiver
    rheumatoider Arthritis und aktiver Psoriasis-Arthritis. Es dient als so genanntes
    "Disease Modifying Antirheumatic Drug" (DMARD) der Induktion von
    Remissionen. 2004 wurden in Deutschland bei steigender Tendenz (+ 3,4
    Prozent) 7,0 Millionen Tagesdosen verordnet. Eine amerikanische Arbeitsgruppe
    berichtete jetzt über eine pulmonale Hypertonie bei einer 70-jährigen Patientin
    mit einer seit 13 Jahren bekannten seropositiven rheumatoiden Arthritis. Sie
    wurde seitdem mit sieben verschiedenen DMARD behandelt, die aber alle wegen
    Ineffektivität oder Nebenwirkungen abgesetzt wurden. Die Patientin entwickelte
    eine tiefe Beinvenenthrombose und dadurch bedingte pulmonale
    Thromboembolien trotz effektiver Antikoagulation. Sie erhielt daraufhin einen
    Vena-cava-Schirm, ein Filter, das zur Lungenembolie-Prophylaxe in die untere
    Hohlvene eingesetzt wird. Schließlich wurde eine Leflunomid-Therapie in einer
    Dosierung von 20 mg/Tag eingeleitet, und es kam zu einer deutlichen Besserung
    der Gelenksymptomatik.
    Etwa eineinhalb Jahre später wurde die Patientin wegen zunehmender Dyspnoe
    stationär aufgenommen. Bei der Aufnahme hatte die Patientin eine adäquate
    Thromboseprophylaxe. Die Echokardiographie zeigte eine deutliche Hypertrophie
    des rechten Ventrikels. Es bestanden eine periphere Zyanose und Ödeme.
    Leflunomid wurde abgesetzt, und die Patientin erhielt - um die Elimination zu
    beschleunigen - 8 g Colestyramin, dreimal täglich für elf Tage. Einen Monat
    später waren Ruhedyspnoe, Zyanose und Ödeme verschwunden. Ein knappes
    halbes Jahr später zeigten sich echokardiographisch keine Zeichen einer
    pulmonalen Hypertonie mehr.
    In der UAW-Datenbank von BfArM und AkdÄ sind 373 Verdachtsfälle
    unerwünschter Arzneimittelwirkungen nach Gabe von Leflunomid erfasst. Am
    häufigsten wurde dabei über Störungen der Haut und Hautanhangsgebilde (38
    Prozent) sowie des Blutbildes und des lymphatischen Systems (30,3 Prozent)
    berichtet. Der Fall einer pulmonalen Hypertonie wurde bislang nicht registriert.
    Allerdings finden sich 13 Berichte über Dyspnoe und Ateminsuffizienz. In zehn
    Fällen wird Husten angegeben. Darüber hinaus sind einzelne Meldungen über
    Ödeme und Zyanose enthalten. Die Fachinformation weist auf interstitielle
    Lungenkrankheiten und Infektionen wie Bronchitis oder Pneumonie als
    unerwünschte Wirkungen hin. Aus diesem Grund soll bei Behandlung mit
    Leflunomid auf Symptome wie Atemnot, Zyanose und Ödeme geachtet werden.
    Quelle DAZ 146 Jahrgang Nr. 06 / 15 13.04.2006
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

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