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Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

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    Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

    Hei zusammen

    Da es schon lange her ist das ich hier was geschrieben habe und ich mich auch neu angemeldet habe, stell ich mich gleich noch mal neu vor.

    Bin Krankenpfleger und arbeite seit ueber drei Jahren in einer Osloer Klinik auf einer interd. Intensivstation mit 10 Betten.
    Naehere infos zur Klinik und Abteilung auf www.ahus.no , wahlweise auf norwegisch oder englisch.
    Bei Fragen - fragt mich einfach.

    Aber nun meine Frage an/ins Forum.
    Hat vielleicht jemand Informationen betreffs der gabe von probiotischen Kulturen a la Actimel oder aehnlichem, bei Intensivpatienten. Speziell interessiert mich:
    -Gruende / Warum / mit welcher intention.
    -Erfahrungen / positiv - negativ / komplikationen
    -gibt es dazu studien / Facharbeiten od. aehnliches bzw. anlaufstellen / links

    Glaubt mir, ich habe schon gesucht wie wild, aber die Ausbeute ist bis dato eher bescheiden.
    Was ich noch erwaehnen sollte ist das wir hier unseren pat. auch solch einen Zusatz verpassen. Dabei handelt es sich um "Biola". Das ist eine Art fluessiger Joghurt mit Zusaetzen von Lactobacillus acidophilus, Bifidobacterium lactis und Lactobacillus rhamnosus GG.
    Das Zeug schmeckt an sich ganz lecker, aber ist oder sind probiotische Kulturen fuer Menschen geeignet, welche sich in einer kritischen gesundheitlichen Situation befinden ( geschwaechtes Immunsystem, antibiotikatherapie etc.)?

    Ich bedanke mich hiermit bereits recht herzlich im voraus bei euch und wuensch euch allen noch eine Superwoche

    Obwohl ih gerne skilaufe, eisangel, schlittschuhlaufe und spass an eisglatten rutschigen strassen habe - ich hab keinen bock mehr auf winter .

    Macht`s gut und bis die Tage
    Hosc
    www.ahus.no

    #2
    AW: Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

    Zitat von Hosc
    Hat vielleicht jemand Informationen betreffs der gabe von probiotischen Kulturen a la Actimel oder aehnlichem, bei Intensivpatienten.
    Hmmm ... hab ich - beim Intensivpatienten - noch nie was von gehört.

    Auch in der Leitlinie Enterale Ernährung der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin werden probiotische Präparate nicht erwähnt ...

    Mit welchem Gedanken werden die Mittelchen denn bei euch verabreicht?

    Schöne Grüße,

    hhe

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      #3
      AW: Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

      Die Ueberlegung ist, dass durch das Zusetzen von diesen Kulturen bei Pat. mit Diarrè bei Antibiotikatherapi ein Magen-Darmregulierender Effekt eintritt und diese netten Kleinen (Lactobacillus acidophilus, Bifidobacterium lactis und Lactobacillus rhamnosus GG) ein "brauchbares" Magen-Darmmiljø aufbauen. Das hat man auch schon auf einer Station gemacht als ich noch in D. gearbeitet habe.
      Fuer mich stellt sich bei der ganzen Sache die Frage nach Sinn und Unsinn. Davon mal abgesehen das diese Kulturen kaum in der nøtigen Menge den Darmtrakt erreichen, und die oft fortlaufende AntibiotikaTherapi ihr uebriges tut, bilde ich mir ein in D. einen Artikel ueber negat. Wirkungen und damit Gefæhrdungen bei Intensivpat. und/oder Menschen mit red. bzw. geschwæchtem Immunsystem.
      Dies wiederum bedeutet das wenn sich diese Kulturen doch "ansiedeln" sollten, bei pat. in kritischen Allgemeinzustænden, diese dort die Kontrolle uebernehmen wuerden und sich unkontrolliert vermehren kønnten.
      Leider habe ich ueberhaupt keine Ahnung mehr wo der Artikel stand.
      Meine grundsætzliche Einstellung zu probiotischen Kulturen ist eher neg. da ich glaube das ganze ist eh nur eine gigantische (und leider sehr gute) Werbekampange der Lebensmittelindustrie, um die gleichen Produkte, billig manipuliert, teuer zu verkaufen. Aber das nur am Rande.
      Das www bietet unzæhlige infos betreffs der prob. Kulturen, nur leider sehr wenig in bezug auf die Personengruppe welche mich int.
      Ich habe hier eine Arbeitsgruppe gebildet um herauszufinden welche Informationen es bezueglich diesesTemas gibt. Abgesehen von dem ueblichem Zitat "...das hilft super, ...das machen wir schon lange und das hilft, ... das wird verordnet und wird schon seinen Zweck erfuellen."

      Ja das solls dann erstmal wieder gewesen sein. Vielleicht hat ja jemand Ideen dazu.

      Mvh
      Hosc
      www.ahus.no

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        #4
        AW: Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

        Hallo Hosc, Hallo Hanno,

        bei uns heißt das "Omniflora" und enthält ebenso den Lactobacillus und Bifidobakterium.
        Einsatz bei beginnenden Durchfällen bei Antibiotikatherapie zur Aufrechterhaltung der Darmflora.

        Gruß, Chris

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          #5
          AW: Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

          Hei Chris,

          macht ihr das schon længer und mit welchen Ergebnissen?
          Hast du irgendwelche Hintergrundinfos dazu?

          Meine Arbeitsgruppe sitzt zur Zeit auch ziehmlich dem Werbemist auf und ich komm erst næchste Woche in die med. Bibo. Hoffe ich find da was. Hmmm..., werd euch informieren wenn`s da was neues gibt.

          Mvh Hosc
          www.ahus.no

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            #6
            AW: Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

            nur mal so, hosc:

            ich find deine umlaute echt lässig, sowas will ich auch können! (schade nur, dass die norweger nicht auch ein lustiges ü haben)
            "Ich heiße Superfantastisch. Ich trinke Schampus mit Lachsfisch."

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              #7
              AW: Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

              Hei Superfantastisch,

              in der Menü(!)leiste einfach die Sprache einrichten in welcher du zusä(!)tzlich als Option schreiben möchtest.
              Benutz ich eher selten, so wie jetzt, da sich dann auch noch y ändert zu z. Und das ist echt lästig! Und mein Schriftverkehr hier mit Kollegen u. Freunden läuft nun mal auf norsk.
              Also wenn`s keinen weiter stört würd ich gern weiter so schreiben, ok?
              Ansonsten gilt: Ü, ü = Å, å
              Ö, ö = Ø, ø
              Ä, ä = Æ, æ

              Nun um neusten Stand bei mir mit den pro. Kulturen.

              1. Eine interessante Seminararbeit zum Thema unter http://www.orgc.tugraz.at/hoegroup/chem_ges/franke.doc
              von Corinna Franke

              Sehr gut gegliedert, umfassende Recherche und eine interessante Zusammenfassung unter Punkt 6 uns 7.
              Nur leider nicht eindeutiges in Bezug Krankenhauspat.
              Da kommt dieser link
              Die Ärzte Zeitung berichtet über aktuelle Entwicklungen in Gesundheitspolitik, Medizin und Wirtschaft für Ärzte in Klinik und Praxis.

              der Sache schon næher ist aber halt auch typisch zwei-mehrdeutig.

              Also, wer noch infos hat dazu rennt bei mir offene Tueren ein.

              Mvh Hosc


              P.S. Es schneit wieder
              www.ahus.no

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                #8
                AW: Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

                Zitat von Hosc
                Also wenn`s keinen weiter stört würd ich gern weiter so schreiben, ok?
                aber auf jeden fall! ich find's klasse!
                "Ich heiße Superfantastisch. Ich trinke Schampus mit Lachsfisch."

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                  #9
                  AW: Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

                  Hallo
                  wir verwenden bei Patienten mit Diarrhoe immer wiede Omniflora, Bactisubtil oder Perenterol inder Hoffnung, damit eine physiologischere Darmflora naufzubauen. Ich kann nicht sagen, dass es richtig hilft Meistens bringt wohl eher die Umstellung der Sondenkost den gewünschten Effekt.
                  Aber zu den Nebenwirkungen findet sich im Beipackzettel von Perenterol der Hinweis, dass es bei Patienten mit ZVK wegen der Gefahr der Keimbesiedlung des Katheters nicht angewendet werden sollte. Es können also doch systemische Nebenwirkungen der oralen Keimgabe auftreten.
                  Vielleicht hilft Dir das in diese Richtung noch ein bißchen weiter zu schauen.

                  Grüße

                  Christoph

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                    #10
                    AW: Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

                    Hei Christoph,

                    danke fuer den Tipp. Perenterol-genau, dass haben wir damals schon in d. probiert. Der Hinweis mit dem Beipakkzettel ist wirklich gut. Hilft mir auf jeden Fall , da er mich in meiner gedanklichen Richtung unterstuetzt. Werd Die Sache auf jeden Fall weiter verfolgen.
                    Dank nochmals.

                    Mvh Hosc

                    P.S. Aktuell noch 82 cm Schnee auf der Terasse
                    www.ahus.no

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                      #11
                      AW: Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

                      Hallo Hosc,

                      wir benutzen Perenterol bzw. Naturjoghurt unter der Vorstellung, daß durch Antibiotikatherapie bzw. Darmatonie die natürliche Darmflora wieder ausbalanciert wird.
                      Der Einsatz erfolgte bei unseren Patienten nach Durchfällen, wo kein Erreger nachgewiesen wurde.
                      Der Erfolg stellt sich nicht sofort ein, wir denken aber, das es der Heilung zuträglich ist.
                      Probiotischen Kulturen haben wir bisher noch nicht eingesetzt.
                      Wenn keine Wirkung sich in Hinsicht der Darmflora einstellt, kann der Joghurt immer noch ernährungstechnisch bilanziert werden (Fette , Eiweiße einschl. der Kalorien).
                      Eine Studie wäre interessant, vielleicht beteiligt sich die Milchwirtschaft daran.
                      Gruß Otto

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                        #12
                        AW: Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

                        oder wir müssen unsere Patienten anders verdauen lassen:
                        Pandas haben einen Bärenhunger: Bis zu zwölf Kilogramm Bambus verdrücken die Tiere täglich. Doch ihr Erbgut sowie ihr Darm ist für die Verdauung der harten Pflanzenstoffe gar nicht geeignet. Jetzt haben Forscher das Rätsel gelöst: Winzige Helferlein übernehmen offenbar die Arbeit.

                        arnold

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                          #13
                          AW: Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

                          Hey, Hosc!
                          Ich bin gerade über den Beipackzettel von Perenterol gestolpert. Da steht, das es nicht bei Patienten mit stark geschwächter Immunabwehr und bei liegendem ZVK verabreicht werden sollte.
                          Hmmm, ... welcher Patient auf Intensiv ist das nicht?

                          Mit den besten Grüßen,
                          grobie

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                            #14
                            AW: Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

                            Ich frag mich immer: was sollen denn die probiotischen Bakterien bewirken?

                            Eine Therapie setzt ja eine Diagnose voraus.

                            Wenn ich mich richtig erinnere, waren als typische Verdächtige, für einen Diarrhoe nach längerer Nahrungskarenz, die atrophierten Zotten ausgemacht worden. Wie wirken hier probiotische Kulturen?



                            Elisabeth

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Enterale Ernährung - Zusatz von probiotischen Kulturen bei intensivpat.

                              Richtig, Elisabeth.
                              Es scheint allerdings so zu sein, dass der positive Effekt, der dem probiotischen Joghurt nachgesagt wird (Bezug: lange Nahrungskarenz, Zotten atrophie) eher dem Eiweiß des Jogurts, als den probiotischen Kultruren zu zuschreiben ist.
                              Da wir über die Küche nur sehr schwer probiotischen Joghurt bekommen, habe wir einfachen Jogurt versucht (sterilisiert), Der Effekt war gleich positiv.

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