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Post-OP Schmerztherapie - Temgesic

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    Post-OP Schmerztherapie - Temgesic

    Zum allgemeinen Verständnis kurz ein paar Infos vorneweg: Normalerweise bleiben bei uns alle thoraxchirurgischen OPs mind. eine Nacht zur Überwachung auf der Intensivstation - die im Titel erwähnte Schmerztherpie betrifft Patienten, die eine VAT bekommen haben. VAT = videoassistierte Thorakoskopie => zur Diagnostik, zur Segment-/Keilresektion, bei (Rezidiv-)Pneumothorax, Erguss, Empyem ...

    Ok, alle Patienten, die über Nacht bleiben haben bisher eine PCA-Pumpe mit Dipidolor bekommen (Beladung zwischen 30 und 60 mg Piritramid, Laufrate 2 ml/h, Bolus 3 ml), einen Novalginperfusor mit 3-5 g/24h und einen Heparinperfusor.
    Da immer häufiger ein Patient am OP-Tag verlegt werden muss und es auch nicht notwendig ist, dass jeder dieser Patienten (vor allem junge Patienten mit "Pneu" etc.) auf Intensiv bleibt gibt es mittlerweile ein Alternativprogramm, dass folgendermassen aussieht:

    Patient kommt auf Intensiv zur Überwachung und erhält nach dem normalen "ankabeln" eine Ampulle Temgesic (= 0,3 mg Buprenorphin) i.v., fraktioniert, je nach Schmerzsituation. Bei besonders starken Schmerzen (meist die jungen Männer ) gibt's noch eine 2. Ampulle nach Rücksprache mit dem Doc. Ausserdem kommt nach 1-2 Stunden eine sublingual Tablette Temgesic (0,2 mg Buprenorphin), die es ab dann ca. alle 8 Stunden gibt. Zusätzlich gibt es Novalgin in die laufende Infusion, bei 2.000 ml Ringer/24 h pro 1.000 ml 2,5 g Novalgin.
    Zwecks Antikoagulanz bzw. Ersatz für den Heparinperfusor gibt es abends Heparin oder Clexane - je nach Patient bzw. dessen Gerinnung und Arztanordnung.

    Sofern der Patient stabil ist (normale Kriterien - wie AWR), Röntgenbild i.O., BGA i.O., Drainageverluste i.O. kann auf Normalstation verlegt werden.
    Was die Schmerztherapie angeht, haben wir bisher sehr gute Erfahrungen gemacht - die meisten Patienten sind damit nahezu schmerzfrei. Ausserdem hatten wir bisher keine Probleme mit Überdosierungen, was von einigen Ärzten befürchtet wurde (da man Temgesic nicht antagonisieren kann).

    Gibt es auf anderen Intensivstationen eine ähnliche Schmerztherapie? Was sind Eure Erfahrungen damit? Oder gibt es bei den genannten thoraxchirurgischen Eingriffen noch eine andere Alternative zur Analgesierung, die bei Euch praktiziert wird?
    Danke.

    #2
    AW: Post-OP Schmerztherapie - Temgesic

    Hallo!
    Hab zwar keine Erfahrung mit Temgesic, aber euer Vorgehen scheint bezüglich Schmerzfreiheit ja ganz gut zu funktionieren. Womit seit Ihr unglücklich?
    Unsere thoraxchirurgischen Eingriffe sind meist auf Ventrale Thorakoskopische Wirbelsäulenstabilisierungen beschränkt, die auch eine Nacht auf ITS verbringen. Diese bekommen bei der OP-Vorbereitung eine thorakalen Periduralkatheter, was intraoperativ die Remifentanylzufuhr deutlich reduziert möglich macht und die postoperative Schmerztherapie sehr vereinfacht. Der PDK wird auf ITS mit Ropivacain (Naropin) 0,33% und Sufentanil 1µg/ml bestückt, auf Station nur noch mit Ropivacain 0,33%. Zusätzlich gibts Morphin und Oxycodon fest angesetzt und/oder bedarfsweise. Bei Pat. die keine PDA wollen oder es nicht/fraglich indiziert ist, gibt häufig Piritramid-PCA (nur Bolus, keine stetige Applikation) und zur Grundabdeckung p.o.-Opiate und NSAR/COX2-Hemmer.
    Insgesamt finde ich ein klares Plus für die PDA, auch wenn´s manche ungeduldige Chirurgen zum Wahnsinn treibt, wenn die Einleitung länger dauert. Die haben allerdings mit der direkten postoperativen Schmerztherapie nichts zu tun. Einleitungszeit mit ZVK, Arterie, PDK, dicke Viggo´s, DK und Doppellumentubus mit 1 Anästhesisten/1 Anä.-Pflege 45-60 Minuten. Je nachdem wie fit die Pflege bei der Arterienpunktion ist, wenn der Doc beim ZVK rumwackelt!

    Gruß, Monty
    Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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