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Welche Schmerzskala wird verwendet?

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    Welche Schmerzskala wird verwendet?

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    mich würde interessieren mit welcher Skala bei Euch die Schmerzen dokumentiert werden und welche Aktivitäten daraus resultieren.
    Wer dokumentiert wann wie oft?
    Wo gibt es einen Schmerzstandard, bei welchen Krankheitsbilder findet dieser Anwendung und wie wird er umgesetzt?
    Welche Mekikamente/Medikamentenkombinationen finden bei welcher Schmerzstärke wann Anwendung?

    Gibt es einen Schmerzdienst? Wieviel Personen sind dort aktiv und welche Qualifikation haben diese?
    Wie ist der Dienst, bzw. die Erreichbarkeit des Schmerzdienstes gewährleistet?
    16
    NRS
    25,00%
    4
    VRS
    12,50%
    2
    Sonstige Skala
    25,00%
    4
    Keine Dokumentation
    37,50%
    6

    Die Umfrage ist abgelaufen.

    Rolf Dubb
    Landesbeauftragter DGF
    Baden-Württemberg

    #2
    AW: Welche Schmerzskala wird verwendet?

    Hallo!
    Postoperativer Schmerz wird anhand der NAS abgefragt, eine Verlegung aus dem Aufwachraum soll erst mit einem NAS < 5 erfolgen. Bis zum Ereichen dieses Schmerzniveaus wird fraktioniert Piritramid 3,75 - 7,5 mg - 15 mg, Clonidin 150 µg, Paracetamol 1g i.v., Diclofenac 50-100 mg supp., Metamizol 1g i.v.,... innerhalb eines verordneten Rahmen. Alles mehr bedarf der telefonischen Rücksprache. Veränderung der Lagerung, des Verbandes, Hämatom?, etc. wird natürlich auch gemacht.
    Ein auch für die Stationen geltender Standard wird zur Zeit erstellt. Zur Zeit verordnet der Anästhesist eine Schmerztherapie für die Station (v.a. Morphin, Paracetamol, Diclofenac,...). Durch gehäuften Einsatz von perioperativen COX2-Hemmern (Celecoxib, Paracoxib) ist man allerdings im postoperativen Einsatz von NSAR etwas eingeschränkt.
    Der Schmerzdienst ist für Patienten mit PCA und kontinuierlichen Regionalblockaden zuständig, dieses Team besteht aus 1 Anästhesie-/Intensivpflege tagsüber und 24h durch einen Anästhesisten für den Schmerzdienst bzw. der diensthabende Anästhesist in der Bereitschaftszeit. Einmal am Tag überprüft der Schmerzdienst Wirkung und Einstichstellen der peripheren Nervenblockaden, für die Dokumentation gibt es ein eigenes Protokoll (Bedarf, Schmerzniveau, Bolusgaben bei Schmerzkathetern, Dosisanpassung,...). Zweimal am Tag sollte eine Kontrolle erfolgen, ob´s das zweite Mal nach der Runde des Schmerzdienstes klappt, kann ich nicht sicher sagen, der Schmerzdienst gehört innerhalb der Pflege nicht direkt zur Anästhesie, sondern zum Team der Druckkammercrew (i.d.R. FWB A/I oder mind. 1 Jahr A/I-Erfahrung).

    Noch Fragen? Mehr fällt mir jetzt nicht ein!

    Gruß, Monty
    Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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      #3
      AW: Welche Schmerzskala wird verwendet?

      Zitat von Monty
      Noch Fragen? Mehr fällt mir jetzt nicht ein!

      Gruß, Monty
      Hallo Monty,

      vielen Dank für Deine umfassende Antwort.

      Der großen Resonanz entnehme ich, dass Schmerz in den meisten Kliniken kein Thema zu sein scheint oder aber so nicht wahrgenommen wird.

      Ich wünsche jedenfalls schon mal schöne Weihnachten und freue mich auf den einen oder anderen Beitrag nach den Feiertagen.:jubel:
      Rolf Dubb
      Landesbeauftragter DGF
      Baden-Württemberg

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        #4
        AW: Welche Schmerzskala wird verwendet?

        Vielleicht liegt die fehlende Resonanz auch daran, das die Schmerztherapie dezentral organisiert ist, d.h. die jeweilige Fachabteilung bestimmt die postoperative Schmerztherapie auf der Station. So kramt halt jeder Assistenzarzt aus seiner eigenen Erfahrungskiste. Liegt die direkte postoperative Schmerztherapie in der Hand der Anästhesisten, gibt es für alle Patienten, die nach einer Narkose betreut werden, ähnliche Schemata.
        Und vermutlich sind Anästhesisten nicht so sparsam bei der Vergabe von retardierten Opiaten um eine gewisse Grundabdeckung zu erreichen. Bei uns können schätzungsweise 60-70% der Patienten postoperativ auf den Stationen Opiate haben. Die Therapie mit NSAID bzw. Cox2-Hemmer wird natürlich nicht vernachlässigt, die Abdeckung über ein Stufenschema erfolgt meist eh durch die verordnete Schmerztherapie über das Narkoseprotokoll.
        Wer benutzt perioperative COX2-Hemmer (Parecoxib / Celecoxib) in der Prämedikation, welche Expertenmeinung/Empfehlungen liegen da zugrunde?

        Weihnachtlichen Gruß, Monty
        Zuletzt geändert von Monty; 24.12.2005, 14:14.
        Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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          #5
          AW: Welche Schmerzskala wird verwendet?

          Wir haben es eine Zeit lang mit einer visuellen analogen Schmerzskala probiert. Richtig durchgesetzt hat es sich aber nicht. Wir fragen die Patienten ob sie Schmerzen haben, ob diese auszuhalten sind, oder ob sie ggf. etwas gegen die Schmerzen haben möchten. Von Seiten der Anästhesie wird Postop. immer eine Schmerzmedikation mit angegeben die wir von uns aus dann geben können. Absolut bewährt hat sich bei uns der sogenannte Oldenburger Schmerztropf bestehend aus 5 Amp. Novalgin, 1 Amp. Dipidolor und ggf. 1/2 - 1 Amp. Haldol. Das alles in eine Sterofundin und mit Tropfenzählersysthem die optimale Laufrate einstellen! Wunderbare Sache und haut in 90% immer hin!

          Kommentar


            #6
            AW: Welche Schmerzskala wird verwendet?

            Hallo
            Ich möchte diesen Beitrag einmal wieder nach vorne holen, und zwar mit der Frage?
            Kann mir jemand mehr zur Behavioral Pain Scale sagen, bzw. wo kann ich diese Scala finden?
            Unsere Schmerzscala ( VAS )findet beim wachen Patienten problemlos Anwendung.
            Die BPS soll beim kommunikationseingeschränkten Patienten oder tief sedierten Patienten eine Quantifizierung der Schmerzintensität möglich machen.
            Da ich beim googlen die Scala nirgends entdecken konnte, hoffe ich das sie auf diesen Wege bekomme.
            Viele Grüße aus NRW
            Ducky

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              #7
              AW: Welche Schmerzskala wird verwendet?

              MoinMoin
              Kein Problem:
              Web2 BPS.jpg

              Wir nutzen die BPS im Zusammenhang mit dem Ramsay-Score.
              Da wir Evita 4 Geräte haben und relativ früh tracheotomieren, lassen wir die Beatmungstoleranz außen vor. Zielwert für die BPS: <= 4. (Bei uns )
              Die Analgesie (meist Remifentanil) wird selbständig von der Pflege gesteuert.
              Dafür gibt es denn auch eine SOP für die Analgosedierung auf unserer ITS.
              Ich hoffe das hilft. Weitere Fragen? Gerne!!!!!
              Der Fred
              Die Wirklichkeit hat nichts mit der Realität zu tun
              Berti Vogts

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                #8
                AW: Welche Schmerzskala wird verwendet?

                Zitat von fredokus
                Die Analgesie (meist Remifentanil) wird selbständig von der Pflege gesteuert.
                Remifentanyl auf der ITS? In welchem Zeitraum?
                Dachte immer das unsere Klinik genug Geld hat, aber Remi auf ITS?! Respekt

                Monty
                Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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                  #9
                  AW: Welche Schmerzskala wird verwendet?

                  Hi Monty!
                  Jaja, Remi auf der ITS und soll ich Dir was sagen? Es spart sogar Kosten.
                  Wenn Du das ganze konzeptionell anpackst, verkürzt Du die Beatmungszeiten, in Folge dessen senkst Du die Beatmungsassozierten Pneumonien und sparst die anschließende Antibiotikatherapie.
                  Bsp. unserer ITS: Neurochirurgie früher--->
                  Patient mit SAB, Sedierung mittels Fentanyl und Midozolam.
                  Entscheidung den Patienten zu weanen---> Analgosedierung aus.
                  Nun wird der Patient nicht wach. Woran liegt es ? Am Krankheitsbild? An der Sedierung? Also erst mal ein CCT. Befund: Alles gut. Nach 3-4 Tagen wird der Patient wach, gaaaaanz langsam, schön mit Durchgangssyndrom und natürlich mit einer Pneumonie, kann dann also nicht extubiert werden (Fieber, schlechte Ventilation, schlechte BGA etc.) und so weiter und so weiter.
                  Remifentanil wird nicht über die Leber oder die Nieren metabolisiert, sondern über körpereigene Esterasen. D.h. : Du machst die Sedierung aus und der Patient ist Minuten später wach und kann neurologisch beurteilt werden.
                  Das spart: CCT, Antibiose, Medikamente, parenterale Ernährung, Arbeit und der Patient kann die ITS schneller verlassen. Und das spart richtig Geld.
                  Seitdem wir Remifentanil einsetzen, haben sich unsere Beatmungszeiten deutlich reduziert, wir behandeln mehr Patienten kostengünstiger und sind aufnahmebereiter, da die ITS kaum noch mit langzeitbeatmeten Patienten belegt ist. Das ganze kann allerdings nur funktionieren, wenn alle die frühzeitige Extubation des Patienten in den Vordergrund stellen und ihre Tätigkeiten danach ausrichten.
                  Früher war der tief sedierte Patient der "gute" Patient. Heute ist es der Patient, der wach ist, mitatmet und keine Schmerzen hat.
                  Wir überlegen gerade, ob man nicht in vielen Fällen auf die zusätzliche Sedierung mittels Propofol verzichten kann und nur Remifentanil einsetzt.
                  Soviel erst mal dazu.
                  Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung

                  Der Fred
                  P.S. : Nicht das falsche Eindrücke entstehen: Ich kriege keinen Cent für meine Überzeugung bezüglich des Remifentanil.
                  Die Wirklichkeit hat nichts mit der Realität zu tun
                  Berti Vogts

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                    #10
                    AW: Welche Schmerzskala wird verwendet?

                    Hallo Fred
                    Vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Damit hast Du mir schon weiter geholfen.
                    Viele Grüße aus NRW
                    Ducky

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                      #11
                      AW: Welche Schmerzskala wird verwendet?

                      Ich persönlich habe keine Erfahrungen mit den Schmerzskalen. In einer ESSENER Klinik wurde der sogenannte WÜRZBURGER SCHMERZTROPF verwendet. Jetzt in einer Klinik in Bad Neustadt gibts einfach DIPI nach Bedarf.
                      Da ich in Bad Neustadt neu bin, ist es sehr schwierig etwas neues einzuführen.

                      Ich aber bin der persönlichen Meinung postOP so früh wie nur möglich die Schmerztherapie anzufangen.( Kardiochirg.)

                      Liebe Grüße aus
                      Thüringen

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                        #12
                        AW: Welche Schmerzskala wird verwendet?

                        @fredokus

                        Das hört sich sehr interessant an, kenne Remi halt nur aus dem OP und find es super, auch im Bereich der Analgesie bei wachen Pat. im OP, z.B. bei inkompletten Regionalanästhesieverfahren.
                        Bei uns ist das Weaning der Neurochirurgischen Pat. deutlich länger, wobei bei uns sehr schnell Punktionstracheotomiert wird, schon bei der Aussicht auf erschwertes Weaning bzgl. Pulmo und Neurologie. Da wird meines Erachtens oft der Aufwachversuch erst gar nicht ernsthaft unternommen (wenn dass unser Chef bloß nicht erfährt ) und gleich am 1. post-OP-Tag ein Loch gebohrt !
                        Gibt´s bei euch Verfahrensleitlinien der Analgosedierung bzgl. vermuteter Beatmungsdauer oder wird das je nach Oberarzt-Meinung festgelegt?

                        Gruß, Monty
                        Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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                          #13
                          AW: Welche Schmerzskala wird verwendet?

                          Hallo Monty
                          Ja, es gibt bei uns Leitlinien.
                          Sogenannte SOP`s. In diesen ist festgelegt, dass wir, wenn möglich, täglich einen Aufwachversuch starten (wir werden demnächst auch noch standardisieren, wann (Uhrzeit) dieser täglich stattfindet.)
                          Wie schon beschrieben, ist das mit Propofol und Remi deutlich leichter, da man kurz nach Ausschalten der Perfusoren mit einem aufwachen des Pat. rechnen kann.
                          Wenn Patienten, warum auch immer, weiter sediert werden müssen, dilatieren wir auch sehr schnell.Obwohl immer die unterstützende Spontanatmung des Patienten im Vordergrund steht.
                          Dafür nutzen wir den Ramsay, die BPS bzw. bei nicht sedierten Patienten die VAS und den Glasgow- Koma Scale.
                          Wenn Pat. analgosediert wird, haben wir einen Zielwert für Ramsay und BPS vorgegeben, nach dem die Pflege selbständig die Sedierung steuert.
                          Coole Sache das.
                          Wir haben kein Weaningprotokoll und zwar, weil wir im ärztlichen Bereich über ein Dreischichtsystem verfügen und es einen zuständigen Intensivoberarzt gibt. Dieser Oberarzt ist "nur" für die Intensiv zuständig, sodass es eine kontinuierliche ärztliche Überwachung gibt. Dies beinhaltet auch das absolute "Verlangen" Pat. spontan atmen zu lassen.
                          Darauf und auf die frühzeitige Extubation, bzw. Spontanatmung am T- Stück (tracheotomierte Pat. ) sind alle im Team (ärztlich als auch pflegerisch )gepolt.

                          Bis denne
                          Der Fred
                          Die Wirklichkeit hat nichts mit der Realität zu tun
                          Berti Vogts

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                            #14
                            AW: Welche Schmerzskala wird verwendet?

                            Hallo Fred,
                            Wenn ich das so richtig lese, geht es bei Euch um das postop Weaning. Da ist es natürlich mit diskontinuierlicher Sedation und Spontanatemversuchen des Morgens meistens kein Problem.
                            Aber wie handhabt ihr es bei schwer zu entwöhnenden Patienten, z.B. den typischen COPD Patienten? Der passt ja leider nicht ins normale Weaningschema rein. Benutzt ihr da Weaningprotokolle bzw. habt ihr da Richtlinien. Wie z.b Steerung nach Ph und Co2?
                            Würde mich wirklich interessieren wie es auf anderen ITS gehandhabt wird.
                            Grüße aus NRW
                            Ducky

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Welche Schmerzskala wird verwendet?

                              könnte mir vielleicht jemand helfen?
                              ich brauche einen link zwecks download für eine vas scala zwecks dokumentation für einen monat damit unsere hausärzte wenn sie zum hausbesuch kommen auf einen blick den schmerzverlauf überblicken können.
                              danke im voraus lg tanja

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