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Sepsis

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    Sepsis

    Hallo an alle,

    in dem Artikel über Sepsistherapie in der "Intensivmedizin"-Rubrik" ist die Rede davon, das "beim Sepsis-Patient keine Korrelation zwischen Blutvolumen und ZVD besteht". Kann mir das jemand erklären??
    Leider habe ich zu den Quellenangaben im Internet nichts gefunden.

    Vielen Dank schonmal, Shaya

    #2
    AW: Sepsis

    Nabend...
    Na dann wolln wir mal
    Also, beim Septiker ist die Permeabilität der Membrane für Proteine erhöht und dadurch und durch die periphere Vasodilatation kommt es zu enormen Flüssigkeits- und Eiweißverlusten. Eben darum brauchen Patienten mit Sepsis massive Volumensubstitution, vorzugsweise nicht kristalloiden Lösungen, um die intravasalen Volumenverluste auszugleichen und so das Sauerstoffangebot im Gewebe zu verbessern.
    Normalerweise sagt man ja, dass ein Patient mir einem erhöhten oder ansteigenden ZVD durch Blut- oder sonstige Flüssigkeitssubstitution auch einen entsprechend ansteigenden Blutdruck haben muss, das trifft beim Septiker eben nicht bzw nur bedingt zu. Die ZVD Werte dieser liegen oft bei 20- 25 cmH2O, normal 6-12, aber der Blutduck lässt sich aus oben genannten Gründen dadurch nicht oder nur unzureichend anheben, da das Volumen quasi in der erweiterten Peripherie versackt (daher auch die oft massiven Ödeme). Daher hier auch der Einsatz von Katecholaminen und vasoaktiven Substanzen, vorzugsweise Arterenol.
    Viele Honiggrüsse.....
    Das war schon immer so, das war noch nie so und da könnt ja jeder kommen.....

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      #3
      AW: Sepsis

      Super, danke für die schöne Erklärung, das habe ich verstanden ;-) Weiterhin unklar ist mir aber, warum die Patienten dann so hohe ZVD-Werte haben, denn wenn das Volumen in der peripherie versackt, dann müssten doch die ZVD-Werte entsprechend niedrig sein, oder??

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        #4
        AW: Sepsis

        Hallo Shaya, hallo Miss honey...
        hohe ZVD's bei Sepsis? 20-25 CmH²O nun ja, dass hab ich noch nicht beobachtet. Eher der Fall, dass man denn ZVD nicht hochkriegt. Nun gut, wir steuern das alles (Volumen/Arterenol/Dobutrex) eher nach PICCO als nach ZVD.
        Nun desweitern habe ich den Artikel, der die Frage aufgeworfen hat gerade gelesen und ich glaube eher dass man im Falle einer manifesten Sepsis mit allen Begleitern (Respiratorisches Versagen/LÖ mit Beatmung/PEEP!!!!, septischer Cardiomyopathie, arterenolbedingter Vorlasterhöhung...)den ZVD bzw. auch den Wedgedruck welcher ja in der PA gemessen wird und mir dann eine Aussage über Linksventrikuläre Drücke geben soll getrost zweit bis drittrangig betrachten darf. Desweiteren nicht zu vergessen das die Sepsis eine grundsätzlich vasodilatative Erkrankung ist. Ist dann der venöse Schenkel nicht auch dilatiert und Arterenol in seiner Eigenschaft als Alphastimulanz kann dort nicht anstetzen (sondern vorzugsweise am arteriellen Schenkel)???
        @Miss Honey, du schreibst "...vorzugsweise nicht kristalloide Lösungen..".mir ist nicht bekannt das Plasmaexpander wie Haes,Gela,Humanalbumin...nachweislich Vorteile gegenüber kristalloiden haben.
        Eher geht man doch davon aus, dass z.b. die Stärkemoleküle der Haeslsg. das "kapilläre Leck" in richtung Extravasalraum verlassen und ggf. das periphere Ödem verstärken . Für Haes im speziellen wurde die Nierenunfreundlich sogar nachgewiese (..ANV)

        Ich glaub das wars.....p.s.: Klinik führt! so long andre

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          #5
          AW: Sepsis

          Hi!

          Auch ich habe in den letzten 8 Jahren keinen Patienten ( Sorry: Kunden) gesehen der unter dem Bild einer Sepsis hohe ZVD´s und niedrige RR´s hat. Ausnahme: Der Kardiogene Schock. Entweder als Ursache der Sepsis oder als Folge von zu gut gemeinter Volumengabe bei Sepsis (SEEEEEHR SELTEN).
          Also wie gesagt, ich denke hier liegt ein Rechtsherzversagen vor.

          Wir geben übrigens auch, wie von "andrewhell" geschrieben, Kristalloides Volumen aus dem gleichen Grund. Die Patienten bilden massive Ödeme aus, ja. Aber das wird von allen hiesigen OA´s in kauf genommen. Wichtig ist dass mann Arterenol nicht zu hoch geben muss, lieber noch mehr Wasser.

          Cu Simon
          Alles wird gut !!!

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            #6
            AW: Sepsis

            Ich habe gerade mit einer septischen Patientin zu tun. Sie hat eine atypische Pneumonie und ist mittlerweile mit allem entglitten. In den vergangenen 24. Stunden ist sie mit guten 12 Litern Volumen substituiert worden leider jedoch ohne nennenswerte positive Auswirkungen auf die Kreislaufverhältnisse. Der ZVD liegt bei 12 und das bei einem PEEP von 17 (!). Arterenol läuft mittlerweile mit 8!! mg, Dobutrex mit 20. Dazu gesellt sich nun ein akutes Nierenversagen und auch sonst sieht das alles überhaupt nicht erfreulich aus. Einen derart agressiven Verlauf habe ich sehr selten gesehen. Wir substituieren übrigens auch nur mit kristalloiden Lösungen. In der Regel kriegen wir unsere Septiker auch wieder ganz gut auf die Beine...!

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