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    Aloha zusammen

    Als Newbie hier im Forum möchte ich nun zum Äussersten schreiten und einen kleinen Tread eröffnen. Das Thema brennt mir schon seit geraumer Zeit unter den Nägeln und ich würde nun gerne mal wissen, wie es auf anderen Stationen so gehandhabt wird.
    Was für ärztliche Tätigkeiten übernehmt ihr "selbständig", also eigenverantwortlich ohne vorher Rücksprache halten zu müssen, und warum?
    Das Spektrum kann reichen von i.v. Injektionen, Weaning, Flüssigkeitssubstitution über Elektrolytsubstitution bis Medikamentengabe ohne Anordnung oder Extubationen/Re- Intubationen.
    Möchte gar nicht weiter darauf eingehen, was wir machen, (besser nicht ) es interessiert mich einfach, was woanders gemacht wird. Ich denke nämlich, dass es speziell unseren Ärzten einfach zu gut geht bezüglich der vom Pflegepersonal übernommenen Tätigkeiten, schliesslich sind auch ärztliche Dienste chronisch unterbesetzt, nur uns geht es leider keinesfalls besser. (Kleines Beispiel: 20 Patienten, davon 12 Beatmungen, davon 7 Septiker mit "Komplettausrüstung" (Picco, CVVH und was man sonst noch so braucht als vollwertiger Intensivpatient), 5 im Weaning, 5 "Spontane" mit diversen aufwendigen Wehwehchen, drei Überwachungen.... und das ganze mit mittlerweile fast standardmässig noch sagenhaften 4 bis maximal 5 Pflegekräften :jubel: ..... Und dann noch ärztliche Tätigkeiten übernehmen?
    Wie ist das bei Euch?
    Das war schon immer so, das war noch nie so und da könnt ja jeder kommen.....

    #2
    AW: Kompetenzen

    Moin Miss Honey

    Deine persönliche Antwort hast du ja schon, oder?

    Unter diesen Bedingungen noch einigermaßen die Versorgung der Patienten zu gewährleisten mag man bezweifeln.

    Selbst eine rein pflegerische Versorgung von 4-5 Patienten/Pflegekraft dieser Qualität erscheint mir nur mit Abstrichen möglich. Wie kam es den bei euch zu diesem Personalrückgang(Personalabbau,Urlaub,Krankheit ?). Wenn man pflegepolitischen Aussagen glauben kann müssten eure Letalität, Liegezeiten und Kosten ja messbar steigen!

    Eure Personalfluktuation müsste ja auch steigen - entsprechend auch der Ausbildungsstand und die fachliche Möglichkeit der Übernahme von ärztlichen Tätigkeiten? Irgendwann löst dich dann dein Problem mit den ärztlichen Tätigkeiten aufgrund fehlenden Wissens von alleine :jubel:

    Aber da du gefragt hast wie es z.B. bei uns ist.

    Allgemein sind die Arbeitsbedingungen deutlich besser. (ärztlicher Dienst im Schichtdienst ohne weitere Aufgaben in der Klinik / höherer Personalschlüssel)
    Deshalb wird bei uns ein Teil der von dir aufgeführten Tätigkeiten auch ohne Probleme von Pflegekräften übernommen. Wichtig ist aber das abhängig vom allg. Pflegerischen Aufwand differenziert wird was man macht ,dem Arzt bewusst ist das es nicht unsere Aufgabe ist. Medikamente ohne Anordnung sollte es bei uns nicht geben (könnte ja immer zum Gerichtsverfahren kommen) - manchmal halt wie wohl überall zunächst nur verbal. Bin mir aber ganz sicher, dass wir bei solch einem Personalschlüssel klare Abstriche machen würden. Wurden ja schon aus anderen Gründen Betten gesperrt !
    Selbständiges extubieren - na gut - aber spätestens bei der Reintubation hat ein Arzt am Bett zu stehen. Das auch bei uns manche Pflegekraft intubiert - das gibt es sicher auch überall, aber der Arzt hat am Bett zu stehen!

    Bei einer Überlastung von ärztlichen wie pflegerischen Dienst müsste bei euch doch mal was in die Wege geleitet werden?

    Tschau
    Dirk Jahnke
    Tschau
    Dirk Jahnke

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      #3
      AW: Kompetenzen

      @miss honey:

      wenn dein beispiel (anzahl, art d. erkr.) die regel, und nicht die ausnahme ist,
      würde mich interessieren, wie du eure pflegequalität einschätzt, wieviele überstunden sich angesammelt haben, wie hoch der krankenstand ist, bzw. wie er sich verändert hat.

      wg. ähnlicher arbeitsbedingungen habe ich die Intensivpflege verlassen, als ein zustand erreicht war, in dem auch das schliessen von 3 betten nichts mehr brachte, weil ein guter teil der mitarbeiter einfach am ende war.

      wenn bei euch die unzufriedenheit wächst, aber das team noch funktioniert, solidarisiert euch und gebt einen definierten teil der übernommenen ärztl. aufgaben zurück. für den anfang...

      bleibt senkrecht,

      madi
      Zuletzt geändert von madison; 30.10.2005, 17:41.
      Die Absicht bestimmt die Sicht.

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        #4
        AW: Kompetenzen

        Erstmal danke für Eure aufbauenden Postings
        Leider ist das tatsächlich mittlerweile die Regelbesetzung, wir können immer nur von Glück sagen, wenn die Station schlecht belegt ist. Sowas nennt man dann wohl Wirtschaftlichkeit??? Sehr witzig Im Rahmen diverser Sparmassnahmen wird natürlich zuerst da gespart, wo es am meisten kostet und wo die Betroffenen aus Angst um ihren Job am ehesten stillhalten. (Pflegejobs sind auch nicht mehr so breit gesäht...) Aber wo kommt das Geld denn her, wenn keine Patienten aufgenommen werden können wegen Personalmangels?
        Die PDL nimmt solche Situationen "zur Kenntnis" und das war es dann auch, der Stuhl wackelt scheinbar auch schon gewaltig. Überlastungsanzeigen landen im Reisswolf der Geschäftsführung. Persönlich denke ich, dass es in Richtung Wegrationalisierung der PDL hinausläuft und das PP den Chefärzten direkt unterstellt sein wird. Herzlich willkommen in der Steinzeit :jubel:
        Gottseidank ist sich das Team noch einig bezüglich der Patientenversorgung. Wir haben einen recht hohen Standard was medizinische und pflegerische Versorgung betrifft (Uniklinik ) und versuchen natürlich, dass auch so gut es geht zu halten. Der Krankenstand an sich ist merkwürdigerweise derzeit auch nicht höher als sonst. Pflegepersonal ist ja soooo belastbar....
        Wo wir aber in der Tat Abstriche machen werden müssen, ist in der Übernahme von eigentlich ärztlichen Aufgaben. Klar, eine Hand wäscht die andere und es macht mir eigentlich nichts aus MAL (!!!) den Picco durchzumessen oder Labor abzunehmen oder einen Zugang zu legen. Mittlerweile sehen das unserer Ärzte aber als selbstverständlich an und das kann es nicht sein. Es hilft mir von denen ja auch keiner, den Patienten XY aus seinen Hinterlassenschaften zu ziehen... In Anbetracht der Personalsituation beschränke ich mich doch lieber auf meine pflegerische Profession!
        Wollte einfach mal wissen, ob es anderen Kliniken genauso ergeht oder ob (wie es immer so schön heisst) das Gras auf der anderen Flussseite tatsächlich viel grüner ist....
        Das war schon immer so, das war noch nie so und da könnt ja jeder kommen.....

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          #5
          AW: Kompetenzen

          Moin,
          ich bin zur Zeit an einer Uniklinik beschäftigt und was den Personalschlüssel betrifft geht es uns richtig gut - in der Regel betreut eine Pflegekraft zwei Patienten, auch nachts. Ich denke allerdings, das es auch uns in Zukunft treffen wird, mehr Patienten betreuen zu müssen, da im gesamten Haus Stellen gestrichen werden.
          Bei uns wird eine Reihe von ärztlichen Tätigkeiten übernommen - i.V. Injektionen, Laborabnahmen (z.T. auch die Werte anschauen und evtl. den Arzt informieren), Blutgasanalysen und die Reaktion auf die Werte, wie z.B. Gabe von Elektrolyten, Insulin oder das Verändern am Beatmungsgerät, Weaning, Extubation von post op Patienten, Flüssigkeitssubstitution ... Reintubation ist bei uns Aufgabe des Arztes, ebenso das Durchmessen des Picco's (wenn wir damit anfangen würden, dann wäre es ganz schnell in unserem Aufgabengebiet).
          Aufgrund unseres Personalschlüssels besteht in der Regel ausreichend Zeit für die pflegerische Versorgung. Ich denke allerdings auch, sollte sich etwas am Schlüssel ändern, werden wir die ärztlichen Aufgaben nicht mehr los (vielleicht einen kleinen Teil).
          Tschau

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            #6
            AW: Kompetenzen

            Hallo Miss Honey
            Mal `ne Frage. Was macht eure Leitung angesichts solcher katastrophalen Besetzung?
            Nach einer alten Pflegepersonalberechnung haben Beatmungspatienten (wenn mehr als 20% der Patienten solche sind) 840 minuten Pflege zur Verfügung.
            Behandlungspatienten 560 Minuten und Überwachungspatienten 260 Minuten.
            Macht bei 12x 840 Minuten schon...........
            eine unglaublich hohe Zahl, die ihr mit 4-5 Leuten à 560 Minuten nicht abdecken könnt .
            Welche Personalbemessungsrichtlinien habt ihr auf der ITS? TISS?
            Eure Leitung muß mal den Bedarf ermitteln und massiv den Personalbedarf einfordern. Wenn nix hilft mal das böse Wort der "gefährlichen Pflege" anwenden(aber nur, wenn mit Zahlen und Fakten unterlegbar)
            Sieh mal hier nach.
            Betrifft zwar Kinderintensiv, stellt aber in etwa Möglichkeiten dar.
            Google mal ein bißchen nach: Personalberechnung Intensivstation.
            Wirst mit Sicherheit fündig.
            Wenn alles nix hilft, könnt ihr auch keine Verantwortung mehr für die Schäden übernehmen.
            Wichtig ist nur, dass immer wieder zu dokumentieren.
            12 Beatmungspatienten und 8 andere mit Picco und CVVH und allem mit 4 Leuten>>>>Ich glaub, ich spinne!!!!!!!

            Der Fred
            P.S.
            Habt ihr eigentlich einen Betriebsrat?oder eine MAV?
            Mann kann doch hier nich machen, was man will.
            Zuletzt geändert von fredokus; 20.11.2005, 12:22.
            Die Wirklichkeit hat nichts mit der Realität zu tun
            Berti Vogts

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              #7
              AW: Kompetenzen

              Liebe Kollegen!

              Ich denke, man kann gerne einen Teil der ärztlichen Aufgaben übernehmen- bei entsprechendem Personalschlüssel!!
              Erstens hat man dann auch immer einen guten Grund, daß kein Pflegepersonal abgebaut wird. Zweitens macht man sich dadurch etwas unentbehrlicher. Drittens machen manche Sachen ja auch Spaß und fördern Selbstvertrauen und persönliche Kenntnisse und Erfahrungen.

              Alles schön und gut- bei (wie gesagt) entsprechendem Personalschlüssel.

              Ist dieser so wie in diesem Fall geschildert dermaßen fahrlässig schlecht würde ich als Leitung meinen Mitarbeitern sämtliche ärztliche Aufgabenübernahmen untersagen.

              Gruß aus Schwaben von Rainer.
              ...not sleeping...but relaxed...

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                #8
                AW: Kompetenzen

                MoinMoin
                Kleiner Nachtrag
                Das "Wegrationalisieren" der PDL und die Unterstellung des Pflegepersonals dem ärzlichen Bereich ist in Nordrhein-Westfalen aufgrund des Krankenhausgesetzes nicht möglich.

                § 35
                Leitung und Organisation

                (1) In dem Krankenhaus wird eine Betriebsleitung gebildet. Träger von mehreren Krankenhäusern können eine gemeinsame Betriebsleitung bilden. An der Betriebsleitung sind eine Leitende Ärztin oder ein Leitender Arzt, die Leitende Pflegekraft und die Leiterin oder der Leiter des Wirtschafts- und Verwaltungsdienstes zu beteiligen. Der Krankenhausträger regelt die Aufgaben der Betriebsleitung und die Zuständigkeiten ihrer Mitglieder.

                (2) Andere Formen der kollegialen Betriebsleitung sind zulässig, wenn die in Absatz 1 genannten Funktionsbereiche angemessen vertreten sind.

                Das mit der angemessenen Vertretung wäre bei euch dann sicherlich nicht gewähleistet!!!!!!!

                Gruß
                Der Fred
                Die Wirklichkeit hat nichts mit der Realität zu tun
                Berti Vogts

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                  #9
                  AW: Kompetenzen

                  Ich glaube wir haben freiwillig den Ärzten zu viel abgenommen um einfach eine bessere und Patientenorientiertere Überwachung und Therapie zu erreichen. So werden z.B. die BGA´s. von den Ärzten pro Tag vielleicht 2x durchgeführt vom PP aber min 2x pro Schicht. Häufig passen wir dann die Beatmung an oder treiben das Weaning voran. Gerade bei der zunehmenden Zahl von Isolationspatienten würden wir ziemlich auf der Stelle treten wenn wir nicht die Aufgaben mitmachen würden.
                  Andererseits stellen wir immer mehr fest das die Ärzte die von uns übernommenen Tätigkeiten komplett aus ihrem Tätigkeitskatalog gestichen haben.
                  Ein Internist brachte in dem Zusammenhang mal demn Spruch "Das ärztliche Hilfspersonal"...
                  Gibt es jedoch mal den umgekehrten Fall das ein Arzt etwas aus unserem Tätigkeitsfeld (z.B. endotracheales Absaugen) übernehmen soll weil wir gerade andersweitig beschäftigt sind, erfahren wir dort nur selten Unterstützung.

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                    #10
                    AW: Kompetenzen

                    Zitat von Gonzo75
                    ...
                    Gibt es jedoch mal den umgekehrten Fall das ein Arzt etwas aus unserem Tätigkeitsfeld (z.B. endotracheales Absaugen) übernehmen soll weil wir gerade andersweitig beschäftigt sind, erfahren wir dort nur selten Unterstützung.

                    haben die Ärzte dies während ihres Studiums gelernt? oder lesen sie hier:





                    so long arnold

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                      #11
                      AW: Kompetenzen

                      Hallo zusammen,

                      wir übernehmen auch ärztl. Tätigkeiten, i.v. Medikation, Blutgase & Laborkontrollen, Viggo legen.

                      Kann mich den anderen nur anschließen, bei euch müßte mal jemand ein "Machtwort" sprechen und den Ärzten IHRE Aufgaben zurückgeben.

                      Grüße Groha,
                      der nur noch ins Bett will. Die zweite Nacht ist die schlimmste
                      Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

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                        #12
                        AW: Kompetenzen

                        Zitat von Groha

                        ...den Ärzten IHRE Aufgaben zurückgeben.
                        warum zurückgeben, ich denke die Erfahrung zeigt, dass diese Aufteilung sinnvoll ist....
                        Die Gehälter, die die Arbeitsleistung honorieren sollten dann nur angeglichen werden

                        so long arnold

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                          #13
                          AW: Kompetenzen

                          Zitat von arnold kaltwasser
                          Die Gehälter, die die Arbeitsleistung honorieren sollten dann nur angeglichen werden
                          Oder so. Ist glaub ich die bessere Lösung.
                          Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

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