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    Pflege

    [Anm. d. Red.: verschoben aus dem Thread 'Mehr Arbeit - weniger Geld']
    __________________________________________________ _______________

    Zitat von Elisabeth
    Dann geht Grundpflege den Bach runter und reduziert sich auf das optisch ansprechende vorbereiten des Patienten für die Visite.

    Elisabeth
    Tja, wenn ich nicht völlig falsch informiert bin, geht doch jetzt schon nur das Nötigste im Krankenhaus der allermeisten Städte oder? Man hat halt immer die 20 anderen Patienten im Hinterkopf, die auch auf etwas warten, während man seinen Patienten behandelt.
    Jeder, der glaubt er sei zu klein um etwas zu bewegen, war noch nie mit einem Moskito alleine in einem dunklen Raum
    Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann, umgekehrt wird´s schon schwieriger....

    #2
    AW: Mehr Arbeit - weniger Geld

    Och da ist noch Potential zum sparen: waschen, füttern, trockenlegen kann jeder. Mindestvorraussetzung lt. unseren Politikern ist ja die erfolgreiche Mutterschaft. *grübel* und Männer?
    Problem nur: für mich ist Grundpflege mehr als jemanden "persilrein" und satt (fixiert) im Bett liegen zu haben. Für mich hat Pflege einen therapeutischen Wert im Genesungsprozess. Und das geht derzeit den Bach runter und die letzten Rudimente BasStim, Kinästehtik, Bobath usw. verschwiden auch noch.




    Wofür Pflegekräfte gebraucht werden, kann man schön im Beitrag von doctore nachlesen.

    Elisabeth

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      #3
      AW: Mehr Arbeit - weniger Geld

      Zitat von Elisabeth
      Wofür Pflegekräfte gebraucht werden, kann man schön im Beitrag von doctore nachlesen.

      Elisabeth
      Jau, genau, soon Typ ist echt der Kracher. Selber mal Pfleger gewesen. Der glaubt aber wirklich was Er sagt, soviel muss man Ihm zugestehen. Deshalb hat Er sich ja auch aus der Misere befreit und ist nun wer! Doctor nämlich...... :jubel: schon wieder mein Banänsche....lol
      @Elisabeth, hab schon auf Deine Fragen bezüglich seines Pflegefachwissens gewartet , bin mir ja fast 100% sicher, das da nicht viel drin ist. Is ja auch zu uninteressant........

      Ps der Hat bestimmt Beifall erwartet für seinen wertvollen Beitrag in einem PFLEGEFORUM
      Jeder, der glaubt er sei zu klein um etwas zu bewegen, war noch nie mit einem Moskito alleine in einem dunklen Raum
      Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann, umgekehrt wird´s schon schwieriger....

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        #4
        AW: Mehr Arbeit - weniger Geld

        Die WHO sah das schon 1984 ganz anders. Da ging es nicht mehr um "Hierarchie", sondern um Kooperation verschiedener Disziplinen. Hat wohl einige immer noch nicht erreicht. Nun ja, ist ja auch nur eine Zielvorstelllung gewesen...rechtlich hat er (der Doctore) immer noch recht. Im Kopf offenbar auch noch das alte Modell. (Da unterscheidet er sich nicht so sehr....)

        Das mit der Kooperation (oder Partnerschaft) geht aber nur, wenn die Pflege als abgrenzbares Fachgebiet mit eigenem Beitrag zur "Verbesserung der Patientensituation" - nenne ich es mal - etwas vorweisen kann.

        Unter vielen möglichen Vorschlägen, wäre mein erster Vorschlag die unseligen Wörter "Grund- und Behandlungspflege" (Igitt!) abzuschaffen. siehe Literatur dazu. Wir sollten diese Worte nicht mehr aussprechen, nirgends mehr hinschreiben, aus vorhandenen Schriftstücken streichen und alles andere tun, um diese Worte zu exterminieren.
        Der Erfinder hat nicht nur komplett falsch übersetzt und die Bedeutungen verwechselt und sogar verändert, er war auch einer von vielen, die uns "Blumenpflege" in den "Tätigkeitskatalog" schrieben. Ach, ja, den würde ich auch sofort absetzen und mit beruflichen Kompetenzen auffüllen.

        WomBat, Pflegt. Unterscheidet nie in Untergruppen oder andere Pflege-Unsinnswörter


        für die, die keine Zeit zur Recherche haben:
        Basic nursing (Grundpflege) war so etwas wie Unterstützung in den ATL oder "needs"
        Technical nursing (Behandlungspflege), meinte eine Ausbildung auf dem Niveau "manual Fähigkeiten reichen, wisse muss mer nix", später wurde dieser Begriff für Pflegehilfspersonal eingesetzt.

        Oder: eine "professional nurse" hat eine professionelle Bildung hinter sich, die "technical nurse" ist z.B. eine LPN (licensed practical nurse) oder ähnliches und ist der professional nörs immer untergeordnet.

        Der Übersetzer hat er geschafft, uns für nun mehr als 40 Jahren diesen Unsinn zu unterwerfen, bis in die Gesetzgebung hinein. Und wir haben (dummerweise) mitgemacht. Das tut weh.
        Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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          #5
          AW: Mehr Arbeit - weniger Geld

          Zitat von Skysurfer
          @Elisabeth, hab schon auf Deine Fragen bezüglich seines Pflegefachwissens gewartet , bin mir ja fast 100% sicher, das da nicht viel drin ist. Is ja auch zu uninteressant........
          Ich übertreib wahrscheinlich manchmal auch ein bischen. *grübel* ne- eigentlich nicht.

          @Wombat
          Zum einen mag es an der unglücklichen Übersetzung liegen, zum anderen an der Mentalität der Pflegekräfte: was ist etwas wert? Wir könnte die Pflege auch in wertvolle (lt. PPR- spezielle) und weniger wertvolle (lt. PPR- allgemeine) Pflege unterteilen. Diese Einteilung nimmt übrigens primär nicht das Pflegepersonal vor, sondern stammt aus der Wahrnehmung von Pflege durch die Gesellschaft.

          Bei der Einführung eines neuen Pflegesystems mit genau vorgegebenen Tätigkeitskatalog, wäre es uns beinahe gelungen aus einer professionel nurse eine technical nurse für ärztl Tätigkeiten zu machen. Der PD hat noch rechtzeitig eingelenkt. Jetzt geht der Trend in professional nurse und basic nurse. Das gibt viel Unfrieden: was ich darf nur noch pflegen und kein Blut abnehmen, keine i.v. Spritzen geben, keine aufwändigen Verbände machen? Man beachte: nur drei Sachen sind es weniger als bei der professionell nurse. Aber diese drei Sachen machen die Pflegekraft zur Pflegekraft, sonst ist sie eine Hilfskraft- wirklich? Wo bleibt bei diesem denken, das pflegerische Fachwissen, wenn es ausreicht eine Vene punktieren zu können, eine aufgezogene Flüssigkeit in die Vene drücken zu können und eine Wunde bedecken zu können? Wo ist das angewandte Fachwissen, was ich so gerne zitiere: Wissen, warum ich etwas mache?

          Elisabeth

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            #6
            AW: Mehr Arbeit - weniger Geld

            Zitat von Elisabeth
            was ich darf nur noch pflegen und kein Blut abnehmen, keine i.v. Spritzen geben, keine aufwändigen Verbände machen? Man beachte: nur drei Sachen sind es weniger als bei der professionell nurse. Aber diese drei Sachen machen die Pflegekraft zur Pflegekraft, sonst ist sie eine Hilfskraft- wirklich? Wo bleibt bei diesem denken, das pflegerische Fachwissen, wenn es ausreicht eine Vene punktieren zu können, eine aufgezogene Flüssigkeit in die Vene drücken zu können und eine Wunde bedecken zu können? Wo ist das angewandte Fachwissen, was ich so gerne zitiere: Wissen, warum ich etwas mache?

            Elisabeth
            Du hast ja einerseits schon recht, aber Wie sieht die Ausbildung für diese 2 Pflegebereiche denn aus, so sie denn überhaupt eingeführt werden?
            Bin immernoch der Meinung für Grundpflege alleine braucht man keine Ausbildung von 3-4 Jahren!
            Für eine Pflegekraft, die dann auf Station "Flüssigkeiten in die Vene Drückt" und Wunden fachmännisch(Mit Handschuhen und hygienisch, also nicht wie unsere Chirurgen) bedeckt, bräuchte es eine Ausbildung die ein wenig weiter geht als die bisherige, sofern das überhaupt gewollt ist.
            Bisher hat man ja irgendwie nur halbe Sachen gemacht, wenn ich nicht ganz falsch informiert bin will man ja immer qualifizierteres Personal heranziehen, es immer länger und besser ausbilden! Wofür? ? ? um dieselben Tätigkeiten der Pflegenden von heute auszuführen? Das ist doch weltfremd!
            Ausbildung sollte zweckgerichtet und am Leistungsspektrum orientiert sein.
            Ich hab noch in der AKP blutabnahmen gelernt, was mich gewundert hat, da wir genau wussten dass wir das auf Station nie machen dürften....was soll den das? Wozu lern ich Chemie, Physik, Pharmakologie? Packungsbeilage kann jeder lesen. Das tun die Ärzte übrigens auch oft genug oder leider auch oft zu wenig.
            Jetzt nicht an Wunschvorstellungen festhalten und sagen was sein sollte, sondern erkennen was ist.......
            Lauf mal über Station und frag ne Krankenschwester, was sie da so an Pillen verteilt, wofür und wogeden das ist, was für Wechselwirkungen das hat und die wichtigsten Nebenwirkungen. Ganz zu schweigen von der richtigen Applikation......vor, nach, zum Essen, nicht mit Milch oder anderem zusammen...usw, usw.

            Also entweder wir sind der Meinung es bräuchte detailliertere Ausbildung für unser Personal und jemand der Pillen verteilt und verabreicht sollte auch wissen was er verteilt und verabreicht, oder wir können einiges aus dem jetzigen Lehrplan streichen oder?
            Jeder, der glaubt er sei zu klein um etwas zu bewegen, war noch nie mit einem Moskito alleine in einem dunklen Raum
            Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann, umgekehrt wird´s schon schwieriger....

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              #7
              AW: Mehr Arbeit - weniger Geld

              Vielleicht liegt es an meiner Ausbildung, dass ich der Grundpflege soviel Bedetung beimesse. Ich habe 3 Jahre lang Kinderkrankenpflege gelernt. Ärztliche Tätigkeiten wurden als Assistenz vermittelt. Wir haben drei Jahre lang intensiv Krankenbeobachtung vermittelt bekommen: Krankenbeobachtung in Zusammenhang mit Grundpflege. Es wurde wert gelegt auf Fähigkeiten, von denen heute PP in Kinderkrankenhäusern nur noch träumen können: altersgerechte Beschäftigung von Kindern. Von Anleitung und Beratung von Eltern hatte man damals keine Ahnung.

              Skysurfer, darf ich fragen was du gelernt hast? Bist du von Haus aus ebenfalls Kinderkrankenschwester?

              Welchen Wert hat Grundpflege eigentlich für dich? Etwas, was man eigentlich so nebenbei lernen kann, kann doch nicht viel wert haben. Was ist wertvoll in der Pflege?

              Wenn ich deine Postings so lese, dann nehme ich eine große Unzufriedenheit wahr. Einerseits möchte man gerne ärztähnlich wahrgenommen werden, anderseits kann man sich von den pflegrischen Wurzeln nicht lösen. M.E. wirst du dich (auch in der Schweiz) entscheiden müssen, was du zukünftig machen willst: Arzt oder Pflegekraft (mit eventeull erweiterter Kompetenz zur Übernahme von Tätigkeiten, die der Doc nicht so sehr mag).

              Mir ging es vor einigen Jahren ähnlich... nach der Fachweiterbildung. Man wußte ganz genau (oder glaubte zu wissen) was dem Pat. medizinisch helfen würde. Allein man durfte nichts ansetzen, nur beraten. Wenn der Doc guter Laune war, hat ers angenommen, wenn nicht, dann stand man da. Es hat mich nicht befriedigt, betteln zu müssen- denn darauf läufts hinaus. Ich habe mich der Pflege zugewandt und habe mit Staunen festgestellt, dass es da noch vieles unentdecktes für mich gibt. Dieses Fachwissen im Bereich Grundpflege hat mir viel Anerkennung bei Ärzten eingebracht. Ich bin keine "Konkurrenz" mehr für den Doc, sondern ich komme beratend aus einem anderen Fachgebiet.

              Elisabeth

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                #8
                AW: Mehr Arbeit - weniger Geld

                Zitat von Elisabeth
                Skysurfer, darf ich fragen was du gelernt hast? Bist du von Haus aus ebenfalls Kinderkrankenschwester?

                Welchen Wert hat Grundpflege eigentlich für dich? Etwas, was man eigentlich so nebenbei lernen kann, kann doch nicht viel wert haben. Was ist wertvoll in der Pflege?
                Elisabeth
                Das mit der Unzufriedenheit stimmt wirklich, aber wer ist das nicht heutzutage?
                Bin gelernter Krankenpfleger, hab Intensivweiterbildung in der Schweiz gemacht und bin dann nach diversen Praktika in die Neonatologische und Pädiatrische Intensivpflege gewechselt.
                Krankenbeobachtung wurde und wird auch immer noch gross geschrieben bei uns. Das ist aber kein Ding das sich die Kinderkrankenpflege alleine auf die Fahnen schreiben kann. Das sollte eigentlich überall Standard sein und wird je nach Neigungen oder Fähigkeiten der Pflegenden ausgeführt oder auch nicht.
                Ich bin nur ein bissl verärgert über ständig heulende Pflegekräfte, die nur motzen und nix tun. Sich alles gefallen lassen, denen die "kleine Hilfskraft" auch gut zu stehen scheint. Meiner Ansicht nach müssten wir mehr Selbstbewusstsein im Berufsbild vermitteln. Wir sind wer und können was! Wir sind alle Profis und als solche genausoviel Wert wie andere Berufsgruppen im Gesundheitssystem. Das wurde leider bisher nur in der Schweiz so offen ausgesprochen. Darum bin ich hier... find ich super.
                Ich hab villeicht auch ein bissl nen anderen Hintergrund wie viele meiner männlichen Kollegen, war lange Fallschirmjäger, is ja nich grad der regel- Werdegang im Normalfall oder? Bringt villeicht etwas mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein mit sich sich aus Flugzeugen ins Manöver und Auslandseinsätze zu Stürzen(hat mir auch oft Probleme bereitet, meine grosse Klappe lol). Ich nehme im Pflegealltag besonders in Deutschland kaum Selbstbewusstsein wahr, tut mir wirklich leid ist aber meine Meinung. Ich weiss, das ich mit meinen Postings polarisiere und villeicht auch heftig rüberkomme, zu selbstbewusst villeicht.....mag sein, so bin ich aber, meine Schweizer Kollegen aber auch, da gibt es keine Probleme mit meinen Ansichten. Ich schrei halt laut nach Veränderungen, das stört villeicht den einen oder anderen Pflegenden, die Aerzte ganz bestimmt ....
                Ich mach keinen Hehl draus, dass mir die sog. Behandlungspflege sehr liegt und ich eher ein technisch versierter Mensch bin. An Beatmung rumschrauben, Zugänge legen, sogar bei Frühchen ist bei uns kein Problem etc. die Grundpflege ist aber sehr sehr wichtig.
                Z.B. der Satz ich brauch nicht anfangen Zugänge zu legen oder Blut abzunehmen, bevor ich die Grundpflege incl basaler Stim. usw nicht durchgeführt habe zieht bei uns nicht, da es unsere Aufgabe ist. Find ich auch gut so. Wir haben unsere Spielwiese und die Aerzte haben die Ihrige.
                In der Schweiz gibt es deshalb auch keine solchen Diskussionen wie hier. Jedenfalls hab ich noch keine kennengelernt, ausser von Deutschen, die hier rüberkommen und dann erstaunt zum Besten geben wie erstaunt sie doch sind, was wir alles dürfen und das Sie das nicht gut finden, es sei ja schliesslich Arztsache dies oder das zu tun...
                Tja da kommt dann eine Schweizer Schwester und erklärt in kurzen Zügen, das sei Ihre Kompetenz, das habe Sie gelernt und das lasse Sie sich auch nicht wegnehmen. PUNKT!
                Find ich immer wieder lustich......
                Siehst Du, von unserer Seite her gesehen drängt sich solch ein Thema gar nicht auf. Und wir stehen in sachen Grundpflege keinesfalls irgendwem nach, das bitte ich zu glauben. Hier werden innovationen und Fortbildungen gross geschrieben. Wir haben zu allem möglichen richtlinien und Kompetenzlisten.
                Sowieso lernt hier ein Pflegeschüler als Allererstes die 5 Funktionen PflegeGuck ma Und was Dir eine Schwester hier ganz sicher aufzählen kann sind Ihre Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen Guck ma
                Das trägt zu Selbstbewusstsein bei.
                Wie gesagt ich bin ganz froh dass es hier so ist wie es ist, bin aber trotzdem keiner der seine Patienten im Dreck liegen lässt oder nicht weiss wie man sie anständig lagert oder kinästhetisch bewegt oder mobilisiert.
                Bin mittlerweile ganz zufrieden mit dem was ich hier tue und wie ich das tue. In Deutschland wär ich schon lange nichtmehr in der Pflege tätig.

                liebe Grüsse aus St.Gallen
                Sky
                Zuletzt geändert von Skysurfer; 13.10.2005, 20:11.
                Jeder, der glaubt er sei zu klein um etwas zu bewegen, war noch nie mit einem Moskito alleine in einem dunklen Raum
                Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann, umgekehrt wird´s schon schwieriger....

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                  #9
                  AW: Mehr Arbeit - weniger Geld

                  Tja skysurfer, dann trennen uns wohl Welten. Für mich ist der Mensch keine Ansammlung von Organen, bei denen man nur für den ordentlichen Betrieb sorgen muss. Für mich hat der Mensch eine Seele, einen Geist. Diese Einstellung hatte ich übrigens schon vor meiner basalen Laufbahn.

                  Ich habe andere Erfahrungen gemacht in der Pflege als du. Vielleicht erlebst du mal ähnliches, vielleicht auch nicht. Man muss bereit sein für solche Erlebnisse. Man sieht sie nicht mit den Augen nur auf dem Monitor, dem Beatmungsgerät.

                  Pat. 55 J. Reinsult, der wievielte ??? Diesmal ist eine Halbseitenlähmung die Folge und viel schlimmer für den Pat.: er kann sich nicht mitteilen. Alles in ihm ist in Aufruhr. man kann es am Monitor sehen: HF zwischen 120-140, RR diastol. zwischen 200- 220. Was tun? Ebrantil, Fallicard? Wir haben mit dem Doc gesessen und überlegt. Vorschläg von der Pflege: ASE. Der Doc genehmigt es, als letzten Versuch vor medikamnetöser Intervention. Also ASE beim Pat. für die Dauer von ca. 1,5-2 min, dann umgrenzende Lagerung. Ergebnis sofort sichtbar im Monitor: HF um 100 konstant, RR primär 140/80- wahrscheinlich orthostatischer Effekt??? durchs sitzen, nach weiteren 10 Minuten RR diastolisch 160 konstant. Der Effekt hielt ca. 2,5 bis 3 Stunden an und ließ sich ducrh eine erneute ASE reproduzieren.

                  Diese "Wunder" sind mir immer wieder begegnet, mal so auffällig wie dieses Beispiel- mal weniger auffällig. Man wird nicht gesund durch Medis und den die gute OP alleine. Dazu gehört mehr.

                  Aber jeder ist nicht geeignet für die Pflege. Es gibt Kollegen, die können wunderbar ein Gerät bedienen- aber sie schaffen es nicht auch nur 5 Minuten auszuhalten. Eine Situation auszuhalten, die auch ihre Emotionen anspricht.

                  Ich hab vor einigen Jahren auf einem Kongress dazu eine Aussage von Zieger /Comparetti zum Umgang mit Komapat. gehört. Sie trifft auf eine große Anzahl von Intensivlern zu:

                  Bewußtwerden eigener Ängste im Umgang mit Komapatienten
                  nach Zieger und Comparetti

                  - vor dem unbekannten, fremden Anderen
                  - vor seinen unverstandenen Äußerungen
                  - vor eigener Hilflosigkeit und Ohnmacht
                  - vor Schmerzen und Verletzungen
                  - vor Verstümmelung und Behinderung
                  - vor dem Leblosen
                  - vor dem eigenen Tod!

                  Abwehrformen und Verarbeitung/ Integration
                  nach Zieger und Comparetti

                  „Wilder“ therapeutischer Aktionismus (Position der Omnipotenz)

                  Verleugnung, Verdrängung der Realität (Position der Bekämpfung des Bösen)

                  Abspaltung und Abweisung des anderen (Schuldzuweisung und Selbstvorwürfe, Projektion und Hilflosigkeit)

                  Reife Verarbeitung und Bewältigung
                  Trauerarbeit
                  Akzeptieren der Realität
                  Integration der Gefühle

                  Vielelicht braucht man Zeit im Beruf um sich zu verändern. Ich hab 10 Jahre in der Intenivtherapie bei Erwachensen gearbeitet. Dann nochmal 5 Jahre Intensivüberwachung. Man wird ruhiger mit den Jahren und besinnt sich mehr auf das eigentlich wichtige und besondere in diesem Beruf. Ich baruche keine ärztl Tätigkeiten für meine Selbstbestätigung mehr. Ich habe soviel positives Feedback von den Pat. zurückbekommen in den letzten Jahre, dass ich nicht den Eindruck habe eine falsche Richtung eingeschlagen zu haben.

                  Ist Selbstbewußtsein gebunden an die Kompetenz ärztl Tätigkeiten ausführen zu dürfen?

                  Elisabeth

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                    #10
                    AW: Mehr Arbeit - weniger Geld

                    Zitat von Elisabeth
                    Tja skysurfer, dann trennen uns wohl Welten. Für mich ist der Mensch keine Ansammlung von Organen, bei denen man nur für den ordentlichen Betrieb sorgen muss. Für mich hat der Mensch eine Seele, einen Geist. Diese Einstellung hatte ich übrigens schon vor meiner basalen Laufbahn.


                    Ist Selbstbewußtsein gebunden an die Kompetenz ärztl Tätigkeiten ausführen zu dürfen?

                    Elisabeth
                    Naja, ich weiss ja nicht wo Du herausgelesen haben willst, das für mich meine Patienten keine Seele haben , hab ich von einer Ansammlung von Organen geredet?
                    Mein Selbstbewusstsein war schon vor dem Gang in die Schweiz vorhanden, hab ich ja geschrieben oder? Ich muss mich auch nicht beweisen vor irgendjemandem oder mit irgendwas, ich weiss was ich kann und kenne auch meine Grenzen ganz genau. Ich hab auch kein Kompetenzgerangel mit unseren Medizinern, hier ist auch nicht alles Supertoll, aber ein mächtiges Stück besser als in Deutschland, auch wenn das jetzt einige nicht hören wollen, jedenfalls für mich. Ich werd hier nicht angemacht oder herablassend behandelt oder als Gehilfe angesehen. Das merke ich jeden Tag in meiner Arbeit.
                    Ich find es Toll was Du so treibst und deine Einstellung ist super, allerdings frage ich mich was Du so für einen Frust hast, sonst würdest Du ja nicht ständig unterstellen ich würde dies nicht beachten, hätte dafür kein Verständniss. Oder hätte noch nie über nichtmedikamentöse Therapien nachgedacht. Also wirklich. Langsam geht mir die Puste aus mich rechtfertigen zu müssen.
                    Belassen wirs doch einfach dabei. Man kann die Schweiz nunmal nicht mit Deutschland vergleichen, da stimmen die voraussetzungen(Bedingungen) nicht.

                    Trotzdem liebe Grüsse aus St.Gallen
                    Jeder, der glaubt er sei zu klein um etwas zu bewegen, war noch nie mit einem Moskito alleine in einem dunklen Raum
                    Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann, umgekehrt wird´s schon schwieriger....

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                      #11
                      AW: Pflege

                      Hi skysurfer

                      mein Frust sind Leute wie du, die sich ohne ärztl. Tätigkeiten als nur halb so wertvoll empfinden und dadurch unter einem mangelnden Selbstbewußtsein leiden.

                      Naja, ich weiss ja nicht wo Du herausgelesen haben willst, das für mich meine Patienten keine Seele haben , hab ich von einer Ansammlung von Organen geredet?
                      Wahrnehmung ist stets subjektiv, da hast du wohl recht haben. Ich hab mir mal die Mühe gemacht und deine Postings durchgelesen. Ich wollte mein Bild von dir korrigieren. Es tut mir leid, deine Aussagen bezüglich der Bedeutung der Grundpflge im Genesungsprozess überzeugen mich nicht. Dafür finde ich flammende Reden für die Übernahme ärztl. Tätigkeiten.

                      Ich will nicht unwillig erscheinen, also korrigiere ich meine Einstellung dahingehend: Ärztl Tätigkeiten ja... ABER: nur wenn es sich machen läßt, meint die Grundpflege dabei nicht zu kurz kommt.
                      Und da tut es mir leid: Grundpflege ist leider nicht nur füttern, waschen, trockenlegen. Da geht es um viel mehr. Ergo: es bleibt keine Zeit für vom Doc ungeliebte Tätigkeiten. Da muss er notgedrungen selber tätig werden.

                      Nochmal die Frage an dich skysurfer: was ist Pflege für dich? Wann ist sie wertvoll? Wenn du etwas wegdeligieren/ auf etwas verzichten müßtest, was wäre es: Grundpflege oder Behandlungspflege? (Die Situation ist so, dass du eine eindeutige Entscheidung treffen müßtest)

                      Elisabeth (die sich jetzt mal auf http://www.intensivmedicus.de/frameset.htm wird)

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                        #12
                        AW: Pflege

                        Zitat von Elisabeth
                        Hi skysurfer

                        mein Frust sind Leute wie du, die sich ohne ärztl. Tätigkeiten als nur halb so wertvoll empfinden und dadurch unter einem mangelnden Selbstbewußtsein leiden.
                        Ergo: es bleibt keine Zeit für vom Doc ungeliebte Tätigkeiten. Da muss er notgedrungen selber tätig werden.
                        Nochmal die Frage an dich skysurfer: was ist Pflege für dich? Wann ist sie wertvoll? Wenn du etwas wegdeligieren/ auf etwas verzichten müßtest, was wäre es: Grundpflege oder Behandlungspflege? (Die Situation ist so, dass du eine eindeutige Entscheidung treffen müßtest)

                        Elisabeth (die sich jetzt mal auf http://www.intensivmedicus.de/frameset.htm wird)
                        Also ich habe offen zugegeben, dass mir solche Tätigkeiten spass machen na und? die gehören zu meinem Berufsfeld dazu, fertig. Das lass ich mir auch nicht nehmen. Ich arbeite auf einer Intensivstation, da kommt es gottseidank sehr wenig vor, dass ich aus Zeitmangel oder Arbeitsbelastung keine Zeit für einzelne Dinge habe, aber wenn ich wählen müsste würde ich Dinge aus der Grundpflege weglassen ohne große Gewissensbisse, das ist nicht optimal aber nötig(nur bei Notfällen oder zu hoher arbeitsbelastung). Gottseidank haben wir einen Stellenschlüssel von dem andere nur träumen können, da erklärt sich selbst, das wir für Dinge zeit haben, für die Ihr villeicht keine habt. Da kann ich dann verstehen, dass Du sagst die Grundpflege ist wichtiger. Den Rest soll dann wer anders machen, in dem Fall der Arzt. Das hab ich ja nie in Abrede gestellt. Wenn für das wichtigste keine Zeit ist, brauch ich auch kein Blut abnehmen o.ä. Ich hab doch gesagt, man kann unsere Voraussetzungen unter denen wir arbeiten nicht 1:1 nehmen.
                        Ich hab auch schon Ärzte zum Blutabnehmen und Insyte legen zitiert, weil ich keine Zeit hatte und mit waschen oder Füttern beschäftigt war, Die Kinder wollen ja auch mal gestreichelt werden. Oder ein Händchen will gehalten werden. Du hast wahrlich Probleme Dir vorzustellen, dass es Leute gibt, die beides gerne machen, "Behandlungspflege" und "Grundpflege" und beides villeicht auch gut hinkriegen und noch ohne Abstriche im jeweils anderen Teilbereich gell?
                        Ich finds aber gut, dass Du immer wieder die Zeit findest Dich mit mir "rumzuschlagen" jetzt im positiven Sinne. Leider gibt es im Forumsbereich der Pädiatrie nichts, aber auch gar nichts, wo auch nur annähernd eine Diskussion egal welche Themen abzulaufen scheint(Jedenfalls diejenigen die ich kenne). Deswegen hab ich ja eins ins Leben gerufen auf oben genannter Website. Es haben sich schon ein paar Leute angemeldet einige Threads wurden über 40 mal gelesen, aber keine Antworten..... das is echt traurig. Wenn man bedenkt wieviele Pflegende es gibt......treiben sich doch immer dieselben Leute in solchen Foren rum. Die geben dann aber Gas für zwei!!!!! Respekt!!!! Aber in der Pädiatrie muss sich noch einiges tun.
                        Jeder, der glaubt er sei zu klein um etwas zu bewegen, war noch nie mit einem Moskito alleine in einem dunklen Raum
                        Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann, umgekehrt wird´s schon schwieriger....

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                          #13
                          AW: Pflege

                          Hallo Elisabeth, hallo Skysurfer,

                          ich hoffe, ich störe den Austausch Eurer Pflegeverständnisse nicht, wenn ich mir einige Bemerkungen erlaube!?
                          Einleiten möchte ich mit einer vielleicht bekannten Aussage vom Kollegen John McDonough, die er auf dem 9. Hannöverschen Anästhesiepflegetag 2004 tätigte:
                          "Warum sind Patienten in Krankenhäusern??
                          "Zu Operationen? Zur Endoskopie? Zu Laboruntersuchungen? Zu Röntgenuntersuchungen? Zur Strahlentherapie?
                          NEIN! NEIN! Das alles kann auch ambulant erfolgen!
                          Sie sind da, um GEPFLEGT zu werden!!"

                          Dieses untermauert im Allgemeinen für mich das Selbstverständnis von Pflege, und führt darüberhinaus im Speziellen die Differenzierung von Basic und technical nursing ein Stück weit ad absurdum. Was bedeutet " jemanden zu pflegen "??? Ohne jetzt eine tiefschürfende Exkursion in pflegetheoretische Sphären vorzunehmen, bedeutet ( Intensiv- ) Pflege für mich, die Unterstützung des Menschen in den Aktivitäten / Belangen, die er momentan nicht ( oder nicht mehr ) alleine ausführen kann!!! Gerade auf der Intensivstation verschmelzen hier die Bereiche der Unworte " Grund- und Behandlungspflege "..............

                          Ich wähle hier exemplarisch das Atmen und deren Unterstützung!
                          Je nach Zustand des Patienten werden im Team Maßnahmen gewählt, die nicht- technischer und technischer, nicht- medikamentöser und medikamentöser, aber immer unterstützender Natur sein sollen:
                          Information, Anleitung, Kommunikation, Interaktion, ASE, Positionswechsel, Lagerungsgrainagen, Atemtherapie, SMI, Inhalation, BS, Spasmolytika, NIV, maschinelle Ventilation, Sekretmobilisation, Bronchialtoilette etc. etc. etc. etc. ( keine Prioritätensetzung oder Anspruch auf Vollständigkeit )

                          Wichtig ist doch in dieser Situation, durch Beobachtung, Wissen, Erfahrung UND Intuition DIE geeigneten Maßnahmen für DEN speziellen Patienten zu wählen, durchzuführen und zu evaluieren ( ggf. eine neue Entscheidung zu treffen ).

                          Für die Entwicklung dieser Schlüsselqualifikationen bedarf es Zeit zur eigenen Orientierung, Erfahrung und kontinuierliche Wissensaneignung und -umsetzung. Die Fachweiterbildung spielt hier eine wesentliche Rolle, vorausgesetzt, daß ich mich auf diesen Lernprozess einlasse, gewillt bin, über " den Tellerand zu schauen " und meine Differenzierungsfähigkeit schule.

                          Ich glaube, jede / -r von uns kann sich an die erste Zeit auf der Intensivstation erinnern.... viel Technik und Komplexität!!! Doch: je besser ich die Technik kenne und mir diese zu Nutzen mache, je besser ich Zusammenhänge und Wechselwirkungen erkennen und danach handeln kann, desto umfassender und professioneller ( ich benutze bewußt NICHT das Wort " Ganzheitlichkeit ", von dem keiner weiß, wie es definiert ist ) kann ich dem Patienten Unterstützung in seiner aktuellen Situation leisten. Das macht m.E. Intensivpflege aus und beinhaltet basical & technical aspects (die " Stufen zur Pflegekompetenz " von Patricia Benner beschreiben dieses sehr treffend, auch wenn nicht alle Pflegenden zu PflegeexpertInnen werden!)

                          Abschließend eine Bemerkung zur rechtlichen Situation in Deutschland: Die Ausführungen von Doctore sind uns ja nicht wirklich neu, sondern eher jeder / jedem geläufig !!! Vorbehaltsaufgaben sind leider auch im neuen KrPflG sind vorgesehen, aber... die Durchführungsverantwortung der Pflegenden bei Übernahme von und Mitwirkung bei diagnostischen und therapeutischen kausalen und palliativen Maßnahmen bleibt!

                          Ich hoffe, meine Ausführungen sind nicht zu verwirrend! Allen ein sonniges WE!!

                          Herzliche Grüsse
                          Sabine, die ihr Pflegeverständnis auch immer wieder hinterfragt
                          Tatsachen muß man kennen, bevor man sie verdrehen kann ( M. Twain )

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                            #14
                            AW: Pflege

                            Zitat von Skysurfer
                            ......treiben sich doch immer dieselben Leute in solchen Foren rum. Die geben dann aber Gas für zwei!!!!! Respekt!!!!
                            ... für zwai ... RICHTIG!

                            "Ich heiße Superfantastisch. Ich trinke Schampus mit Lachsfisch."

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                              #15
                              AW: Pflege

                              Vielleicht sollte ich noch ein paar erklärende Worte zu meiner Entwicklung mit in die Diskussion mit einbringen:

                              4 Jahre periphere Pflege Pädiatrie
                              10 Jahre Intensivüberwachung / - therapie
                              7 Jahre Intensivüberwachung
                              seit 3 Jahren IBFW

                              Wenn ich jetzt zurück blicke, dann fällt mir auf, dass ich während der Zeit der Intensivtherapie ähnlich dachte wie Lutz. Ich habe zu der Zeit auch geglaubt, dass die medzinische Therapie über allem steht und wenn Herr Doktor mal nicht greifbar, dann mußte ich ja aktiv werden. Das geben von diversen Medikamenten war gang und gebe. Wir hatten eine Menge Bedarfsmedikamente. *g* Das wir hin und wieder auch mal ein Medikament zum Bedarfsmedikament erklärten ohne das der Doc es wußte... darüber decken wir mal den Mantel des Schweigens. Wir waren selbstbewußt... zumindest haben wir es so bezeichnet.
                              Dann kam der (selbst gewollte) Wechsel weg von den allmächtigen Geräten. das war eine gravierende Umstellung. Sehr schnell wurde klar, dass dort die Medis anders genutzt wurden. Nebenwirkungen spielten auf einmal eine Rolle, die ich zwar im Beipackzettel gelesen hatte, aber bis dato nie eine Rolle spielten. Dazu kam, dass es hier Dotores gab, die am Anfang ihrer Kariere standen. Das nächste war: hier gab es andere Pat.. Medikamente und Geräte halfen den Pat. nur sehr eingeschränkt. Außerdem wurde ich das erste mal mit dem Bild, was Kollegen aus der Peripherie von uns haben konfrontiert: arrogant, überheblich, mangelnde Empathiefähigkeit. Das hat gesessen. Mein ärztl. geprägtes Selbstbewußtsein war angeknackst. Und nun?

                              Ich habe mich auf meine Ursprünge besonnen. Vor 25 Jahren war man noch nicht so technikgläubig. Ein Monitor wurde eher skeptisch betrachtet. Der Pat. und sein Befinden war viel wichtiger. Ergo hab ich die Technik als Hilfsmittel gesehen, dass mich entlasten soll. Ich brauche die Tropfen bei der Infusion nicht zählen, das macht der Infusiomat. Nun gabs aber viel Zeit... für die Pflege. Füttern, waschen, trockenlegen... damit ist man ruckzuck fertig. da musste es doch noch mehr geben. Das erste Konzept welches mir "über den Weg lief" war BasStim. Dann kam Bobath, dann Kinästhetik, dann FOTT ... . Auf einmal war Pflege interessant. Dann kamen die Fragen: warum tue ich dies in der Pflege so und so? Warum reibe ich den Rücken mit einem Gel ein zur Pneumonieprophylaxe? Was soll das bringen? Wie wirkt das Mittel? Prophylaxe meint ja Verhütung... aber wenn ich was verhüten will, dann muss ich ja erst mal den Entstehungsmechanismus verstehen. Und um so mehr ich mich damit beschäftige, um so vielfältiger werden die pflegerischen Angebotsmöglichkeiten. Die Technik ist damit nicht verschwunden. Soll sie auch gar nicht.
                              Ich lass mir heute nicht mehr von einem Doc schriftlich ansetzen: ...prophylaxe. Da gibst ne entsprechende Antwort. ich misch mich in seine Therapie auch nicht ein. Auch das ist Selbstbewußtsein in meinen Augen.
                              Ärztl. Tätigkeiten übernehmen: wenn der Doc nachweislich verhindert ist, breche ich mir keinen Zacken aus der Krone mal Blut abzunehmen oder eine Flexüle zu legen. Aber es soll die Ausnahme bleiben- nicht die Norm. Mit dieser Regelung sind wir in unserem Team gut gefahren. Jeder hat seinen Auftrag, den er zu erfüllen hat. Und dazu gehören beim Doc auch ungeliebte Tätigkeiten. Ich bin nicht für die Entlastung des Doc angestellt, sondern für den Pat..

                              Elisabeth

                              PS Zur Kinderkrankenpflege gibts tatsächlich fast nichts. Woran das liegen mag?

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