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Katecholamine mit Trägerlösung?-Oder lieber doch nicht?

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    Katecholamine mit Trägerlösung?-Oder lieber doch nicht?

    Hallo!

    Bei uns auf Station ist die Diskussion ausgebrochen, ob man Katecholamine nur zusammen mit einer Trägerlösung (zum Beispiel NaCL 0,9% auf 10 ml/h) oder besser alleine an einem Schenkel des ZVK laufen lassen sollte!
    Wie wird dies bei Euch auf den Stationen gehandhabt?

    Danke für Antwort und freundlicher Gruß
    Raffi77

    #2
    Lieber doch nicht!

    Hi Signore.

    Danke für die Frage zu meinem zweitliebsten Lieblingsthema! Da erlaube ich mir einfach mal die erste Antwort im Thread:

    Ich persönlich favorisiere und kenne nur die Variante ohne Trägerlösung.

    Mir will auch kein Grund einfallen, der für eine Trägerlösung spricht - eher ein paar dagegen:

    So eine NaCl-Flasche am Katecholaminschenkel verleitet schonmal eher dazu, über das System auch andere (Kurz-)Infusionen laufen zu lassen als keine NaCl-Flasche

    Grund Nummer 2 und wahrscheinlich auch bestes Contra-Argument: der Infusomat an sich. Wenn man die Tropfkammer bei höheren Laufraten mal beobachtet, fällt auf, dass die Maschinen zwar die eingestellte Menge / Stunde durchlaufen lassen, allerdings bauartbedingt nicht kontinuierlich.
    Dieser Infusiomaten-Antrieb arbeitet ja so ähnlich wie eine Rollerpumpe, nur halt mit Lamellen, die sich wellenartig von oben nach unten bewegen und dadurch die Flüssigkeit durch die Leitung drücken.

    In dem Moment, wo die Welle unten angekommen ist und es oben wieder von vorne losgeht, kommt es halt zu einer Veränderung der Laufrate des NaCls - und somit auch zur einer veränderten Rate des Katecholamins.

    Also: Katecholaminen gehört (mindestens) ein Schenkel reserviert.

    Ein paar weitere, sehr brauchbare Praxistipps findest du im zwai-Journal unter dieser Adresse:

    -> http://www.zwai.net/pflege/Intensiv/.../Praxis-Tipps/

    Nachmachen!

    Trägerfrei und Spaß dabei: hhe

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      #3
      AW: Katecholamine mit Trägerlösung?-Oder lieber doch nicht?

      Was soll man da noch sagen....
      der "Chef" hats prima erklärt

      Es soll auch Leute geben, die bei "Luftalarm" in der Trägerlösung kurz "mal durchlaufen lassen"

      Ganz klar - bei "uns" nur über einen separaten Schenkel und ohne "Beiläufer"
      Auch völlig problemlos - wir nutzen meist 4 oder 5- lumige ZVK`s

      Gruß PICCOlina
      -- Anja`s Kids on Ice --
      www.eistheater.de

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        #4
        AW: Katecholamine mit Trägerlösung?-Oder lieber doch nicht?

        Moin,
        im Zuge meiner Laufbahn durch verschiedene Kliniken habe ich beide Möglichkeiten kennen gelernt.
        Allerdings wird in den meisten Kliniken die Variante alleine über einen Schenkel des ZVK's und ohne Trägerlösung genutzt, auch an meinem derzeitigen Arbeitsplatz laufen Katecholamine grundsätzlich alleine über einen Schenkel.
        Tschau

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          #5
          AW: Katecholamine mit Trägerlösung?-Oder lieber doch nicht?

          Liebe Kollegen!

          Auch ich kenne nur die Variante ohne Trägerlösung, und auch mir will kein Grund dafür, sondern nur welche dagegen einfallen.
          Hanno hat es schon ganz genau auf den Punkt gebracht.

          "Außerdem bin i em Schwobaländle, ond a Fläschle meh gschpart isch emmer guet, gell?"

          Fällt denn irgendjemandem ein Grund für Trägerlösungen ein?

          Viele Grüße
          Rainer.
          ...not sleeping...but relaxed...

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            #6
            AW: Katecholamine mit Trägerlösung?-Oder lieber doch nicht?

            Moin, liebe Kolleginnen und Kollegen!

            Typisches bzw. ausschließliches Regime auf unserer Intensivstation ist ein separater Zugang für
            => Katecholamine
            => Analgosedierung

            um die Appikationsgeschwindigkeit konstant zu halten ( aufgrund bereits genannter Schwankungen der Förderrate der Infusion ).

            Liebe Grüsse

            Sabine
            Tatsachen muß man kennen, bevor man sie verdrehen kann ( M. Twain )

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              #7
              AW: Katecholamine mit Trägerlösung?-Oder lieber doch nicht?

              Da danke ich doch schonmal recht herzlich für die Antworten!
              Mal sehen was bei rum kommt wenn wir´s bei uns auf Station
              "ausdiskutiert" haben!
              Mir persönlich will auch kein wirklich guter Grund für eine
              Trägerlösung einfallen!Aber vielleicht gibt es sie ja doch
              irgendwo in der "Infusions-Regime-Welt"? Wenn ja,bitte mal schreiben!
              Ziel der Sache mit Träger soll ja sein die RR-Schwankungen des Patienten
              bei Katecholamin-Wechseln zu minimieren!Meiner Erfahrung nach erfüllt es
              diesen Zweck nur leider nicht!Eher ganz im Gegenteil: Sollte die Trägerlösung
              mal leer sein und sowas soll ja mal vorkommen sind die RR-Schwankungen ähnlich
              oder sogar noch höher als wenn man die Katecholamine alleine laufen lässt!So ein Infusomat braucht ja auch seine Zeit bis er wieder anläuft!Und in der Zeit Zeit kommt es auch zu einer beträchtlichen Verringerung des Infusionsflusses am ZVK-Schenkel.......usw. usw.

              Nun gut,soviel hierzu
              Raffi77

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                #8
                AW: Katecholamine mit Trägerlösung?-Oder lieber doch nicht?

                Hi Raffi.

                Zitat von SignoreR12
                Ziel der Sache mit Träger soll ja sein die RR-Schwankungen des Patienten
                bei Katecholamin-Wechseln zu minimieren!
                Wie gesagt: eine bessere, sichere und einfachere Lösung stellen wir in dem Artikel "Tipps zum sicheren Umgang mit Spritzenpumpen" unter dem Absatz "überlappender Spritzenwechsel" vor.

                Sieht dann in etwa so aus:



                Wär das nix für Euch?

                Schönes Wochenende,

                hhe

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                  #9
                  AW: Katecholamine mit Trägerlösung?-Oder lieber doch nicht?

                  Hallo

                  also ein paar Argumente für eine Trägerlösung bei uns vielmehr Einschwemminfusion genannt. Der Name sagt schon wofür es gut sein soll Katecholamine einschwemmen; viel besser noch dafür sorgen, dass meine Veränderungen in kleinen Schritten von 0,1 - 1 ml /h nicht erst nach einer Stunde oder wann auch immer wirksam werden. Veränderungen an kreislaufwirksamen Medikamenten sollen schnell beim Patienten ankommen, das erreiche ich eben durch eine höhere Flussrate (beiu uns mind. 20 ml/h) schneller als nur durch die Perfusoren. Schwankungen durch den Antrieb des Infusomaten finden in der Theorie sicher statt haben in der Praxis aber keinerlei sichtbare effekte. Das Argument klingt allerdings ziemlich toll !!
                  Ich habe in den letzten Jahren mit beiden Verfahren gearbeitet und halte die Methode mit Einschwemminfusion für günstiger um Veränderungen beim Patienten schnell zu realisieren. Man erspart sich viele Katecholaminbolusgaben aus der Hand.
                  Probleme beim Wechsel der Spritzen/Einschwemmung treten nur bei extrem instabilen Patienten auf, bei denen wir auch das von hhe propagierte Verfahren mit Dreiwegehahn verwenden.
                  Kurzinfusionen oder Boligaben von Medikamenten an dem Katecholaminschenkel lassen sich durch adäquate Markierung und Beseitigung der zuspritzmöglichkeiten gut verhindern.

                  Viele Grüße

                  Christoph

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                    #10
                    AW: Katecholamine mit Trägerlösung?-Oder lieber doch nicht?

                    Hallo Christoph!

                    Eins verstehe ich dabei nicht:
                    Katecholamine werden bei uns nur zentralvenös verabreicht.
                    Dies bedeutet: wenn ich eine Änderung am Perfusor einstelle, kommt das Ergebnis direkt vor Ort an, also reagiert der Patient auch sofort.
                    Warum also die Trägerlösung? Oder gebt ihr auch periphervenös Katecholamine?
                    Ich kann mir zwar vorstellen, daß der Patient vielleicht minimal schneller reagiert, aber auch Boligaben sind ja mit den heutzutage gängigen Perfusoren sehr komfortabel verabreichbar, da muß man nicht mehr aus der Hand spritzen, vor allem nicht bei den von Dir angegebenen Dosierungen.
                    Vielleicht kannst Du mir das ja nochmal deutlicher veranschaulichen, ich arbeite in der Anästhesie, da kommt diese Situation nicht ganz so häufig vor.

                    Viele Grüße aus dem Schwabenland von Rainer.
                    ...not sleeping...but relaxed...

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                      #11
                      AW: Katecholamine mit Trägerlösung?-Oder lieber doch nicht?

                      Hallo Katecholamisten,
                      Interessante Fragestellung, aber warum gibt man dann die "Trägerlösung" - also "Anschwemmhilfe" nicht auch mittels Perfusor?
                      Damit könnte man die von Hanno beschriebene unsichere Variante der Infusion von Bolusmengen vermindern.

                      Jedoch muss ich anmerken das alleine aus hygienischer Sicht die Gabe von Medikamenten/Infusionen (ebenso Anzahl der Infusionszugänge und "Schenkel") auch und gerade auf Intensivstationen jeden Tag neu und kritisch überdacht werden sollten. Dies spricht gegen zusätzliche Lösungen an egal welchem Schenkel.

                      Da jede Manipulation an Zugängen die in das Innere der Patienten führen potentielle Gefahr für diese bedeuten, sollten diese weitestgehend minimiert werden, oder?

                      Gruß, T.

                      minimalize vs. overdrive
                      for those about to nurse... we salute you...

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                        #12
                        AW: Katecholamine mit Trägerlösung?-Oder lieber doch nicht?

                        Zitat von Ambu das Beuteltier
                        Hallo Katecholamisten,
                        Interessante Fragestellung, aber warum gibt man dann die "Trägerlösung" - also "Anschwemmhilfe" nicht auch mittels Perfusor?
                        Christoph hat ja geschrieben, dass die Trägerlösung mit 20ml/h läuft. Wenn ich das über einen Perfusor mache, der i.d.R. einer 50ml-Spritze Platz bietet, müsste ich die Spritze alle 2,5 Stunden wechseln - und damit wiederum eine Veränderung der Laufrate in Kauf nehmen - zumindest, wenn man den NaCl-Perfusor nicht auch doppelt laufen lässt ).

                        Aber wie gesagt: ich halte von den Trägerlösungen für Katecholamine nix.
                        Wenn der Perfusor erstmal angelaufen ist, kommen alle Veränderungen der Laufrate auch in Echtzeit beim Patienten an. Bei Ungeduldigkeit oder wenn irgendein Medikament unbedingt ganz sofort ankommen soll, kann anfangs einen Bolus von 0,5 - 0,7 ml (je nach MLK) geben, um das Lumen zu füllen und los geht's!

                        Schönen Gruß,

                        hhe

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                          #13
                          AW: Katecholamine mit Trägerlösung?-Oder lieber doch nicht?

                          Moin,
                          bei uns ist es so, dass die Catecholamine via Perfusor und einer Trägerlösung von G5% oder NaCl 0,9% (je nach Medikament) auf 50 ml aufgezogen über einen seperaten und mit roten Klebis gekennzeichneten Schenkel des MLK verabreicht werden.
                          Es entstehen keine unbeabsichtigten Boli oder "Leerlaufzeiten" wie beim Infusomaten, da die Laufrate via Perfusor gleichbleibend ist - bei normaler Vorgehensweise. Bei instabilen Patienten handhaben wir es so, wie HHE es in dem Bildchen und Text (s.o., mit 3-Wege-Hähnen) beschrieben hat. Keine Probleme.
                          Im Rahmen der FWB habe ich es auch genauso in den anderen Häusern kennengelernt.
                          G5% soll wohl auch die bessere Aufnahme gewährleisten...

                          Nebenbei muß ich nochmal anmerken, dass ich dieses Forum hier fantastisch finde. Ich sehe fast täglich vorbei und möchte es nicht mehr missen!! Es kommt mir wie eine Background-Familie vor.

                          Tüsken, bis demnächst.

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Katecholamine mit Trägerlösung?-Oder lieber doch nicht?

                            Scheint Zeit zu sein für eine Studie, Pflege, na-türalEment. OK, andere Berufsgruppen können den "Co" machen.

                            "Vergleich verschiedener Methoden zur kreislaufschonenden zentralen Applikation von Katecholaminen beim schwer erkrankten Patienten."

                            OK, wer meldet sich freiwillig?

                            WomBat, nur Höhlenforscher
                            Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Katecholamine mit Trägerlösung?-Oder lieber doch nicht?

                              klar Wombat,
                              solten wir da nicht gleich eine Multicenterstudie draus machen?

                              jau hanno, habe verstanden, die Laufrate und Perf.Spritzenwechselfrequenz würde ja auch wieder meinem Hygieneargument recht geben es besser nicht zu tun!
                              Danke!
                              Gruß, T.
                              for those about to nurse... we salute you...

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