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Herzalarm / Notfallteam im Krankenhaus

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    Herzalarm / Notfallteam im Krankenhaus

    Hallo,

    ich habe diese Thema erstellt um mal zu erfahren wie es bei euch in der Klinik geregelt ist, wenn es ein Notfall auf einer peripheren Station gibt.
    Wir haben bei uns auf der ITS ein Notfalltelefon eingerichtet mit der Nummer 4000 und diese ist jeder Schwester u.s.w. im Haus bekannt. Gibt es in der Klinik einen Notfall b.z.w. eine Reanimation, klingelt es bei uns ziemlich schrill und einer sprintet zum Tel.. Nach kurzer Absprache laufen ein Arzt und eine erfahrene Schwester los um der Station zur Hilfe zu eilen( mit allem Pingelpangel was so dazu gehört). Das ist der Punkt, wo die Meinung der Pflegedienstleitung und mir auseinander geht, die Pflegedienstleiterin ist der Meinung, dass jede Schwester eine Reanimation, mit allem was dazu gehört durchführen können muss und wir sollen auf unserer Station bleiben . Die Praxis zeigt aber das es anders ist, es scheitert z.B. schon beim anreichen zur Intubation (wie rum nun das Laryngoskop halten) oder was ist Suprarenin u.s.w.. Dass Schwestern von "Normalstation" dies nicht beherschen finde ich nicht so schlimm, denn jeder wird langsam aber sicher ein "Fachidiot" und es gibt Dinge, die diese Schwestern besser beherschen als ich. Leider sehen das bestimmte Leute anders. So nun habe ich von meinem Problem erzählt und würde jetzt gern mal wissen, wie es bei euch geregelt ist oder ob ihr ganz anderer Meinung seit als ich.

    Würde mich über rege Beteiligung freuen. :jubel:

    MfG
    Chrischi

    #2
    Zitat von chrischi6660
    die Pflegedienstleiterin ist der Meinung, dass jede Schwester eine Reanimation, mit allem was dazu gehört durchführen können muss und wir sollen auf unserer Station bleiben
    Hallo Chrischi.

    Ist ja toll von der PDL, dass sie alle Schwestern und Pfleger im Haus für omnipotent hält. Und ebenso hanebüchend!
    Ich gebe Dir in Sachen Fachidiotentum vollkommen recht. Es ist nicht schlimm, dass die KollegInnen auf den Regelpflegestationen keine Rea-Experten sind. Woher sollen sie es können? Der Ablauf ist so komplex, da hilft auch das beste Training wenig, wenn die Routine fehlt.

    Bei uns ist es so, dass jede Pflegekraft 1 x jährlich im Basic Life Support trainiert wird, um im Notfall die Zeit bis zum Eintreffen des Rea-Teams möglichst sinnvoll zu überbrücken. Das sollte dann auch jede/r wirklich können.

    Aber für die Feinarbeit gibt's das Rea-Team, ein Arzt und eine Pflegekraft von der Intensivstation, wie bei Euch erreichbar über eine einheitliche "Herzalarm"-Nummer.

    Alles andere ist Murks.

    Nina

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      #3
      @ Nina
      Wieviel Routine hast Du denn? Wie oft reanimierst Du?
      Ist es nicht zu einfach zu behaupten, alles andere sei Murks?

      @ Chrischi
      So ein ähnliches Problem hatten wir auch: Telefon klingelt, Arzt und Schwester laufen los, mit vollem "Mastbaum". Manchmal war schon alles wieder gut, bis wir da waren. Das hat ziemlich genervt.
      Seit 2 Jahren läuft halbjährlich eine Megacode Training. Das hat es gebracht. Seitdem sind die "peripheren" Kollegen viel sicherer. Nur wenn es mit dem dortigen Arzt/Schwester Team nicht läuft, klingelt das Nottelefon. Wir bekommen dann nur noch Info, ob ein Patient zu uns kommt.Das hört sich jetzt langwierig an, endscheidet sich aber innerhalb kurzer Zeit. Wenn wir dazugeholt werden, ist der Patient meist schon intubiert, wenn nötig, aber für den kurzen Transport noch nicht stabil genug, oder es gibt ein Defi Problem.
      Auf jeden Fall sind meine Kollegen durchaus in der Lage zu reanimieren!
      Wir laufen zwar immer noch viel, aber es läuft deutlich besser. Und die Kollegen bekommen die nötige Routine.
      Ich kann ein "verschärftes" Training nur empfehlen.

      Gruß PICCOlina
      -- Anja`s Kids on Ice --
      www.eistheater.de

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        #4
        Herzalarm

        Hallo Forum,

        ich habe in Deutschland in mehreren Kliniken gearbeitet.
        Überall gab es ein "Rotes Telefon" und ein Notfallteam.
        Trotz jährlichem Mega-Code-Training fehlt vielen Kolleg/innen einfach die Routine.
        Wo ich jetzt bin, läuft vieles anders ab.
        Wir arbeiten mit DECT-Telefonen, die pro Schicht fest zugeteilt werden.wer das Telefon Herzalarm hat, muss verpflichtend Anästhesiepfleger/Schwester sein. So will es das Gesetz.
        Das hat einen guten Grund, da es dir passieren kann, dass du deine Zugänge selbst legen musst und auch beatmest/intubierst, wenn nötig.
        Warum?
        Weil nicht unbedingt zwingend ein Arzt im Haus sein muss, und du als Anästhesiefachkraft diese Tätigkeiten in deinem Tätigkeitskatalog stehen hast.
        Wir haben jetzt auf allen peripheren Stationen semi-automatische Defis hängen, auch läuft das Mega-Code-Training gut, aber der Ausbildungsstand vieler Kolleg/innen ist teilweise noch sehr lückenhaft.

        Grüße an alle

        Michael
        mit freundlichen kollegialen Grüßen

        Michael

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          #5
          Wenn ich so genau drüber nachdenke, kenne ich irgendwie kein Krankenhaus, das kein Herzalarm Team hat. Gerade im Notfall kommt es auf routinierte Handlungsabläufe an, die sich zwischen Arzt und Pflegefachperson von der Intensivstation eingespielt haben. Dieses betrifft vor allem den Bereich der ACLS-Maßnahmen. Hier wird eine Pflegefachperson von einer Belegstation (trotz eventueller Schulungen) doch viel zu selten mit konfrontiert. Die Pflegefachperson der Intensivstation kann hier im Sinne der Patientensicherheit doch viel routinierter agieren. Außerdem wird sie ja im Rahmen ihrer Fachausbildung speziell für dieses Situationen ausgebildet.

          Kommentar


            #6
            Zitat von Pimboli
            Die Pflegefachperson der Intensivstation kann hier im Sinne der Patientensicherheit doch viel routinierter agieren. Außerdem wird sie ja im Rahmen ihrer Fachausbildung speziell für dieses Situationen ausgebildet.
            Interessanterweise überleben in der BRD nur ca. 8% eine Reanimation und den USA ca. 40%

            so long arnold

            Zuletzt geändert von Hanno H. Endres; 13.04.2006, 12:31. Grund: Link korrigiert

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              #7
              Herzalarm

              Hallösche,
              Bei uns im Haus ist es so geregelt das es eine Notrufnummer gibt die über die Telefonzentrale an die ICU´s und an alle Funker die wesentlichen Info´s weitergibt.

              Das Team was dann startet ist bunt gemischt, beteiligt am Herzalarm sind primär die Anästhesisten und Internisten, aber es springen auch Nephrologen Gynäkologen uvm ...

              Was die Pflege betrifft gibt es leider keine feste Regelung, wir Handhaben das so das einer von uns (ICU) fragt ob wir mitgehen sollen. Oftmals ist es so das wir dann nicht mitgehen, ausser es ist ein Herzalarm aus der Psychatrie da sind die Kollegen immer sehr erpicht drauf das jemand von uns mitgeht.Auch wenn ein Herzalarm aus der Radiologie kommt sind wir auch immer sehr gern gesehen

              Interessanterweise überleben in der BRD nur ca. 8% eine Reanimation und den USA ca. 40%
              Ich habe neulich auf unserem Megacode Training gehört das diese große Differenz in der Erfolgsquote darin begründet ist das sich in den USA viel rigider an die Notfallalgorhythmen gehalten wird. Aus meiner Erfahrung wird das in der Praxis nicht so gehandhabt, ausser beim Kammerflimmern da sich dieser Algorhythmus wirklich bewährt hat.Es würde mich interessieren wie denn so eure Erfahrungen sind.

              Unser Megacode Training findet leider nur 1x im Jahr statt , und da kann natürlich nicht jeder daran teilnehmen, und das obwohl der Erfolg eigentlich für sich sprechen sollte. Da viele Kollegen von den Normalstationen sich deutlich sicherer fühlen und auch die Berührungsängste mit den ungewohnten Instrumenten wie Laryngoskop & Ambu & Maske verlieren.Ich denke auch das es ganz normal ist das man zum Fachidiot wird so blöd das leider ist ...

              Da liegt es aber dann an der PDL über Fortbildung, solche Fähigkeiten zu trainieren und zu erhalten

              Ciao Aaron
              so long and thanx 4 all the fish

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                #8
                Wenn es bei uns im Hause einen Notfall gibt, wird ein Rea - Pfleger und ein Anästhesist über eine Notfallnummer informiert. Diese sprinten dann los und erledigen alles erforderliche auf der peripheren Station. Anschließend kommt der Patient zu uns auf die ITS. Wenn es zu 2 Notfällen gleichzeitig kommt müssen wir durchstarten. Im Großen und Ganzen funktioniert das ganz gut!

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                  #9
                  Zitat von arnold kaltwasser
                  Interessanterweise überleben in der BRD nur ca. 8% eine Reanimation und den USA ca. 40%

                  so long arnold

                  http://www.bundesaerztekammer.de/25/...200401085.html
                  Kann man denn die Normalstationen in den USA mit unseren vergleichen, oder wie meinst Du das? Die Amis haben doch sogar für Venenzugänge Spezialisten...

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                    #10
                    Hallo,
                    Bei uns im Haus ist es so geregelt das über eine Notfallnummer ein Arzt und eine Pflegekraft der ITV dazugerufen wird. Die Pflegekräfte (welche 1x jahr als Pflichtveranstaltung geschult werden) der "peripheren" Station leiten bereits die Reanimation ein. Trotz Training sind sie immer froh wenn sie die Leute von der ITV ankommen sehen.
                    Ich denke auch das die Routine und Erfahrung alleine schon beim Aufziehen der Medikamentem, eine nicht zitternde Hand alles wesentlich zügiger angereicht bekommt.
                    Ein Artikel im Deutschen Ärzteblatt berichtet von dem Vorwurf, das viele Krankenhäuser nicht in der Lage sind ihre Patienten innerhalb von 3-5 Minuten zu reanimieren

                    Trotz der Fortschritte im Bereich der wissenschaftlichen Erkenntnisse ist in Deutschland eine Reanimation lediglich in sieben bis elf Prozent der Fälle erfolgreich. Die Erfolgsquote liegt damit deutlich unter denen beispielsweise in den USA. Jährlich...


                    und fordert die Ausbildung der an der Reanimation beteiligten Personen. Die präklinische 8% Überlebensrate bei Reanimationen in Deutschland scheint dies zu bestätigen.



                    Weiß jemand wie die klinische Erfolgsquote liegt und die auf einer Intensivstationim Vergleich Deutschland und USA???? Dazu habe ich leider nichts finden können.

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                      #11
                      Hallo,

                      erstmal Danke, dass ihr alle so fleißig geschrieben habt. Wir haben schon mal das Problem das ein Mega Code Training bei uns keine Pflichtveranstaltung ist.
                      Unser Kurs ist auch viel zu selten angesetzt, selbst wenn alle wollten würde jeder nur alle 2-3 Jahre dran sein . Wichtig denke ich, ist auch die die psychische Belastung der Schwester (von der betroffenen Station) die den Patient oft schon länger(vielleicht auch noch die Angehörigen) kennt und dadurch vielleicht auch erstmal "schockiert" ist und in ihrem Handeln gehemmt. Da ist ein Rea.-Team mit wesentlich mehr Abstand dabei und spult die Algorhythmen routinierter und mit mehr Abstand ab. Aus der Praxis in unserer Klinik muss ich auch sagen, dass die Ärzte oft sehr schlecht ausgebildet sind oder in der Akutsituation den Kopf verlieren. Bei ca. 10-12 Reanimationen im Jahr habe ich erst 2x einen Intubierten Patienten vorgefunden und oft sind wir vor dem Stationsarzt zur Stelle. Auch habe ich erlebt, dass noch nicht mal eine Laienrea. begonnen wurde obwohl genug Kräfte vor Ort waren. Noch eine Frage: kann ein Mega Code Training auch von Fachpflegepersonal durchgeführt werden?
                      Achso was verstehen die Ami´s unter erfolgreicher :jubel: Reanimation?

                      Bis dann

                      Chrischi

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                        #12
                        Hi Arnold.

                        Zitat von arnold kaltwasser
                        Interessanterweise überleben in der BRD nur ca. 8% eine Reanimation und den USA ca. 40%
                        Dazu kenne ich noch andere Zahlen (herausgegeben von der DGAI):

                        Insofern ist es auch kein Wunder, dass sich die Erfolgsquote der Reanimationen seit 20 Jahren nicht mehr verändert hat und nach wie vor zwischen 15 Prozent und 20 Prozent verharrt.
                        -> http://www.medizin-texte.de/Anaesthe...erbelebung.htm

                        Bzw. auch -> http://www.reanimationsregister.de/

                        ,

                        hhe

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                          #13
                          Auch bei uns in der Klinik ist es so, dass es ein Notfalltelefon auf der Intensiv gibt. Wenn die Eierkiste rappelt springt ein vor jeder Schicht fest eingeteiltes Team, bestehend aus 3 Pflegekräften und dem Diensthabenden Anästheten, los. Des Nächtens, wenn Assistenten Dienst haben, werden auch wir von der Anästhesiepflege angepiept, um sozusagen "unterstützend " mitzuhelfen. Unser neuer Chef möchter aber, dass bei jedem Notfall ein Anästhesiepfleger mit von der Partie ist.

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                            #14
                            Hi Chrischi ,

                            also 2. Meldung aus FFM . Bei uns ist es so geregelt ( mein letzter Wissensstand) Wir teilen neuerdings unsere Klinik in 3 Bereiche.
                            Die Internisten besetzten von Ihrer Intensivstation ein Rea - Team u. die Anästhesie besetzt ein Rea-Team diese beiden Teams bestehen aus mind. einem Doc u. einer Pflegekraft.( können auch mehr Ärzte sein weil in der Anästhesie die Notfallcodes auf mehreren Pager gemeldet werden) Alarmierung läuft über das hauseigene Pagersystem mit speziellen Notfallcodes ( aus dem Code geht die Station hervor) Du gibst also 8 Zahlen ins Telefon ein und fertig.
                            Das 3. Team besetzt die Chir.- Anästhesiologische Intensivstation mit einem Doc u. einer Pflegekraft sowie einem Mitarbeiter unseres innerbetrieblichen Patiententransportes mit KFZ , Hintergrund: dieses Team bedient den Aussenbereich ( Parkplatz , Cafeteria, Parkanlage und alle entfernt liegenden Kliniken).
                            Natürlich gibts auch in unserer Klinik regelmäßig Rea -Fortbildungen und Notfallwägen auf den peripheren Stationen. Ich gebe dir auch recht das man mit der Zeit Fachidiot wird. egal wo!!! auch auf Intensiv!!!
                            Bei manchen Schwestern und oder Ärzten gibts da bestimmt auch Nachholbedarf, trotzdem sollte man nicht vergessen das auch bei einem Notfall auf einer peripheren Station es noch andere Pat. gibt die auch Probleme haben und wenn die Schwester allein ist oder zu zweit bei 20 oder 30 Pat. ist man froh wenn es ein Team gibt welches bei diesem Problem unterstützt. Und ich denk jeder von uns weiß das eine Rea (oder anderer Notfall) nicht mit dem positiven oder negativem Ergebnis endet sondern die Nachbereitung häufig mindestens nochmal soviel Zeit frisst.

                            mfg

                            P.S. grüss dich Aaron

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                              #15
                              >>>
                              Zitat von Gerhard Klug
                              Hallo,
                              wieder ich, wieder eine Frage...
                              ...und zwar: Kann mir vielleicht wer sagen, wie die vielleicht gesetzliche Regelung ist, in welchen Abständen Krankenpflegepersonal/Anästhesiepersonal an Reanimationsschulungen teilnehmen sollte ? Wo stehen entsprechende Richtlinien ?
                              Bereits jetzt vielen Dank und liebe Grüße !
                              online-Redaktion
                              Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF)

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