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Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

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    Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

    Der Fall:
    Oberkursschüler/in auf ITS verweigert nach erstem Tag der Zusammenarbeit mit dem PA die weitere Zusammenarbeit.
    Geplant ist eine PA als Prüfungsvorbereitung und das praktische Examen ca. eine Woche später.
    Ausführliche Gespräche wurden geführt.
    Sachverhalt:
    die/ der Schüler/in findet dem Umgang des / der PA mit den Patienten nicht korrekt.
    Hintergrund: relativ junger Pat. mit schnellen Verlauf einer ALS wird intermittierend mittels NIV therapiert.
    Patient ist aufgeklärt und hat erklärt, auch ein Heimbeatmungsgerät mit Maske zu tolerieren.
    In Absprache mit dem Patienten ist eine Verlegung in eine andere Klinik zwecks Anpassung einer Maske und Training im Umgang damit für den betreffenden Tag geplant.
    Nach schlechter, nicht tolerabler arterieller BGA Entscheidung, wenigstens für 30 Minuten NIV mittels Standardmaske. Pat. will nicht, lässt sich nur sehr schwer überzeugen und sagt dann ja.

    Schüler/in ist entsetzt, da hier aus ihrer Sicht über den Willen des Patienten hinweg entschieden wurde. (Anmerkung 1: stimmt in gewisser Weise ja...)
    (Anmerkung 2: Der Tag war ein berühmter Chaos-Tag mit vielen Zu- und Abgängen, CPR`s, aufwendigen Untersuchungen beatmeter Pat. vor Ort und Transporten... - somit verblieb keine Zeit, bestimmte Dinge sofort zu klären bzw. erklären)

    Später verlässt die /der Schüler/in den Arbeitsbereich ohne Wissen der PA. Sie wird erst nach erfolgloser Suche der Schülerin durch die Leitungskraft darauf aufmerksam gemacht, dass die Schülerin sich weinend in einen Raum zurück gezogen hat...

    Das Gespräch mit der Schüler/in ergab in erster Linie den oben beschriebenen Umgang mit dem Pat. und das sich nicht erst genommen fühlen.

    Kontakt mit der Krankenpflegeschule ist aufgenommen.

    Nun bin ich gespannt auf Eure Meinungen und Tipps.

    Viele liebe Grüße
    fridolin
    Nun
    immer gelegentlich manchmal
    Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

    #2
    AW: Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

    Ich bin etwas begriffsstutzig. Was ist eine "PA"?
    http://www.youtube.com/watch?v=IMZ5VHFtQu8

    http://www.youtube.com/watch?v=RGwiS...eature=related

    Kommentar


      #3
      AW: Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

      PA steht für:
      a) Praxisanleitung
      b) Praxisanleiter
      so long arnold

      Kommentar


        #4
        AW: Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

        Hallo,

        ich denke man sollte ein Gespräch führen, in dem die Leitung eine Vermittlerrolle zwischen Schülerin und Praxisanleiter spielt.
        Aufgrund des Zeitdrucks im Rahmen des Examen, sollte wenn es möglich ist der Praxisanleiter gewechselt werden.
        Weitere Frage ist, wie die Schülerin auf den Einsatz vorbereitet wurde, was ist die Schülerin für eine Persönlichkeit. Ich kann aus meiner Erfahrung als ich vor 2 Jahren selbst mit einer Kurskollegin noch als Schüler auf ITS eingesetzt worden war, sagen das es meiner Kollegin selbst soging, das sie einfach nicht mit der Situation nicht zurecht kommen.
        Gehe ich richtig davon aus, das sie ihr Examen auf ITS macht?Halte ich nicht für sinnvoll, da wir in der Schule nur einen Lehrer der die Fachweiterbildung hatte, die anderen waren auch in ihrer Praxiszeit nicht auf ITS und können somit eigentlich nicht einschätzen wie die Arbeit auf ITS zu laufen hat, hatte letztens eine Diskussion über Atemgasklimatisierung und die war grauenhaft.

        LG Martin

        Kommentar


          #5
          AW: Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

          Hallo Fridolin,

          bin auch etwas erstaunt, dass eine praktische Prüfung auf ITS stattfindet und halte das auch nicht für sinnvoll. Wie lange ist die Schülerin vor der Prüfung auf der Station??

          Zunächst einmal halte ich die Reaktion der Schülerin für sehr mutig, sich in einer solchen Situation mit der Praxisanleiterin "anzulegen"! Wenn dann auch die Kritik noch berechtigt ist, sollte auf jeden Fall ein klärendes Gespräch geführt werden. Zunächst alleine mit den jeweiligen Personen und dann gemeinsam.
          Grundsätzlich finde ich jedoch, dass die Schülerin eine Zusammenarbeit, nach nur einem Tag, nicht verweigern kann. Im Laufe der Berufstätigkeit werde ich immer wieder Kollegen begegnen, die sich fachlich und menschlich nicht auf "meinem Niveau bewegen". Das ist jedoch kein Grund die Zusammenarbeit zu verweigern, sondern eher ein Grund die fachliche Auseinandersetzung zusuchen. Der Schülerin sollte nahegelegt werden, in einer solchen Situation die sachliche Auseinadnersetzung mit der PA zu suchen. Es gibt u.U. Gründe für das Verhalten, die ggfs sogar Verständnis hervorrufen können.
          Die PA war evtl. aufgrund der aktuellen Stationssituation und der zusätzliche Praxisanleitung angespannt, hat einen instabilen Patienten, der eine Maßnahme verweigert die er benötigt. Sie war vielleicht hilflos, weil sie den Patienten nicht sofort überzeugen konnte oder mit der Situation alleingelassen, dass er sich anders entscheidet, als es ihr richtig erschien. Praxisanleiter sind keine perfekten Menschen und haben Schwächen, Fehler und Probleme wie wir alle.
          Für mich ist dies für die Beurteilung der Situation extrem wichtig. Ist die PA eine Pflegekraft, die häufig die entscheidungen der Patienten unberücksichtigt lässt oder war dieses Verhalten eher der aktuellen Situation geschuldet?
          Zum schluß noch eine kleine Anmerkung, wenn ich in meiner Ausbildung die Zusammenarbeit mit all denen verweigert hätte, deren pflegerisches Verhalten ich unangemessen fand, dann wäre es mit dem Examen wohl nichts geworden.....

          Gruß Tildchen

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            #6
            AW: Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

            Mir fällt spontan ein: völlig ungeeignet für den Intensivbereich, wo es nicht nur lieb und nett zugeht.
            Wollt ihr eich beide dem Stress aussetzen? Sie in einer Umgebung, die sie mit ihren Vorstellungen von Ethik und Moral nicht vereinbaren kann. Der PA mit einer Azubine, die den Sinn einer Intensivstation nicht begreift.

            Wäre es nicht besser, die Schule zu bitten im Interesse der Azubine einen Stationswechsel vorzunehmen?

            Elisabeth

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              #7
              AW: Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

              Liebe zwai`ler,
              zunächst vielen herzlichen Dank für Eure schon zu diesem Zeitpunkt zahlreichen Meinungen.
              Hier möchte ich zunächst noch ein paar Fakten zum Verständnis nachliefern:

              KrankenpflegeschülerInnen werden seit einigen Jahren zunehmend unter dem Druck abnehmender Stationen und zunehmender Schülerzahlen auf der ITS geprüft, mit sehr gutem Erfolg (die PA`s der ITS versuchen, die SchülerInnen mit viel persönlichen Einsatz und zusätzlichen Arbeitsstunden sehr gut auf die Prüfung vorzubereiten).

              Die KrankenpflegeschülerInnen dürfen alles sehen, werden aber nur an Patienten geprüft, die nicht beatmet oder mit anderen schwer invasiven Maßnahmen therapiert werden - also Patienten, die früher eher als "Überwachungspatienten" bezeichnet wurden.

              Natürlich erfolgte umgehend ein Gespräch zwischen PA und SchülerIn. Ergebnis: keines. SchülerIn beharrt auf seiner Meinung. Eindruck der PA: SchülerIn absolut überfordert.

              Versuch der PA`S (3 Vollzeit, nicht freigestellt, auf einer 22 Betten - ITS) den wie üblich sehr engen Dienstplan "um zu stricken".

              Kontaktaufnahme mit der Krankenpflegeschule.
              Persönliches Gespräch PA - Schulleitung, Schulprüfer, Kursleitung. Ergebnis: SchülerInnen können und dürfen sich Fachprüfer nicht aussuchen. Wenn SchülerIn beharrlich bleibt, dann muss sie auf eine andere Station und dort Prüfung machen.
              Gespräch Schule - SchülerIn.
              Gespräch Schulleitung - Stationsleitung, auch mit SchülerIn. Hier Vorwurf der SchülerIn PA hätte Stechlaken gezielt ins Gesicht geworfen.

              Pures Entsetzen der Leitungskräfte und Warnung an die SchülerIn, dass sie solche Vorwürfe nicht glauben würden und das dass Ganze den Charakter des Mobbing hätte.

              Ergebnis: SchülerIn lässt den PA die geplante Praxisanleitung machen, danach Entscheidung ob SchülerIn die Prüfung mit dem betroffenen PA macht.

              Heute: PA mit der SchülerIn gut gelaufen, sie lässt sich die Prüfung abnehmen.
              Befragt, nach den Plänen für die Zeit nach dem Examen sagt sie, sie möchte gerne in der Psychiatrie arbeiten und hätte sich auch dort schon beworben.
              Alternativ käme noch der OP (OP-Pflege) in Frage.

              Puuuhhh...

              Der betroffene PA hatte ein paar schlaflose Nächte...

              Und noch einmal ist die Professionalität des PA`s gefordert: in der Prüfung muss er seine Gefühle und das Geschehen zurück stellen, neutral und möglichst gerecht urteilen.

              Ob es von der SchülerIn mutig war, sich kritisch nach nur noch nicht einmal einer Schicht negativ zu dem PA zu äußern halte ich für nicht richtig sondern eher für ein Zeichen von Überforderung.

              Liebe Elisabeth, wir Recht Du doch hast mit Deiner Aussage:
              "....Der PA mit einer Azubine, die den Sinn einer Intensivstation nicht begreift. ..."

              Wer es noch nicht gemerkt hat: der betroffene PA war bzw. bin ich.

              Viele liebe Grüße
              fridolin
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                #8
                AW: Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

                Meine Hochachtung, wie du es geschafft hast, ruhig zu bleiben... selbst beim Verleumdungsversuch. Und das Wort Vergebung bekommt durch dich ein Gesicht. Hoffentlich weiß es die Azubine zu schätzen. Solchem Großmut wird sie nur sehr selten, wenn überhaupt, begegnen.

                Elisabeth

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                  #9
                  AW: Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

                  Danke, liebe Elisabeth.
                  Für mich fällt das unter "professionelles Handeln".
                  Viele liebe Grüße
                  fridolin
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                    #10
                    AW: Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

                    Hallo fridolin,

                    nach deinen Erklärungen hört sich das alles "ganz anders" an. Betrachtet man nur deinen Eingangspost, dann bleibe ich dabei, dass die Reaktion des Schülers mutig war.
                    Nach nur einem Dienst die pflegerische Haltung eines Praxisanleiters zu hinterfragen (auch wenn es hier nur um eine Situation geht) ist mutig. Die Art und Weise war falsch, das bleibt unbestritten.

                    Mit den zusätzlichen Erläuterungen ergibt sich "für mich" ein völlig anderes Bild.
                    Was ich jedoch nicht wirklich verstehe, wieso soll Überrforderung die Ursache des Verhaltens sein?

                    Gruß
                    Tildchen

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                      #11
                      AW: Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

                      Ein erwachsener Mensch entscheidet in bestimmten Situationen nicht immer rational. Die Kunst der Kollegen liegt darin, zu erkennen, was wann gemeint ist und ggf, auch mal eine etwas härtere Gangart anzuschlagen.

                      Und ich bin der festen Überzeugung, dass man die Fähigkeit zu erkennen ob der Pat. in der Lage ist, die Situation richtig zu beurteilen, nicht innerhalb von wenigen Stunden erwirbt.

                      Und wenn die Azubine damit ein Problem hat, dass man auch mal gegen den Willen des Pat. entscheidet, dann ist sie falsch im Intensivbereich. Denn es gibt die Entscheidung nicht nur in die eine hier angedachte Richtung sondern auch in die andere.

                      Elisabeth

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                        #12
                        AW: Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

                        Liebe tildchen,
                        die "Überforderung" mit der Situation ITS generiert sich meiner Einschätzung nach aus dem Verhalten der SchülerIn im Umgang mit den Patienten und aus den Gesprächen mit der SchülerIn.
                        Beispiele: aushalten alleine von Ansehen "menschlichen Leides" (z.B. schwerst-kranke Patienten die mittels NIV - Maske therapiert werden oder wach sind und per Tubus/TK beatmet werden) fällt ihr schwer. Äußerung während der Anleitung: "...sie möchte den Patienten jeglichen Wunsch erfüllen..." ohne die Grenzen des Machbaren, therapeutisch-pflegerisch sinnvollen zu sehen. Andere SchülerInnen aus dem selben Kurs sind aber dazu in der Lage.
                        Reicht das als Erklärung?
                        Viele liebe Grüße
                        fridolin
                        immer gelegentlich manchmal
                        Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                          #13
                          AW: Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

                          Der Grat zwischen Mitgefühl und Mitleid ist manchmal schmal.

                          Aber Hut ab, einen so ruhigen PA kann man sich doch nur wünschen
                          Zuletzt geändert von Paula Puschel; 22.07.2010, 19:53.

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                            #14
                            AW: Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

                            Zitat von Elisabeth

                            Und wenn die Azubine damit ein Problem hat, dass man auch mal gegen den Willen des Pat. entscheidet, dann ist sie falsch im Intensivbereich. Denn es gibt die Entscheidung nicht nur in die eine hier angedachte Richtung sondern auch in die andere.

                            Elisabeth
                            Sorry, damit gehe ich nicht konform! Auch im Intensivbereich muss ich aushalten, dass ein wacher und geistig nicht beeinträchtigter Patient (und in Kenntnis seiner Erkrankung und den entsprechenden Konsequenzen) sich gegen eine Behandlung entscheidet.
                            Eine solche Patientenentscheidung muss ich respektieren! Insofern könnte ich den "Gesprächsbedarf" der Schülerin verstehen.

                            @fridolin
                            War es für die Schülerin denn einfacher den Patienten unter Atmenot zu sehen? Für mich stellt sich die Frage was schwieriger ist. Die Patienten mit all den intensivmedizinischen Maßnahmen zu sehen, die therapeirt werden oder auszuhalten, dass ein Patient eben diese Maßnahmen für sich nicht will und dann die Konsequenzen tragen muss....

                            Nicht falsch verstehen, ich würde auch versuchen den Patienten zu der erforderlichen Maßnahme zu "überreden", weil es pflegerisch, medizinisch usw. sinnvoll ist. Schwieriger wäre für mich auszuhalten, dass ein Patient sich dagegen entscheidet.
                            Dass die Schülerin mit ihren Zweifeln, Wünschuen usw. nicht auf einer Intensivstation klarkommen würde sehe ich auch, den Patzienten jeglichen wunsch erfüllen wird ihr jedoch in anderen Bereichen nicht gelingen, auch nicht in der Psychiatrie. Im OP sind die Leuta ja in Narkose und äußern hoffentlich keine Wünsche

                            Gruß
                            Tildchen

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Schüler/in verweigert Zusammenarbeit mit PA

                              Zitat von tildchen
                              ..., dass ein wacher und geistig nicht beeinträchtigter Patient (und in Kenntnis seiner Erkrankung und den entsprechenden Konsequenzen) sich gegen eine Behandlung entscheidet.
                              Das dürfte die Frage sein, wenn ich bereits ein nicht mehr tolerables BGA habe. der Pat. verlässt sich auf uns, dass wir das Richtige tun. Der Pat. wünscht eine Heimbeatmung. Er hat sich nicht dagegen ausgesprochen. Er will lediglich die aktuell notwendige Maßnahme nicht. Ist da nicht mal erst zu klären, warum er diese verweigert? hat er wirklich alle Kenntnisse um die Entscheidung treffen zu können. Kann er also rational entscheiden?

                              Mir ist schon klar, dass hier die Patientenverfügung über allem schwebt. Aber der Pat. hat eindeutig geäußert, dass er leben will. Ihm scheint aber in keinster Weise bewusst zu sein, dass da aktive Mitarbeite erforderlich ist.

                              Und ich gehe fast jede Wette ein: der Doc spricht mit dem Pat. und prompt wird das gemacht,was notwendig ist. Das war übrigens ehedem immer mein Weg. Keine langen Diskussionen. Für Therapie ist der Doc zuständig inklusive Überzeugung von Pat. und Angehörigem.

                              Wie lange ist bei dir der Zeitraum zum Überreden? Bis der Pat. infolge seiner Atemproblematik in den "CO2-Schlaf" fällt?

                              Elisabeth

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