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Hygiene-Skandal

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    Hygiene-Skandal

    Moin,
    Hygieneskandal an zwei Münchner Kliniken
    An den städtischen Kliniken Bogenhausen und Neuperlach kann nicht mehr operiert werden - wegen mangelnder Hygiene. Oberbürgermeister Ude erstattet Anzeige. ...
    Mehr dazu: http://www.sueddeutsche.de/muenchen/...niken-1.972122
    An zwei Münchner Kliniken kann wegen erheblicher Hygienemängel nicht mehr operiert werden. Die Klinikgesellschaft wusste offenbar seit Monaten Bescheid. Warum wurde erst jetzt gehandelt?

    "Blutprodukte und Knochenreste": In der Münchner Klinik Bogenhausen weiß niemand, wann wieder operiert werden darf - die Patienten wirken gefasst.

    München - Der Skandal am städtischen Klinikum Bogenhausen weitet sich aus: Zwei weitere Führungskräfte mussten am Freitag den Hut nehmen.

    Gruß

    #2
    AW: Hygiene-Skandal

    ein anderer,,,
    Auf der Intensivstation der Mainzer Universitätsklinik sind zwei Babys gestorben - wahrscheinliche Ursache: eine mit Bakterien verschmutzte Infusionslösung. Fünf weitere Kinder sind in kritischem Zustand, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

    so long arnold

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      #3
      AW: Hygiene-Skandal

      oder hier....

      so long arnold

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        #4
        AW: Hygiene-Skandal

        Hi, @all,
        ich wage zu behaupten, dass die Kontamination von i.v. - applizierten Medikamenten (inklusive Infusionen und Perfusoren) an der Tagesordnung ist.
        Tragisch ist es (für alle Beteiligten) wenn dadurch nachweislich ein Mensch zu Schaden oder gar Tode kommt...

        Begründung:
        Wer kennt es nicht: aus organisatorischen Gründen werden Infusionslösungen und Persusoren für eine ganze Schicht bei Schichtbeginn mit Zusätzen versehen und dann im Patientenzimmer gelagert...
        Es werden Medikamente teilweise i.v. appliziert, die Reste werden ohne Datum und Uhrzeit neben dem Bett gelagert...
        Die Hände werden zwischen zwei Tätigkeiten nicht desinfiziert - und schon gar nicht vor dem Wechsel von Infusionen...
        Um Kurzinfusionen zu verabreichen werden die Ernährungslösungen von den Infusionssystem diskonnektiert und offen! ohne Abdeckung stehen gelassen, um sie nach der Kurzinfusion weiter zu verwenden...
        (Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.)
        Ein Wunder nur, dass nicht mehr passiert.
        Oder?
        Ist es etwa so, dass ganz viele Patienten Schäden (oder gar versterben) davon tragen, die nicht als Schäden aufgrund von Hygienemängeln erkannt werden?
        Viele liebe Grüße
        fridolin
        immer gelegentlich manchmal
        Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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          #5
          AW: Hygiene-Skandal

          Leider, Fridolin, Leider erscheint das in keiner Statistik.

          Die Kette ist nur so stark wie das schwächste Glied. Und die Sparmaßnahemen bauen immer mehr schwacher Glieder ein.

          Leidtragende sind Patienten (und deren Angehörige).

          Ich wünsche mir mehr starke Glieder in der Kette und eine Fehlerkultur die präventiv arbeitet, die mit Fehler offensiv umgeht und rasch Abhilfe schafft.

          WomBat, träumt Träume
          Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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            #6
            AW: Hygiene-Skandal

            Hallo,

            ich arbeite an der Universitätsmedizin Mainz, allerdings auf AnInt, wir haben verschiedene Medikamente die in der Apotheke selbst hergestellt werden.
            KCL, Agatroban usw. bisher sind mir keine Probleme bekannt geworden.
            Ich bin gespannt, ob sich nun etwas ändert.
            Nur die Corporate Identity "Unser Wissen für ihre Gesundheit" ist jetzt für den Popo.....

            LG Martin

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              #7
              AW: Hygiene-Skandal

              Jetzt schreit die Regierung nach Vorschriften..., wieder ohne Sinn und Verstand! Jeder der in der KLinik arbeitet, weiss doch über die Wichtigkeit der Hygiene Bescheid. (Naja, Chefärzte und Chirurgen lassen wir mal außen vor )
              Evtl. überlegen sie sich ja mal, einen Stellenschlüssel zu etablieren, der auch genügend Zeit lässt sich nach JEDEM Patientenkontakt die Hände zu desinfizieren bzw. zu waschen!
              www.pflegewiki.de

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                #8
                AW: Hygiene-Skandal

                siehe auch:
                Bis zu 40.000 Patienten jährlich sterben hierzulande durch fehlerhafte Krankenhaushygiene. Nun sollen die Gesundheitsminister einheitliche Regeln vorschreiben.

                und weiter aktuell:
                Der Bundesgesundheitsminister schaltet sich in die Debatte um neue Regeln zur Krankenhaushygiene ein: Philipp Rösler, selbst Arzt, will nach dem Tod dreier Säuglinge in einer Mainzer Klinik strengere Vorschriften diskutieren lassen. Bisher sind dafür die Länder verantwortlich, nun will der Bund eingreifen.


                so long arnold

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                  #9
                  AW: Hygiene-Skandal

                  bin mal gespannt wann der Zusammenhang (Hygiene/Stellen) in der Politik thematisiert wird?!!

                  so long arnold

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Hygiene-Skandal

                    Sorry, Arnold.
                    Dein Link betrifft leider nur wieder einmal reine Medizinerintressen.
                    Hier aber sind alle in der Kette am Patienten tätigen Menschen zu schulen, sonst sind Mängel (siehe MRSA) nicht zu beseitigen.
                    Natürlich stimmt es, dass Mediziner in Punkto Hygiene Therapieresistent sind, aber auch Pflege benötigt Zeit und ebenso wie die Mediziner mehr Kontrolle ohne böse Worte vor Ort, um die Hygiene zu verbessern. Das kostet natürlich...

                    Das eigentlich Schlimme an dem Fall aus Mainz ist, dass nun schon der Staatsanwalt seine Daseinsberechtigung im Ermitteln und Anklagen sieht...
                    Ist doch ein Fehler in der Regel aus der Verknüpfung von vielen, einzelnen unglücklichen Umständen entstanden und somit in der Regel keiner Einzelperson zu zuordnen.
                    Hier muss zwingend ein funktionierendes Fehlermanagement eingeführt werden, und zwar bundesweit das gleiche System vollkommen identisch und ohne Einzelpersonen zu nennen bzw. zu bestrafen.
                    Viele liebe Grüße
                    fridolin
                    immer gelegentlich manchmal
                    Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                      #11
                      AW: Hygiene-Skandal

                      Ich kann mir die Trauer der Eltern nicht ganz vorstellen, es muss noch viel mehr Wehtun nach dem Wissen, dass es kontaminierte Infusionslösungen waren woran die Säuglinge starben.

                      Schade, dass Hygiene im Alltag ganz oft in den Hintergrund gerät – aus vielen Gründen, die uns allen bekannt sind.

                      Mich erschreckt die Tatsache, dass wir die Gefahren schon lange, lange kennen, dass es aber immer noch keine wirkungsvolle Durchsetzung der Hygieneregeln gibt.

                      Der „Teamgedanke“ (richtige Teams, keine Pseudo-Teams) könnte hilfreich sein: ein Operateur wird während der OP „unsteril“ (warum auch immer), dann muss es zur Normalität gehören, dass die Instrumentierende OP Schwester dass nicht nur sagen darf, sondern dass der dann wirklich einen Handschuh-Wechsel macht. Jemand „vergisst“ die Händehygiene: normal müsste sein, dass andere des Teams ihn freundlich darauf aufmerksam machen (auch Patienten können das tun) und dass zu einer Händedesinfektion führt. Punkt.

                      Am meisten stört mich der lockere Umgang damit, das giftige Lächeln, das nicht-Ernst-genommen werden (als sei man ein sonderliches Blümchen dass die Praxis und ihre Hektik einfach nicht versteht). Wie kommt es, dass fachlich gut vorbereitetes Personal (Ärzte, Pflegende, Physios usw.) genauestens über Hygiene Bescheid wissen, im Alltag jedoch locker darüber hinweg arbeiten? Wie kam es zu dieser (mir scheint recht weitverbreitete) Einstellung? Wo sind diejenigen, die ernsthaft sagen: Hey, so geht das nicht! Mache mal Deine Hände sauber! Hey, so wirst Du nicht den Katheter legen, Hey, Stopp! Mach’s das richtig oder lass’ jemand dran, der’s richtig kann.

                      Nein, ich bin kein Kontroll-Freak, aber im Angesicht von Toten oder sonst wie geschädigten Menschen, denkn ich, dass mehr Führung in Hygiene dringend nötig ist. Die pflegerische Ltg. muss mal den Mund aufmachen, der Stationsarzt, der Chefarzt, die ausgebildete Krankenschwester usw. Und wenn wir es nicht auf die Reihe kriegen, dann müssen die Patienten uns fragen: „Haben Sie ihre Hände desinfiziert?“ Im Zweifelsfall müssen Sie uns sagen, wir sollen unsere Hände desinfizieren oder uns nicht dran lassen. Das wäre eine ganz andere Kultur. Keine Ausreden. Nur Handeln. Und zwar hygienisch.

                      Und endlich das Ende der Ära der sog. „sterilen Chefärzten“, die jede Hygieneregel lächelnd missachten dürfen, nur weil sie die Macht dazu haben und keiner sich traut sie in die Schranken zu weisen.

                      Wichtige Fragen sind nach dem Tod von drei Säuglingen noch ungeklärt. Nur eines scheint klar: Es gibt viel zu verbessern in deutschen Krankenhäusern.


                      Der Tod von drei Frühchen soll nichts mit mangelnder Krankenhaushygiene an sich zu tun haben - behauptet das Uniklinikum Mainz. Kritiker sehen in der Argumentation ein unhaltbares Ablenkmanöver. Nur eine massive Verschmutzung von Infusionen könne so fatale Folgen haben.


                      WomBat, traurig wegen den kleinen Menschen

                      PS Fridolin, etwas Positives fällt mir doch noch ein. Bei den Tausenden von Infusionen, Injektionen die täglich verarbeicht werden, die auch direkt auf der Intensivstation oder in der Anästhesie vorbereitet werden, scheint es dennoch größtensteils hygienisch zuzugehen. Und das machen wir Pflegende.
                      Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                        #12
                        AW: Hygiene-Skandal

                        wahrscheinlich war meine Ironie zu feinsinnig...
                        Mir geht es darum:
                        Hygiene funktioniert nur bei ausreichendem Personal!
                        so long arnold

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                          #13
                          AW: Hygiene-Skandal

                          "Zeitdruck und Personaleinsparungen verschlechtern die Situation. Eine gründliche Händedesinketion dauert 30 Sekunden. Was kurz wirkt, wird zum Zeitproblem, wenn es wiederholt ausgeführt werden und in Pflegepläne eingepasst werden muss, in denen alle Handlungen minutengenau getaktet sind. "Wenn Hygieniker dann von Pflegern verlangen, dass sie sich nun nicht nur zehn Mal, sondern zwanzig Mal pro Stunde die Hände desinfizieren sollen, kommen sie bereits in Zeitnot"
                          Verunreinigte Nahrung in einem Mainzer Krankenhaus kostet zwei Babys das Leben. Münchner Kliniken werden von einem Hygieneskandal geplagt. Sind Patienten überall von mangelnder Sauberkeit bedroht?

                          Simple Hygienemaßnahmen sind kein Firlefanz, sondern retten Leben. Das ist altbekannt, doch haben Ärzte und Politiker das Problem unterschätzt. Der Ruf nach verbindlichen Regeln kommt Jahrzehnte zu spät.


                          Kann mal einer die Rechnung nicht über die Häufigkeit der Desinfektionsmaßnahmen machen, sondern über die Zahl der Patientenwechsel einer Pflegekraft. Weniger Patientenwechsel unter Zeitdruck, weniger nötige Händedesinfektionen? Heißt das auch weniger Patienten oder mehr Personal, wenn die Gleichung aufgehen soll?

                          Monty
                          Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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                            #14
                            AW: Hygiene-Skandal

                            @Wombat,
                            Am meisten stört mich der lockere Umgang damit, das giftige Lächeln, das nicht-Ernst-genommen werden (als sei man ein sonderliches Blümchen dass die Praxis und ihre Hektik einfach nicht versteht). Wie kommt es, dass fachlich gut vorbereitetes Personal (Ärzte, Pflegende, Physios usw.) genauestens über Hygiene Bescheid wissen, im Alltag jedoch locker darüber hinweg arbeiten? Wie kam es zu dieser (mir scheint recht weitverbreitete) Einstellung? Wo sind diejenigen, die ernsthaft sagen: Hey, so geht das nicht! Mache mal Deine Hände sauber! Hey, so wirst Du nicht den Katheter legen, Hey, Stopp! Mach’s das richtig oder lass’ jemand dran, der’s richtig kann.
                            Eben!

                            Und: wenn es etwa etwas positives ist, dass bei vielen tausend Infusionen und Injektionen die negativen Folgen nicht erkannt werden (wir Menschen sind doch unheimlich zäh...), na dann sind wir weit gekommen...
                            (Sorry, ich wollt`nicht so böse sein...)

                            @Arnold, @Monty,
                            Eben! Hygiene definiert sich zum Teil auch als Zeit- oder vermeintlichen Zeitproblem.

                            Warum aber in aller Herrgottsnamen funktioniert die Hygiene denn auch nicht, wenn kein Arbeitsdruck und Zeit ist?

                            Wer kann mir das denn einmal einleuchtend erklären?
                            Ein Mangel an Wissen?
                            Zuletzt geändert von fridolin; 26.08.2010, 09:27. Grund: Schreibfehler
                            immer gelegentlich manchmal
                            Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                              #15
                              AW: Hygiene-Skandal

                              Zitat von fridolin
                              Warum aber in aller Herrgottsnamen funktioniert die Hygiene denn auch nicht, wenn kein Arbeitsdruck und Zeit ist?

                              Wer kann mit das denn einmal einleuchtend erklären?
                              Ein Mangel an Wissen?
                              Ich glaube ganz ehrlich, dass es im großen Maße Bequemlichkeit ist. Es geht doch viel schneller "mal eben schnell beim Lagern helfen usw...." wenn keine Händedesinfektion statt findet. Der zweite Grund wird Gedankenlosigkeit sein. Auch hier "mal eben schnell..."

                              Ich glaube, da sollten wir uns nichts vormachen.
                              Da brauchen wir keine neuen Gesetze sondern ein Umdenken im großen Stil. Hier geht es um Verantwortung übernehmen und nicht einfach "mal eben schnell...."

                              Nix desto trotz spielt natürlich auch die Hektik ect. und demnach auch die Personalentwicklung eine große Rolle.
                              Die größten Schmierfinken sind allerdings bei uns eindeutig unsere ärztlichen Kollegen bei der Visite ect.

                              Gruß
                              Heike
                              Wer zuletzt lacht stirbt fröhlich

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