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Frührehabilitation bei Langzeitbeatmung

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    Frührehabilitation bei Langzeitbeatmung

    Hallo Kollegen,
    seit geraumer Zeit haben wir einen neuen Chefarzt. Leider ist ein Arbeiten im therapeutischem Team nicht möglich. Patienten die a) einen hohes Alter haben, B) ein MOV hatten , trotzallem überlebt haben,aber leider nach der langen Liegezeit einer derartigen schlechten Muskeltonus haben, das eine Mobi in den Stuhl unserer Ansicht nach eine totale Überforderung für den Patienten bedeutet. Wir arbeiten mit basaler Stimulation und Kinästhetik Mobi im Bett auch mal Bettkante. Nun meine Frage an euch, was macht ihr? Mobi im Stuhl um jeden Preis oder arbeitet ihr auch nach einen Stufenschema. Sitzen im Bett, Bettkante....
    Über eure Anregungen würde ich mich sehr freuen.


    Danke Sany

    #2
    AW: Frührehabilitation bei Langzeitbeatmung

    Ärztlicherseits wird leider oft die Mobilisation in den Stuhl gefordert, selbst wenn der Pat. nicht über rumpfstabilisierende Kräfte verfügt ("man kann das ja mit Kissen auspolstern"), am besten noch während der Weaningphase.
    Ich persönlich setze mich darüber hinweg und bin auch bereit das auszudiskutieren.

    Generelle Schemata nach F finde ich problematisch und meine, daß das individuell entschieden werden muß. Eine Überforderung/Erschöpfung des Pat. muß dabei unbedingt vermieden werden. Also, wenn Schema, dann bitte stufenweise.

    Allerdings gibt es auch immer wieder diese Fälle, wo Pat. einen "Kick" erhalten, nachdem sie das erste mal im Stuhl saßen. Will das gar nicht leugnen, aber das Risiko der Erschöpfung sollte gut abgewogen werden.

    Gruß
    EPO für alle!

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      #3
      AW: Frührehabilitation bei Langzeitbeatmung

      Tja, von den 2,5 min die der Arzt am Patientenbett verbringt, gehen wir auch nicht gerade davon aus, dass die Patientensituation im vollen Umfang erfast wird. Wir sind gegen dieses auspolstern. Wie soll man da Muskulatur aufbauen. Fehlt nur noch ein Rumpfgestänge. Außerdem, erschöpft sich der Patient, hat die Pflege wie immer Schuld. Es ist ein wohl ewiger Kampf. Hinzu kommt die mangelde Sachkenntnis bei einer critical ilness polyneuropathie ärtzlicher seits. Wir machen lahme wieder gehend blinde wieder sehend. Wunderabteilung. kleiner Scherz
      Danke für dein Statment.
      Sany

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        #4
        AW: Frührehabilitation bei Langzeitbeatmung

        Hallo SanyG,

        Du könntest bei uns arbeiten..... Genau die gleichen Probleme haben wir auch mit unserem "Mobicheffe"....
        Wir sollen selbst Patienten, die seit Jahren bettlägrig sind und bei uns noch beatmet sind, in den Stuhl mobilisieren (zum besseren Weaning)
        Möglichst noch bei hohen Temperaturen, Kostaufbau und Abführmaßnahmen....kein Scherz

        Wir haben uns mit der KG Abteilung "zusammen" getan. Die können noch fundierter erklären, warum manche Patienten besser im Bett "durchgeknetet" werden sollten und wann ein Mobilisieren in den Stuhl besser ist. Wir versuchen immer wieder einen Kompromiss zwischen ärztlichen Dienst und Pflege hinzubekommen. Manchmal reicht ja auch schon ein Sitzen auf der Bettkante und die Patienten profitieren lungenmäßig enorm davon.
        Ein sinnvolles Mobilisieren finde ich einen ernomen Fortschritt für die Patienten allerdings ein mobilisieren nur des mobilisierens wegen: NEIN!

        Gruß
        Heike
        Wer zuletzt lacht stirbt fröhlich

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          #5
          AW: Frührehabilitation bei Langzeitbeatmung

          Passives Durchbewegen, Vertikalisieren im Bett, Motomed Bettfahrrad und Mobilisation mit individuell angepasster Steigerung der Belastung. Erst an die Bettkante, wenn er dort einen ausreichenden Haltetonus zeigt, sagen wir fünf Minuten ohne Unterstützung aufrecht sitzen kann, geht es in den Sessel.

          Ist die Critical Illness Polyneuropathie erst eingetreten, ist sie schmerzhaft und unglaublich frustrierend für den Patienten, uns kostet sie Geduld, Zeit, personelle Ressourcen und viel Geld. Patentrezepte gibt es nicht. Wenn das ärztliche Team bei euch so unrealistische Anordnungen trifft, fehlt es möglicherweise am Verständnis für das Krankheitsbild. Also sich belesen, das Thema als Problem benennen und gemeinsam ein Behandlungskonzept für diese Patientengruppe erstellen.

          Wir versuchen bei uns experimentell, ohne Literatur, Datenbasis oder Richtlinien, die Intensiv-Polyneuropathie zu vermeiden, indem wir bei Patienten, die ein Risiko für prolongierten Intensivaufenthalt mitbringen, ab Tag 1 neuromuskuläre Elektrostimulation anwenden. Bisher ist es nur eine vielversprechende Idee, in sechs Monaten wissen wir mehr.
          Zuletzt geändert von midnightingale; 12.09.2008, 18:25.

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