Invasive Beatmung mit BiPAP Vision

[rettungsmaus]

Hallo zusammen,

ich erlebe gerade auf meiner neuen Station in einem neuen Haus einige merkwürdige Sachen die ich bis heute so nicht kennengelernt habe, die es aber vieleicht auch auf anderen Intensivstationen gibt.
Habt ihr schon einmal mit einem Non invasiven Beatmungsgerät (hier von Heinen und Löwenstein BiPAP Vision) invasiv beatmet??
Folgenes Szenario:
Umkanülierung von Tracheoflex auf "Platzhalter" ohne Cuff nach 35 Tagen Langzeitbeatmung, Feststellung eines nicht vollständig geschlossenen Kehlkopfes, paar Tage ohne Beatmung und mit feuchter Nase geatmet, dann wieder Verschlechterung und Beatmungspflichtigkeit bei massiver Sekretansammlung in der Lunge und evtl. Aspirationspneumonie, durch massive Schwellung im Kehlkopfbereich bzw. massive Blutungen und zahlreiche Ulcera in der Trachea keine Möglichkeit der Umintubation (Angst vor Perforationen bei nochmaliger Manipulation), Entschluß zur "Non invasiven Beatmung" über den Platzhalter..... mittels BiPAP Vision Gerät!

Schon mal so oder so ähnlich erlebt??

Gruß
Heike

[arnold kaltwasser]

AW: Invasive Beatmung mit BiPAP Vision

einfache Frage ist das Gerät dafür zugelassen?
wenn ja...
wenn nein gibt es ein großes Problem!
so long arnold

[Dirk Jahnke]

AW: Invasive Beatmung mit BiPAP Vision

Moin,Moin

Irgendwie ist das ja keine invasive oder noninvasive Beatmung ?

Wie habt ihr denn das BIPAP vision mit dem Tracheostoma/Platzhalter verbunden ?

Der Patient muss doch sicher häufiger abgesaugt werden. Über einen Platzhalter sicher auch nicht schonend für den ulzerierten Bereich ?

Zugelassen ist das BIPAP vision wohl für invasive und nichtinvasive Beatmung, aber Beatmung über einen Platzhalter bei verschwollener Glottis ist ja irgendwie ein dritter Fall.

[rettungsmaus]

AW: Invasive Beatmung mit BiPAP Vision

Hi Dirk,

wir haben einfach den Beatmungsschlauch mit HME Filter und Gänsegurgel an den Platzhalter angeschlossen. Als Zwischenstück wurde von einer Tracheoflex das Ansatzstück genommen.....
Abgesaugt nur unter Sicht mit Bronchoskop...ansonsten innerhalb der Kanüle mit normalen Absaugkathetern. Absaugfrequenz schon recht extrem. Viel schlimmer finde ich allerdings den nicht mehr geschlossenen Kehlkopf und daraus resultierenden Aspirationen, da ja der Platzhalter ohne Cuff keinen Aspirationsschutz bietet.
Alles sehr unbefriedigend!!
Ich habe mal in die Gebrauchsanweisung von BiPAP Vision geschaut und festgestellt, dass das Gerät für die non invasive wie auch für die invasive Beatmung zugelassen ist. Nur, in keine von beiden kann ich unsere Konstruktion einordnen....leider sind die Ärzte nicht wirklich kritikfähig und ich noch nicht so lange da um "auf den Tisch zu hauen". Mit Argumenten bin ich leider nicht allzu weit gekommen. Aber ich lasse nicht locker!

Gruß
Heike

[mary-l]

AW: Invasive Beatmung mit BiPAP Vision

Hallo,

wir haben die BIPAP-Vision auch schon wenige Male zur invasiven Beatmung verwendet (ist dafür zugelassen), hatten dann aber bald massive Probleme mit eingetrocknetem Trachealsekret, bis zum Verschluß der Kanüle, trotz HME-Filter. Zur nichtinvasiven Beatmung benützen wir die Vision sehr gerne - mit einem Befeuchtungssystem von Fisher&Paykel.
Zum Platzhalter - warum tauscht ihr ihn nicht, über eine Cook`sche Sonde, mit einer Kanüle (eventl. extra lang damit sie über die Ulzeration hinausgeht)mit Cuff aus??
Gruß mary-l

[FireBIPAP]

AW: Invasive Beatmung mit BiPAP Vision

Hallo!
Für mich ist es weniger ein Problem ob dieses Beatmungsgerät dafür zugelassen ist oder nicht.
Mit dieser Konstruktion über einen Plazhalter zu beatmen ist schon eine echte Verzweifelungstat, das hat sich der Hersteller des Platzhalters sicher nicht gedacht.
Was ist mit tiefer oraler Intubation und anschl. Chirugischer Sanierung des Halses?
Warum nicht (wie schon geschrieben) mitels Seldinger (Zauberstab...) eine Umintubation?

Naja, ich sehe du kämpfst ;-) das ist die hauptsache!

Cu Simon

[rettungsmaus]

AW: Invasive Beatmung mit BiPAP Vision

Tja, ich versuche zu überzeugen

Ich muß gestehen, dass ich einen sogn. "Platzhalter" voher überhaupt nicht kennengelernt habe. Wir haben, wenn die Patienten soweit waren das sie ohne Beatmung über die Nacht kamen und wir den Eindruck hatten, dass sie "bereit" für eine Umkanülierung waren, Bisalski Kanülen genommen. Die haben ebenso keinen Cuff sind aber wesentlich schonender einzuführen und mit "Innenkanüle" ausgestattet. Die kann ohne Probleme gereinigt werden und eine "Verborkung" kommt eigentlich nicht vor.

Na ja, andere Häuser andere Sitten!

Umintubation wird zur Zeit diskutiert. Nach mehrmaliger Bronchoskopie konnten wir gut erkennen, dass im tieferen Trachealbereich die Ulcera abnehmen. In der Hoffnung mit Seldingertechnik die Sache in den Griff zu bekommen wird das wohl am Montag angegangen. Die Schwellung der Epiglottis ist schon extrem. Orale Intubation kommt somit nicht in Betracht.
Wir werden sehen.....

Gruß
Heike

[FireBIPAP]

AW: Invasive Beatmung mit BiPAP Vision

Hi!
Wir arbeiten auch mit Bisalski-Kanülen und sich sehr zufrieden damit.
Im übrigen führen wir bei so schwierigen verhältnissen auch schon mal eine Trachealkanüle mit dem Bronchoskop ein (die alte muss natürlich vorher raus )

Cu Simon

[rettungsmaus]

AW: Invasive Beatmung mit BiPAP Vision

Hat alles geklappt. Umintubation über Guide in Seldingertechnik und mit Bronchoskop. Einfacher als gedacht!

Nächste Kanüle wird übrigens eine Bisalski Kanüle sein... und kein Platzhalter mehr...

Gruß
Heike