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Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

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    Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

    Hallo, Kollegen!

    Wir erfreuen uns einer Apotheke, die sehr wirtschaftlich einkauft. Anders ausgedrückt: Wir bekommen die Medikamente, die wir bestellen, aber die Handelsnamen wechseln immer schneller. Da ist es oft vorgekommen, dass 4-6 Medikamentenschachteln im Schrank lagen, angebrochen waren und z. T. verfallen sind. es hat sich bei den "unterschiedlichen" Präperaten immer um das gleiche Medikament gehandelt. Gut, der Handelsname war jedesmal anders. Wir haben nach langer Vorbereitungszeit durchgesetzt, dass wir unseren Medikamnetenschrank nach Wirkstoffen ordnen dürfen. Der Platznot im Schrank un der Unwirtschaftlichkeit sollte so zu Leibe gerückt werden. Auf unserer Station war es klar, dass es eine Umstellungszeit gibt, in der das neue System und die neuen Namen gelernt werden müssen. Listen und geeignete Nachschlage werke wurden ausgelegt und auch rege benutzt. Zeitgleich wurde auch die ärztliche Anordnung auf Wirkstoffnamen umgestellt. Da es bei uns ausgesprochen erfolgreich war wurde das System auf das ganze Haus ausgeweitet. Das war vor einigen Monaten. Jetzt regt sich auf vielen Stationen Widerstand, da es in Notfallsituationen und Belastungszeiten immer wieder zu längeren Suchaktionen kommt. Es ist das Bestreben da, das System wieder zu kippen. Auf meiner Station stößt das auf Unverständnis, da wir die besten Erfahrunmgen gemacht haben.

    Wie ist das bei Euch auf den Stationen? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Wie wird Pharmakologie heute in den Schulen und Fachweiterbildungen unterrichtet?

    Für viele Antworten und Anregungen wäre ich Euch sehr dankbar.
    Mit den besten Grüssen

    grobie

    #2
    AW: Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

    Zitat von grobie
    Wie ist das bei Euch auf den Stationen? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?
    grobie
    Hallo Grobie,

    wir hatten vor einiger Zeit das gleiche Problem.
    Nachdem wir aber schon seit einigen Jahren Anordnungspläne haben, die den Wirkstoff der angeordneten Medikamente enthält, war die Umstellung im Medikamentenschrank eigentlich nur die logische Folge. Immer mehr Stationen im Haus schwenken auch langsam um, es gibt aber noch keine offizielle Vorgaben. Unsere Erfahrungen sind durchweg positiv, selbst uralte Hasen, die gerne an althergebrachtem festhalten haben die Vorteile schnell erkannt und vor allen Dingen schätzen gelernt.
    "Do, or do not. There is no try" Jedi Master Yoda

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      #3
      AW: Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

      Hi!

      Meine Anerkennung!
      Das Problem der ständig wechselnden Namen habe wir auch (wie warscheinlich fast alle). Interressant wie ihr darauf reagiert habt, finde ich gut und werde das bei uns mal zur Diskusion stellen.
      Am schlimmsten finde ich die Namen der Antibiotika, eigendlich heißen jetzt alle gleich

      P.S. Mein Traum seid langem ist ja der "Pillomat". Ein Automat anstelle des Tablettenschrankes, wo ich auf einem Display die gewünschte(n) Pille(n) eingebe und unten fallen die dann in mein Töpfchen. Mann könnte das so programieren das es Egal ist ob ich Handelsname oder Wirkstoff eingebe. Die Pillen werden in Kartuschen geliefert. Die Bestellung erfolgt dann automatisch bei geringem Bestand.

      Cu Simon
      Alles wird gut !!!

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        #4
        AW: Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

        Hey, Simon!

        So etwas ähnliches gibt es schon. Es ist in der modernen Dokumentationssoftware versteckt. Es wird ein Bestand an XY hinterlegt, und wenn Du die Ausgabe in der Dokumentation fest hälst, wird der Bestand angeglichen. Bei einer bestimmten Grenze wird dann automatisch eine neue Bestellung ausgelöst.
        Gut, Du hast die Pille dann noch nicht in der Schachtel, aber theoretisch ... .. ...

        Mit den besten Grüssen
        grobie

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          #5
          AW: Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

          Musste während der Weiterbildung, die Erfahrung auf der internistischen ITS machen, dass alle Medikamente nach Wirkstoffgruppen im Vorratssachrank gelagert waren. (Antiarhythmika,...) War schon bescheuert, aber man hat sich schnell daran gewöhnt.
          Auf der anderen Seite und genau aus den Gründen der wechselnden Namen, empfehl ich immer wieder den Krankenpflegeauszubildenden und Fachkursteilnehmern "lernt die Wirkstoffe" und die möglichen Handelsnamen. Dann kommt ihr mit den ständig wechselnden Produktnamen besser zu recht.
          Aber der Vorschlag mit dem einsortieren nach Wirkstoffen find ich auch gut, würde ich bei uns auch unterstützen, wird nur wahrscheinlich nichts. Dann wird halt weiter Wasser bestellt und nicht H2O genommen

          Gruß der Grenzbayer :jubel:
          At a cardiac arrest, the first procedure is to take your own pulse

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            #6
            AW: Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

            Zitat von grobie
            Wie ist das bei Euch auf den Stationen? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?
            Hallo Grobie!
            Bei uns auf Station wird es nach Wirkstoffnamen einsortiert. Und damit haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Es fällt eben weg, dass ein Medikament 2 mal bestellt wird, weil es ja "nicht gekommen ist", Man spart sich die Sucherei, ich finde es wirklich klasse.
            Das einzige Problem, das sich anfangs stark und nun immer mal wieder einstellt, die Damen und Herren Mediziner schreiben einen bestimmten Handelsnamen auf (weil sie den Wirkstoff grade nicht wissen, oder warum auch immer). Das führt dann zur Verwirrung, weil es die Regelung gibt, dass wenn ein BESTIMMTES Medikament aus irgendwelchen Gründen wirklich DIESES Präperat gegeben werden soll, sollen sie es auch so hinschreiben. Ist teilweise ein bisschen ein gerenne, um abzuklären, wie es denn nun gemeint ist. Aber im Großen und Ganzen finde ich (und ich denke, ich kann da auch für meine Kollegen sprechen) das Prinzip Wirkstoff super.

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              #7
              AW: Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

              moin!

              auf meiner 'heimat'station wird gerade auch am projekt "neusortierung/-strukturierung der medikamente" gearbeitet. ist ein grössere aktion und eine gruppe von mitarbeitern hat nun folgendes in die wege geleitet:

              wir sortieren medikamente nach den wirkstoffgruppen der Roten Liste - also stehen ab Tag 0 an erster stelle die abführmittel .... dabei werden allerdings nur die hauptgruppen berücksichtigt, da sich lt. apothekenauskunft die nummern der einzelnen medikamente jedes jahr ändern (können) - je nachdem, was alles neu dazu kommt bzw. rausgeschmissen wird. ausserdem wird von jedem medikament/wirkstoff ein beipackzettel 'eingetütet' und alphabetisch in einem ordner abheftet. dadurch können bei allen standardmedikamenten die beipackzettel weggeworfen werden und es gibt hoffentlich nicht mehr so viele eingerissene packungen und zerknüllte 'fresszettel'.

              bei dieser aktion wurde im vorfeld gründlich tabula rasa gemacht - jede menge zeug ist rausgeflogen, was schon lange routinemässig immer wieder bestellt wurde (weil's in der zwischenzeit verfallen war), aber gar keine verwendung mehr fand. ausserdem wurden die bestände neu überschlagen, da z.b. die zahl der beatmungspatienten gestiegen ist und wir nun mehr dormicum, propofol etc. als festen bestand geplant haben.

              desweiteren hat ein mitarbeiter ein bestellformular entwickelt (bzw. ist gerade dabei), da es erfahrungsgemäss
              a) viel zeit in anspruch nimmt, bei der bestellung alles von hand zu notieren (in ein blanko formular),
              b) die ausführlichkeit (dosierung/dareichungsform/bestellmenge) und leserlichkeit SEHR variabel ist - abhängig von der pflegekraft, die die bestellung macht und
              c) das gesamte medikamentengut auf verschiedene örtliche bereiche verteilt ist (zentrale, BTM, lager, verbandswagen) und man durch die liste weniger 'vergessen' soll.

              wie geschrieben - das projekt läuft noch! die ausmasse waren weitaus grösser, als zu beginn angenommen, aber die ansätze sehen ganz gut aus.
              "Ha Ha Ha ... "

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                #8
                AW: Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

                Hallo,

                wir arbeitet seit ein paar Jahre nur noch über Wirkstoffnamen, sei es bei der Sortierung im Schrank, bei Anordnungen oder auch beim täglichen Gespräch im Team. Anfangs wurden Listen immer wieder aktualisiert, aber mittlerweile ist es eine Selbstverständlichkeit geworden. Schwierig wird´s wenn irgendwelche Uralt-Chirurgen eine Antibiose mündlich anordnen, und keiner mehr weiss, was "Zinacef" ist. Da liegt allerdings die Bringschuld beim Chirurgen, wenn er das nicht weiss, muß er selbst nachsehen. Insgesamt hat´s die Arbeit erleichtert. Wenn ein Patient mit ner Latte an 10 oralen Medikamenten auftaucht, muß (!) der Arzt die Wirkstoffe raussuchen und anordnen. Früher musste ich erst den Wirkstoff rausfinden und das unser Hauspräparat suchen. Ist heute eine Sache von Sekunden für uns, vorher saß man vorm Medikamentenschrank und hat gesucht.
                Eindeutig: PRO Wirkstoffe !!!!

                Gruß, Monty
                Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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                  #9
                  AW: Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

                  Be uns wird auch bald auf Wirkstoffe umgestellt, da bin ich auch ganz froh drüber. So ist es zur Zeit - wie schon mehrfach geschrieben - ein echter Kuddelmuddelkram.
                  FireBIPAP's " Pillomaten" - Idee finde ich nicht schlecht! Er sollte aber auch mit einer Saft - und Cocktailvorrichtung versehen sein ( z. B. für den Eunerpanschen Walk - me - down - sweet - Nurse...!). Ich glaube, ich erfinde mal sowas - dann kann ich endlich Stunden reduzieren!

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                    #10
                    AW: Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

                    Auch in unserem Haus ist das Problem der ständig wechselnden Handelsnamen sehr groß
                    Aber so weit, dass einzelne Stationen den Medikamentenschrank umräumen, sind wir noch nicht.
                    Außerdem wäre mein Vorschlag, dass grundsätzlich die Apotheke die Medikamente pro Patient pro Tag stellt - geht natürlich nur gut, wenn die Anordnungen der Ärzte online in die Apotheke übermittelt werden und der Transport (möglichst ohne Verzögerung) auf die Stationen gesichert ist.
                    >Machbar ist alles, es ist nur eine Frage des guten Willens!<
                    Viele liebe Grüße
                    fridolin
                    immer gelegentlich manchmal
                    Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                      #11
                      AW: Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

                      Zitat von Tempo
                      Be uns wird auch bald auf Wirkstoffe umgestellt, da bin ich auch ganz froh drüber. So ist es zur Zeit - wie schon mehrfach geschrieben - ein echter Kuddelmuddelkram.
                      FireBIPAP's " Pillomaten" - Idee finde ich nicht schlecht! Er sollte aber auch mit einer Saft - und Cocktailvorrichtung versehen sein ( z. B. für den Eunerpanschen Walk - me - down - sweet - Nurse...!). Ich glaube, ich erfinde mal sowas - dann kann ich endlich Stunden reduzieren!
                      Wir träumen nicht vom Pillomat, sondern von Wandanschlüssen für die gängigsten i.v.-Medis. So wie Sauerstoff und Druckluft kommt dann Midazolam, Arterenol, Heparin ect. als unerschöpfliche Quelle direkt aus der Wand und das lästige Aufziehen von Perfusorspritzen entfällt....
                      Aber jeder hier könnte natürlich tausend Gründe nennen, warum das auch weiterhin ein Traum bleiben wird!

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                        #12
                        AW: Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

                        Wir stellen die Stationen gerade um. Die ITS kommt auch bald drann. Ein EDV System empfiehlt dann über den Verbrauch die Bevorratung. Auch welche Präperate raus sollen. Eines ist dabei wichtig. Die Pflegekraft darf nicht nach einer Liste ein Medikament umstellen. Das was der Arzt verordnet muß gegeben werden. Habe ich im Schrank nach Wirkstoffen sortiert, muss er den Wirkstoff verordnen. Der Apotheker benennt das Medikament. Wird der Handelsname verordnet, muss genau das verabreicht werden. Die Pflegekraft ist nicht befugt nach Alternativen zu suchen. Das dürfen nur Ärzte und Apotheker. Ist für die Pflege und das Haftungsrisiko auch besser so.
                        Sören
                        wat mut dat mut

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                          #13
                          AW: Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

                          Lieber Sören, liebes Forum,
                          ich glaube (bzw. hoffe), diese Regeln sind jedem in der Pflege bekannt.
                          Wie aber kommt die Pflegekraft aus der Bredouille heraus, wenn ein Arzt nicht verfügbar ist, und das verordnete Medikament nur als Ersatzpräparat vorhanden ist?
                          Nicht alle Krankenhäuser sind so fortschrittlich, hier mit EDV - listen zu arbeiten.
                          Vielleicht gibt es hier gute Ideen, wie ich als Pflegekraft auch rechtssicher handeln kann, wenn der Arzt den Handelsnamen verordnet und nur ein Ersatzpräparat von der Apotheke geliefert wird?
                          Viele liebe Grüße
                          fridolin
                          immer gelegentlich manchmal
                          Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                            #14
                            AW: Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

                            Ich habs ehedem auf dem Anordnungsbogen vermerkt: Medikament XY = Medikament YZ. Der Doc zeichnet gegen.

                            Elisabeth

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Medikamentenschrank nach Wirkstoffen

                              Lieber fridolin und alle anderen,
                              es sollte jeder Pflegekraft bekannt sein. Aber auch bei uns wird häufig dagegen verstoßen.Entwder aus Unkenntnis oder aus dem Gefühl, nach höherem zu streben. Juristisch kann jeder ein Ersatzpräparat heraussuchen und den Arzt gegenzeichnen lassen. Kein Problem. Aber warum nicht nur den Arzt informieren, dass das Präparat, was er verordnet hat nicht geht, weil nicht verfügbar. Er muß dann Alternativen suchen.
                              Sören aus Hannover
                              wat mut dat mut

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